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Jonas Folger: «Was wir machen, funktioniert nicht»

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger: nur 3 Punkte in Mugello

Jonas Folger: nur 3 Punkte in Mugello

Tech3-Yamaha-Pilot Jonas Folger wirkte nach Platz 13 in Mugello ratlos. «Ich kann die Maschine nicht verzögern. Ich habe dann die Wahl, entweder schieße ich den Vordermann ab, oder ich fahre geradeaus,»

Nach dem spektakulären Crash im ersten Qualifying von Mugello kam Jonas Folger im Rennen auf keinen grünen Zweig, er lag anfangs ausserhalb der Top-20, profitierte dann von einigen Ausfällen und rückte in der letzten Runde noch von Platz 15 auf Platz 13 vor, weil Dani Pedrosa stürzte und Cal Crutchlow mitriss.

So schaute für den Bayer aus dem Tech3-Yamaha Team nur das schlechteste Ergebnis der Saison heraus, nur zweimal ist er in sechs Rennen nicht unter den Top-Ten gelandet – in Texas als Elfter und in Mugello als 13.

So verlor er den achten Rang in der WM-Tabelle an Danilo Petrucci, Folger ist jetzt Neunter.

Jonas Folger vollendete die erste Runde als 16., dann fiel er auf Platz 21 zurück.

Dem MotoGP-Rookie stand die Ratlosigkeit nach dem Rennen ins Gesicht geschrieben. «Ich habe in der zweiten Runde viele Positionen verloren, denn ich habe mich im Turn 7 verbremst – wieder einmal. Ich weiß nicht, was da los ist, wir finden keine Lösung für die ersten Rennhälften. Am Motorradl kann es nicht liegen, denn im FP4 fahre ich auch immer schnell. Ich muss also irgendetwas anders machen. Wir haben am Wochenende ziemlich oft das Motorrad umgestellt, das war bei den letzten Rennen schon immer so, dass wir uns am Samstag beim Set-up irgendwo verrannt haben und wir das Bike am Sonntag wieder so abgestimmt haben wie am Freitag. Wir müssen einen anderen Ablauf finden, wir brauchen eine stetige Steigerung von Freitag bis Sonntag. Was wir momentan machen, funktioniert meistens nicht.»

«Im Rennen liegt es dann an mir. Ich bin auf der Bremse zu schwach, ich kann nicht attackieren, und wenn ich attackiere, fahre ich geradeaus, weil ich sonst in Gefahr komme, dass ich meinen Vordermann abschiesse. Ich kann das Motorrad einfach nicht so verzögern, wie ich mir das vorstelle. Aus welchem Grund auch immer, schaffe ich das nicht. Deshalb verlieren wir immer so viel Zeit und deshalb ist seit Saisonbeginn der Rennverlauf immer der Gleiche. Ich verliere am Anfang kostbare Zeit, dann pendle ich mich ein und fahre meine Rundenzeiten. Dieses Problem müssen wir möglichst schnell beseitigen, denn wir können nicht im Training Rundenzeiten für die Top-Ten fahren und nach drei Runden an 20. Stelle sein. Das geht nicht. Das wissen wir auch. Deshalb sind wir momentan am Grübeln und sauer, weil wir das nicht schaffen. Das ist momentan ein bisschen hart. Aber es wird irgendwann wieder in die richtige Richtung gehen.»

Bei sechs Rennen fuhr Folger nur in Texas in der ersten Rennhälfte schneller als in der zweiten. «Aber normalerweise haben wir immer in der ersten Rennhälfte Probleme.»

«Es ist nicht so, dass ich in den ersten Runden zurückstecke und mich nicht anzugreifen traue», beteuert der 23-jährige Jonas. «Ich schaue schon, dass ich Kampflinie fahre. Aber ich merke, ich kann nicht verzögern. Wenn ich dann versuche, irgendeinen Vordermann auszubremsen, dann schiess' ich ihn ab. Manchmal laufe ich auf zum Vordermann, aber es gelingt mir nicht, ihn auszubremsen. Ich schaffe es nicht, die Maschine zu verzögern. Wie gesagt: Dann habe ich die Wahl, ob ich gerade aus fahre oder ihn abschiesse. Dann fahre ich halt geradeaus.»

«Wir haben bei den letzten Grand Prix viel an der Balance herumprobiert, aber ich kann nicht mehr so verzögern wie bei den Wintertests. Normal bremst man mit der MotoGP-Maschine ziemlich viel mit dem Hinterrad mit. Aber wir haben viel Belastung vorne, das Hinterrad ist beim Bremsen die ganze Zeit am Lupfen. Wir müssen einfach die richtige Balance wiederfinden, damit ich so fahren kann wie bei den Wintertests und bei den ersten guten Rennen.»

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