KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Jack Miller: Von Down Under an die Spitze

Von Sharleena Wirsing
Jack Miller wird 2015 direkt von der Moto3-Kategorie in die Königsklasse aufsteigen. Der Australier wird eine Open-Honda im LCR-Team pilotieren. Doch wo liegen die Wurzeln von «JackAss»?

Jack Miller wuchs mit Dirt-Bikes auf, die er auf der Rinderfarm seiner Eltern an der Küste von Queensland fuhr. Doch bereits mit 15 Jahren zog er für seinen Lebenstraum nach Europa. Seine Familie musste große Entbehrungen auf sich nehmen, um Jack seine ehrgeizigen Pläne zu ermöglichen.

2015 wird er wie einst sein erfolgreicher Landsmann Casey Stoner sein MotoGP-Debüt im LCR-Team gegeben. Zudem wird ihn dessen ehemaliger Crewchief Cristian Gabarrini betreuen. Gabarrini arbeitete von 2007 bis zu Stoners Rücktritt 2012 für den Australier.

«Ich bin auf der Farm rumgedonnert, lange bevor ich mit dem Straßenrennsport angefangen habe. Ich habe immer 110 Prozent gegeben, darum bin ich beim Motocross viel auf meinem Kopf gelandet», grinst Miller. Im Alter von 14 Jahren hatte sich «JackAss» bereits 27 Knocken gebrochen.

Jack war schon immer ein Draufgänger. Doch seine Eltern verboten ihm zunächst das Motocross fahren. «Ich durfte das erste Rennen nicht fahren, Mum und Dad hatten einen Babysitter organisiert und fuhren eine Woche weg. Ich habe den Babysitter aber überredet, dass wir den Pool ablassen und habe dann einen Skate-Park draus gemacht.»

2012 hätte sich Miller nach Platz 23 im Gesamtklassement beinahe aus der Weltmeisterschaft zurückgezogen. «Es war ein schwerer Kampf, hierher zu kommen, mit viel Blut, Schweiß und Tränen. Meine Eltern mussten viele Risiken eingehen – eine Hypothek auf das Haus und solche Sachen», verriet er gegenüber «RedBull.com».

Der Rest der Geschichte ist bekannt: Miller zeigte 2013 im Racing Team Germany mit einer unterlegenen Honda sein Talent, wechselte für 2014 auf die Werks-KTM von Aki Ajo und steht nun an der Spitze der Moto3-Klasse. 2015 darf er direkt in die MotoGP-Klasse aufsteigen. Nun sind Fans und Experten gespannt, wie sich der charismatische Spaßvogel in der Königsklasse schlägt.

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