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MotoGP: Warum 2017 noch besser werden könnte

Von Frank Aday
Die MotoGP-Saison 2016 hat Geschichte geschrieben, es wurden einige Rekorde gebrochen. Trotzdem könnte 2017 noch besser werden.

Die Saison 2016 verlief für das Ducati-Team sehr erfolgreich. Das Werk aus Borgo Panigale durfte mit Andrea Iannone in Österreich und Andrea Dovizioso in Sepang die ersten beiden MotoGP-Siege seit 2010 feiern, außerdem mischten die Roten konstant im Kampf um Podestplätze mit. Ab 2017 wird der fünffache Weltmeister Jorge Lorenzo in Rot antreten. Er wird Teamkollege von Andrea Dovizioso und im Sattel der Desmosedici genau das versuchen, was bislang nur Casey Stoner geschafft hat: Mit dem italienischen Hersteller MotoGP-Weltmeister werden. Nach dem positiven ersten Test für Lorenzo in Valencia dürfen die Fans gespannt sein, zu was er 2017 mit der Ducati in der Lage ist.

Maverick Viñales hat sich gleich bei seinem ersten Test mit der Yamaha nach dem Finale in Valencia die Bestzeit geschnappt. 2016 feierte er in Silverstone für Suzuki seinen ersten Königsklasse-Sieg. Der Moto3-Weltmeister von 2013 hat auf der Yamaha sofort seine Stärke bewiesen. Die Paarung von Viñales und dem neunfachen Weltmeister Valentino Rossi als Teamkollegen könnte durchaus eine explosive Mischung ergeben. Denn beide haben dasselbe Ziel. Viñales will zum ersten Mal MotoGP-Weltmeister werden, Rossi will seinen zehnten Titel sichern.

Neuer Hersteller: KTM kommt in die MotoGP

Beim Saisonfinale 2016 in Valencia absolvierte Mika Kallio als Wildcard-Pilot das Renndebüt mit der KTM RC16. 2017 setzt das Werk aus Österreich auf Bradley Smith und Pol Espargaró. Die RC16 ist, wie bei den KTM-Bikes üblich, mit einem Gitterrohrstahlrahmen versehen. Damit stechen die Österreicher in der MotoGP-Klasse hervor.

Suzuki: Andrea Iannone auf einem Sieger-Motorrad

Mit Viñales' Silverstone-Triumph hat das Werk aus Hamamatsu den ersten MotoGP-Sieg seit dem Comeback 2015 und den ersten überhaupt seit 2007 gefeiert. Die Suzuki GSX-RR wurde in den letzten beiden Jahren mit großem Erfolg weiterentwickelt und war 2016 reif für Podestplätze und Siege. 2017 tritt Suzuki mit zwei neuen Fahrern an: Andrea Iannone und Rookie Alex Rins. Iannone weiß, wie man ein MotoGP-Rennen gewinnen kann, was er 2016 beim Österreich-GP unter Beweis stellte. Der Italiener, Suzuki und die Fans haben hohe Erwartungen für die Saison 2017.

Bye, bye Winglets

Die Winglets, die nach und nach von allen Werken eingeführt wurden und Vorteile bei Bremsstabilität und Beschleunigung brachten, sind ab 2017 verboten – aus Gründen der Sicherheit. Nach diesem Verbot sind alle Augen auf Ducati gerichtet, denn die Roten waren bei der Entwicklung der aerodynamischen Helferlein federführend. Nun fragen sich Fans und Beobachter, wie die Italiener, die mit Jorge Lorenzo Siege und 2018 sogar den Titel anstreben, ohne die Wingelts zurechtkommen werden.

