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Andrea Iannone (Suzuki): Aus Fehlern von 2017 gelernt

Von Günther Wiesinger
Das Suzuki Ecstar-Team hat die Lehren aus der misslungenen Saison 2017 gezogen und will in diesem Jahr an frühere Erfolge anknüpfen – Iannone und Rins stecken voller Tatendrang.

Das Suzuki Ecstar-Team erlebte ein überwiegend tristes MotoGP-Jahr 2017. Nach dem Verlust der «concession team»-Vorteile und dem Weggang von Überflieger Maverick Viñales (vier Podestplätze inklusive Sieg in Silverstone 2016) rutschte die Mannschaft von Davide Brivio mit Andrea Iannone und Alex Rins im ersten Halbjahr 2017 in ein schlimmes Tief.

Rookie Rins verletzte sich obendrein in Texas und fiel bis Assen aus.

Beim Barcelona-GP fand der Tiefpunkt statt: Iannone und Ersatzfahrer Guintoli trafen im Rennen mit den GSX-RR-Maschinen nur auf den Plätzen 16 und 17 ein – mit 43,2 und 44,6 Sekunden Rückstand auf Sieger Andrea Dovizioso.

Suzuki-Berater Kevin Schwantz lästerte dann recht heftig über die mangelnde Motivation des Teams und die unprofessionelle Einstellung von Iannone.

Schließlich wurde im Sommer der erfolgreiche Stratege Shinichi Sahara wieder als MotoGP-Projektleiter zurückgeholt. Er löste den erfolglosen Vorgänger Satoru Terada ab – und führte das Suzuki-Werksteam aus dem Jammertal wieder heraus.

Trotzdem stand Iannone weiter in der Kritik. Beim Misano-GP gab «The Maniac» einfach auf, in aussichtsloser Position. Der Regenoverall sei ihm zu eng gewesen, ließ er wissen.

Wegen des Fehlens von Podestplätzen gilt Suzuki 2018 wieder als «concession team» – wie die Neueinsteiger Aprilia und KTM.

Das heißt: Die Motorentwicklung ist ab dem Saisonstart nicht mehr eingefroren, jeder Fahrer darf nun neun statt sieben Motoren verheizen, es gibt keine Testbeschränkungen, während Honda, Yamaha und Ducati neben den offiziellen IRTA-Testtagen nur fünf private Testtage pro Fahrer im Jahr abspulen dürfen.

Am Abend vor dem ersten MotoGP-Testtag in Sepang präsentierte sich das Suzuki Ecstar Team im Paddock im frischen 2018-Design, auch Projektleiter Sahara war zugegen, dazu Davide Brivio und Technical Manager Ken Kawauchi – und natürlich die Piloten.

Für Suzuki ist es das vierte Jahr in der MotoGP-WM seit der Rückkehr mit dem Vierzylinder-Reihenmotor. Die Japaner beteuern, aus den Fehlern von 2017 gelernt und die richtigen Schlüsse gezogen zu haben.

Die Suzuki GSX-RR sei verjüngt worden, versichern Sahara und Kawauchi.

Iannone, der 2013 mit Pramac-Ducati in der MotoGP-WM debütierte, soll in dieser Saison auf Top-5-Plätze lossteuern. Alex Rins, in den Klassen Moto3 und Moto2 jeweils am Titelgewinn gescheitert, soll sich in seiner zweiten MotoGP-Saison in der Weltspitze etablieren.

Als Test- und Entwicklungsfahrer kommen Takuya Tsuda und French Sylvain Guintoli zum Einsatz.

Suzuki hat das Hauptquartier in Hamamatsu und gehört zu den populärsten Teams in der Königsklasse. Barry Sheene hat für Suzuki 1976 und 1977 die 500er-WM gewonnen, dann folgten Marco Lucchinelli und Franco Uncini in den Jahren 1981 und 1982. Kevin Schwantz und Kenny Roberts Jr. räumten die Halbliter-WM-Titel für Suzuki 1993 und 2000 ab.

«Ich kann den ersten Test nach der langen Winterpause kaum erwarten», stellte Iannone fest. «In diesem Jahr gehe ich anders an die Saison heran als 2017. Inzwischen habe ich Erfahrung mit der Suzuki GSX-RR und mit dem Team. Ich bin neugierig auf das neue Bike. Ich denke, es wird besser zu meinem Fahrstil passen.»

«Wir haben die Probleme von 2017 identifiziert, jetzt haben wir eine bessere technische Basis. Unser Ziel wird es sein, in jedem Rennen um die Top-5 zu fighten. Ich bin sehr motiviert. Ich habe mich im Winter körperlich und mental sehr gewissenhaft vorbereitet. Ich bin zuversichtlich und rechne mit einer fantastischen Saison», ergänzte Iannone.

«Die Winterpause war ziemlich lang», sinnierte Alex Rins. «Ich bin froh, dass es losgeht. Meine Situation ist ganz anders als vor einem Jahr. Diesmal war ich in der Winterpause nicht verletzt. Ich konnte emsig trainieren und bin bereit für diesen ersten Test. Ich bin in viel besserer Form als vor zwölf Monaten. Im Herbst habe ich die Saison mit einem guten Gefühl für das Motorrad beendet. Ich will 2108 meine Lernphase fortsetzen. Ich brauche noch viele Kilometer mit der GSX-RR und werde meine Pace schrittweise verbessern. Ich bin gespannt, was wir erreichen können.»

Rins war im Herbst Fünfter beim Motegi-GP und Vierter in Valencia. Die besten Ergebnisse von Iannone: Vierter in Japan, Sechster in Australien und Valencia. Aber in der WM-Tabelle kamen Iannone (70 Punkte in 18 Rennen) und Rins (59 Punkte) über die Ränge 13 und 16 nicht hinaus.

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