Lucio Ceccinello (LCR): «Morbidelli wäre der Beste»

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow

Cal Crutchlow

LCR-Teambesitzer Lucio Cecchinello hat klare Vorstellungen für die MotoGP-Saison 2018. Er will den Vertrag mit Cal Crutchlow verlängern, mit Honda weitermachen und Moto2-WM-Leader Morbidelli als Nr. 2 verpflichten.

Die meisten Topfahrer haben in der MotoGP-WM Verträge für 2017 und 2018, aber es entbrennt bei den Herstellern ein Wettstreit um die besten Kundenteams.

Die Kosten pro Fahrer und Saison sind zwar bei den Leasingraten mit 2,2 Millionen Euro gedeckelt, trotzdem möchte Ducati am liebsten alle drei Kundenteams (Pramac, Avintia, Pull & Bear Aspar) behalten.

Pramac Ducati (Petrucci, Redding) hat bereits mehrmals bestätigt, dass eine elfte Saison mit den Roten Priorität habe, aber auch Aprilia und Suzuki sind hinter Teambesitzer Paolo Campinoti her.

Avintia (Barbera, Baz) hat sich bereits mit Ducati wieder geeinigt.

Auch Marc VDS mit den Piloten Jack Miller und Tito Rabat möchte den Honda-Vertrag verlängern, wurde aber auch von Suzuki angefragt.

Lucio Cecchinello, Besitzer des LCR-Honda-Teams, das 2016 mit Cal Crutchlow zwei GP-Siege feierte, hat mit HRC bereits ein Handshake-Agreement für 2018 und 2019. Fraglich ist nur, ob der Vertrag mit Cal Crutchlow verlängert werden kann und ob sich LCR 2018 einen zweiten Fahrer leisten kann – wie 2015 mit Crutchlow und Miller.

«Ich beschäftige mich bereits mit dem Budget für 2018», erklärte Cecchinello nach dem Texas-GP gegenüber SPEEDWEEK.com. «Sobald ich die endgültige Position meiner Sponsoren kenne, werde ich die Optionen auf dem Fahrermarkt prüfen. Die Gagen müssen natürlich mit meinem Budget kompatibel sein.»

Seinen Lieblingsfahrer als Nr. 2 für 2018 hat der siebenfache 125-ccm-GP-Sieger bereits anfangs Februar gegenüber SPEEDWEEK.com verraten. «Franco Morbidelli wäre der Beste.»

«Ich habe letztes Jahr schon beim Mugello-GP mit Honda mündlich vereinbart, zwei weitere Jahre weiterzumachen, wir haben das mit einem Handschlag besiegelt», erzählte Lucio. «Wir haben alle Details und Bedingungen unserer Zusammenarbeit vreinbart. Jetzt habe ich vorrangig ein anderes Problem zu erledigen, denn unser Fahrervertrag mit Cal Crutchlow läuft Ende 2017 aus. Was dieses Thema betrifft, bewegen wir uns in einem sehr konkurrenzfähigen Marktumfeld. Deshalb wäre ich nicht erstaunt, wenn Cal ein paar andere Möglichkeiten hätte.»

Cal Crutchlow hat Ende 2014 seinen Zwei-Jahres-Vertrag mit Ducati nach einem Jahr aufgelöst, er will aber wieder in ein Werksteam, daraus macht er kein Geheimnis.

Da könnte er Angebote von Aprilia Racing und Suzuki Ecstar bekommen; mit diesen Herstellern hat er bereits im Frühjahr 2016 verhandelt, nach seiner Sturzserie wollte ihn aber keiner haben.
Ducati hat kein Interesse mehr an Crutchlow, nicht einmal in einem Kundenteam. Bei KTM ist das Bike noch nicht konkurrenzfähig genug. Und mit bald 32 Jahren kann Cal keine zwei Jahre warten...

Auch bei Movistar-Yamaha sind alle Türen zu, eine Rückkehr ins Kundenteam Tech3-Yamaha reizt den Briten nicht,

Cecchinello will Cal Crutchlow jetzt mit einem gut dotieren HRC-Vertrag bei der Stange halten. Das würde aber bedeuten, dass HRC nach drei Jahren den Vertrag mit Jack Miller nicht verlängern kann. Denn es wird immer nur ein dritter HRC-Fahrer engagiert, quasi als Personalreserve für Repsol-Honda. Miller wurde aber jetzt drei Jahre lang aufgebaut, mit 22 Jahren hat er die Zukunft noch vor sich.

«In zehn Jahren werden Fahrer wie Rossi, Lorenzo, Dovizioso, Pedrosa und ich nicht mehr da sein, Marc Márquez vielleicht auch nicht. Dann werden Fahrer wie Jack die WM gewinnen», prophezeite Crutchlow schon 2015.

Cecchinello kann sich nicht vorstellen, dass die mündliche Vereinbarung mit Honda für 2018 und 2019 aufgehoben wird und er zu Suzuki umschwenkt.

«Solange Honda alles einhält, was sie mir versprochen haben, macht es für mich keinen Sinn, den Motorradlieferanten zu wechseln», betont Cecchinello. «Suzuki hat mich seit Mugello 2016 nicht mehr kontaktiert, Aprilia auch nicht.»

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