MotoGP: Vier neue Gesichter

2017 steigen vier Rookies in die MotoGP-Klasse auf. Der zweifache Moto2-Weltmeister Johann Zarco und der Deutsche Jonas Folger werden in Team Tech3 Yamaha für frischen Wind sorgen. Alex Rins kommt in das Werksteam Suzuki Ecstar, der Brite Sam Lowes gibt sein MotoGP-Debüt im Aprilia Racing Team Gresini. Bei den ersten Tests hatten Rins und Lowes schon heftige Stürze zu verkraften, während Zarco und Folger auf Anhieb schnell waren und sich keine Fehler leisteten. Der Kampf um den Titel «Rookie of the Year» in der Königsklasse wird 2017 sicherlich für Spannung sorgen.

Satelliten-Teams auf Höhenflügen

Vor der Saison 2016 war Toni Elias der letzte Fahrer aus einem Satelliten-Team, der einen Lauf der MotoGP-Klasse gewinnen konnte, als er 2006 in Estoril 0,002 Sekunden vor Valentino Rossi siegte. Doch 2016 wurde er abgelöst, als Jack Miller aus dem Team Estrella Galicia 0,0 Marc VDS und Cal Crutchlow von LCR Honda Siege gemeinsam drei Siege in Assen, Brünn und auf Phillip Island einfuhren.

Moto2-WM 2017: Starke Rookies

Auch in den kleinen Klassen dürften sich die Fans auf viel Spannung in der Saison 2017 freuen. In der Moto2-Klasse wird Brad Binder, der Moto3-Weltmeister von 2016, mitmischen. Er wird mit dem Team Red Bull KTM Ajo Team auf der neuen KTM-Moto2-Maschine unterwegs sein. Die weiteren Aufsteiger sind der zweifache GP-Sieger Francesco Bagnaia, der das neue Moto2-Projekt von Sky Racing Team VR46 anführen wird. Sein Teamkollege wird Stefano Manzi. Zudem wird Regenspezialist und Moto3-Überraschungssieger Khairul Idham Pawi in die Moto2-Klasse aufsteigen und für das Team Idemitsu Honda Asia antreten.

Auch Fabio Quartararo und Jorge Navarro steigen auf und könnten für die eine oder andere Überraschung sorgen. Der Franzose Quartararo ersetzt im Team Paginas Amarillas HP40 Alex Rins, Navarro übernimmt im Team Federal Oil Gresini Moto2 den Platz von Sam Lowes. Andrea Locatelli steigt ebenfalls auf, außerdem steigt der Gesamtsieger des FIM Europe Supersport Cup 2016, Axel Bassani, um. Er wird eine Speed Up pilotieren.

Moto3: Rookies und Veteranen

2016 sorgte Romano Fenati durch seinen Rauswurf bei VR46 für Schlagzeilen, 2017 kehrt er in die Moto3-Klasse zurück. Er wird auf der Honda des Ongetta-Teams als einer der WM-Anwärter gehandelt. Weitere Favoriten in der Saison 2017: Niccolò Antonelli wechselt in das Weltmeister-Team von Red Bull KTM Ajo, Enea Bastianini in das Estrella Galicia 0,0 Team. Auch die deutschen Fans dürfen mit Zuversicht auf die Saison 2017 blicken, denn Philipp Öttl hat im letzten Jahr bereits bewiesen, dass er auf der KTM des Schedl-Teams an der Spitze mitmischen kann.

Junioren-Weltmeister Lorenzo Dalla Porta wird 2017 für den indischen Hersteller Mahindra fahren und peilt Top-Resultate an. Im neuen Team SIC58 Squadra Corse von Paolo Simoncelli geht neben dem erfahrenen Tatsuki Suzuki der Rookie Tony Arbolino an den Start. Weitere Neulinge steigen aus dem Red Bull Rookies Cup auf: Patrik Pulkkinen, Kaito Toba und Ayumu Sasaki, der den Cup 2016 gewonnen hat.

In der Saison 2016 konnten einige Rookies Podestplätze und Siege einfahren. Der Kampf um den Titel «Rookie of the Year» war gleichzeitig der Kampf um WM-Rang 5. Daher sollten die Fans auch 2017 die Neulinge genau im Auge behalten.

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