Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Ullrich: «Finanziell bringt der MX2-Titel nichts»

Von Harald Englert
Dennis Ullrich

Dennis Ullrich

Dennis Ullrich, der Deutsche Meister in der Klasse MX2, spricht über den Titel und eine mögliche Zukunft in der Weltmeisterschaft.

Dennis Ullrich profitierte als erster Fahrer von der neuen Regel in derDM MX2, dass nur ein Teilnehmer mit deutschem Pass den deutschenMeistertitel erringen kann. Der 19-Jährige hat kein Problem mit demneuen Reglement. «Natürlich kann man darüber streiten, ob es richtigist, ausländische Fahrer aus der Wertung für die Meisterschaftauszuschliessen», räumt Ullrich ein. «Aber ich habe die Regeln nichtgemacht. Es heisst schliesslich Deutsche Meisterschaft, weshalb sollnicht auch ein Deutscher gewinnen?»

Seit zweieinhalb Jahren arbeitet Ullrich mit Thomas Kneip als Trainerund profitiert enorm davon. «Mit dem Aufstieg in die Masters-Klasse sindauch die Herausforderungen gewachsen», erklärt Ullrich. «2012 bin ichzum ersten Mal auch Rennen mit der 350er-KTM gefahren. Das ist schoneine enorme Umstellung, die auch noch nicht ganz reibungslos läuft. Dasist auch der Grund, weshalb meine Masters-Ergebnisse noch nicht sokonstant sind wie in der kleinen Klasse. Mein Trainer und Berater ThomasKneip hilft mir aber auch beim Umstieg auf das grössere Motorrad. Erhat einen grossen Anteil an meinem Erfolg.»

Der Sieg in der DM MX2 ist ein grosser Erfolg für Ullrich, die Resonanzauf den Titel blieb überschaubar. «Es kommt schon mal ein Radiosenderoder eine Regionalzeitung auf einen zu, aber das Interesse an dem Titelist nicht so riesig, dass ich deshalb die Bude eingerennt bekomme»,relativiert der 19-Jährige. «Auch finanziell betrachtet, bringt derTitel keine grossen Veränderungen. Ich kann von meinem Sport leben, aberich bin weit davon entfernt, mit Motocross reich zu werden. Es gehtehrlich gesagt mehr darum, über die Runden zu kommen.»

«Aber ich bin bei KTM Sarholz in einem guten Team und noch jung genug,um mich weiter nach oben zu arbeiten», meint der Gaildorfer. «Was nichtist, kann ja noch werden. Anfang des Jahres hatten wir zunächst denFokus auf die MX2-Europameisterschaft gerichtet», bestätigt Ullrich. «Eslief beim Auftaktrennen in Frankreich auch sehr gut. Dann eröffnetesich jedoch die Chance, Deutscher Meister zu werden. WegenTerminüberschneidungen konnte ich nicht beide Serien fahren. Nachreiflicher Überlegung entschieden wir uns für die DM. Nicht zuletzt ausfinanziellen Gründen. Für die Europameisterschaft-Einsätze hätten wirzum Beispiel nach Lettland und Russland reisen müssen. Das ist keinPappenstiel, wenn du die Reisekosten selber zahlen musst.»

Die internationale Karriere ist jedoch keineswegs abgehakt. «Das Endzielist ganz klar die Weltmeisterschaft», stellt Ullrich klar. «Dort kannman von den schnellsten Fahrern der Welt lernen und die notwendigeErfahrung sammeln. Ich hoffe, dass ich mich in naher Zukunft dortetablieren und schliesslich auch eine erfolgreiche Karriere in derMotocross-WM bestreiten kann. Dann würde es auch finanziell hoffentlichetwas besser aussehen.»

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