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Maverick Viñales (3.): Warum er Bestzeit verpasste

Von Günther Wiesinger
Maverick Viñales bekam im FP2 am Schluss keinen neuen weichen Hinterreifen und ist überzeugt, dass er sonst die Bestzeit von Marc Márquez unterboten hätte. «Am Samstag muss ich es einfach machen», sagt er.

Maverick Viñales schaffte nach Bestzeit im FP1 in zweiten freien Training auf dem 5,5 km langen Circuit of the Americas (COTA) in Austin/Texas mit 2:04,451 min die drittbeste Zeit hinter Márquez und Zarco. Er büßte 0,390 sec auf den Weltmeister ein und liegt auch in der Addition der zwei Trainings an dritter Stelle.

In den ersten drei Jahren erlebte Yamaha wenig Erfreuliches in Texas, erst 2016 konnten Lorenzo und Rossi dem Honda-Werksteams anständig Gegenwehr bieten.

Heißt das, dass die Michelin hier in Austin für Yamaha hilfreich sind?

«Die Michelin haben auf jeden Fall hinten mehr Grip, dadurch kann Yamaha jetzt her den Beschleunigungsvorteil besser ausnützen als früher», meint Maverick Viñales. «Deshalb sind wir jetzt dichter dran als in früheren Jahren. Die Yamaha ist ein fantastisches Motorrad, hier funktioniert sie sehr gut. Unser Bike ist sehr stabil, deshalb bin ich in den Sektoren 1 und 4 wirklich stark. Im zweiten Sektor müssen wir uns steigern. dort nützen wir beim Beschleunigen unsere Möglichkeiten noch nicht zu 100 Prozent aus. Wir haben also noch viel Arbeit vor uns, auch im Sektor 3. Bei den Richtungswechseln ist die Yamaha sehr handlich. Klar, ich bin fast 0,4 sec hinten, aber ich habe keine neuen Reifen aufgezogen im Gegensatz zu Marc, deshalb fühle ich mich recht konkurrenzfähig und zuversichtlich. Trotzdem: In den langsamen Kurven müssen wir noch Zeit finden. Dieses Problem hat uns schon bei den Wintertests geplagt. Wir sind an diesen Stellen zu langsam.»

«Wenn du mit dem Bremsen fertig bist und die Bremse loslässt, das ist die Phase, wo wir uns verbessern können», ergänze der 22-jährige WM-Leader und Yamaha-Werkspilot. «Das ist etwas, was wir nicht in einem Tag lösen können, das ist ein langfristiges Programm.»

Marc Márquez sagte, er habe bei Zarco gesehen, dass die Yamaha wunderbar über die Bodenwellen schwebe. «Ich fühle mich gut auf den Bodenwellen, aber das war hier auch 2016 mit der Suzuki der Fall», sagt Maverick. «Vielleicht liegt es an keinem Fahrstil. Aber es stimmt, die Yamaha ist sehr stabil, in allen Kurven. Auch in den Bremszonen. Darüber bin ich froh, denn ich fühle mich sehr sicher auf diesem Motorrad. Ich musste heute an keiner Stelle der Piste übers Limit gehen; das ist wichtig und beruhigend.»

«Ich wollte am Schluss den weichen Hinterreifen reinstecken, aber Crew-Chief Ramon Forcada hat es nicht erlaubt. Ich wollte ihn unbedingt. Aber er sagte, ich müsse schuften und mit dem gebrauchten fahren...»

Der Yamaha-Pilot sagte, die Bodenwellen hätten sich seit dem Vorjahr deutlich verschlimmert. «Auf der Gegengeraden ist es ganz schlimm. Dort kannst du auf der linken Seite gar nicht mehr fahren, zu viele Bodenwellen. Wir werden bei der Safety Commission einen neuen Belag für 2018 fordern. In der ersten Kurve kannst du zum Beispiel nicht mehr spät bremsen, der Belag ist zu holprig.»

Das erklärt auch, warum Marc Márquez hier 2015 mit 2:02,135 min auf der Pole stand und heute über 2:04,061 min nicht hinauskam.

«Argentinien war vom Belag her schon schlimm, aber hier ist es nicht besser, hier sind viel mehr Bodenwellen, aber sie sind kleiner, in Termas waren es richtige Berge oder Hügel...»

Wie viel Zeit hätte der neue Hinterreifen gebracht? «Schwer zu sagen, aber ziemlich viel, weil diese Strecke 5,5 kam lang ist. Wir wissen dafür am Samstag mehr. Wir können jetzt nicht abschätzen, was der weiche Reifen hier bringt. Das werden wir im FP3 sehen. Zarco war damit fast eine Sekunde schneller... Aber ich hätte statt der 2:04,451 min scher eine Zeit in 2:03 min fahren können.»
Das wäre dann Tagesbestzeit gewesen...

«Aber ich will nicht groß darüber reden. Ich muss es am Samstag einfach machen und in die Tat umsetzen!»

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