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Tom Lüthi (Honda/21.): «Das MotoGP-Niveau ist brutal»

Von Günther Wiesinger
Tom Lüthi

Tom Lüthi

Tom Lüthi kam auch am ersten Trainingstag in Australien über Platz 21 nicht hinaus. Im Interview mit SPEEDWEEK.com analysierte er die Probleme und Fehler der Saison.

Der 32-jährige Schweizer Tom Lüthi erzielte im FP1 in Australien heute die 21. Zeit, da fehlten ihm 2,072 sec auf die Bestzeit, aber nach dem FP2 stand er wieder an der enttäuschenden 21. Position, der Rückstand auf der 4,448 km langen Strecke wuchs auf 2,408 sec an.

«Im FP1 sind wir ganz gut gestartet, ich hatte recht früh einen besseren Speed als bei den anderen Grand Prix. Ich habe dann keine Reifen gewechselt und war zuversichtlich. Aber ich konnte mich am Nachmittag nicht genug steigern, auch mit dem weichen Reifen nicht. Ich dachte, wir könnten auf der Performance vom FP1 aufbauen. Aber wir haben völlig in die falsche Richtung gearbeitet, das Vorderrad ist sozusagen überladen, das stört mich ein bisschen. Deswegen müssen wir das Bike für den Samstag neu ausbalancieren. Ich denke, wir haben bereits ein paar interessante Dinge gefunden, wir wissen, was wir falsch gemacht haben. Wir haben gesehen, woran wir arbeiten müssen. Wir verstehen, in welche Richtung wir uns bewegen müssen beim Set-Up. Hoffentlich bleibt das Wetter stabil, damit wir genug Runden drehen und das Qualifying ordentlich vorbereiten können. Es ist wichtig, dass wir für das Rennen einen besseren Platz am Grid erreichen.»

Lüthi hat bei den Grand Prix in Doha und Le Mans schon 16. Plätze erreicht, aber er rennt immer noch seinem ersten MotoGP-Punkt hinterher. «Ich will bei den restlichen drei Rennen auf jeden Fall weiter nach vorne kommen. Das wäre natürlich das Ziel.»

Es wäre die ersten WM-Saison ohne Punkte des Schweizers, der 2002 mit 15 Jahren in den GP-Sport eingestiegen ist. «Ja, und auf SPEEDWEEK ist das ja ständig zu lesen», stellte der Marc-VDS-Honda-Pilot fest, als der SPEEDWEEK.com-Reporter als einziger deutschsprachiger Reporter zum Media-Debrief kam.

«Es ist klar mein Ziel, ich will mich steigern. Ich glaube, dass ich für meine Zukunft aus der MotoGP mit diesem Motorrad noch viel mitnehmen kann für die nächste Saison, bei der Motorenbremse, bei der Abstimmung und so weiter, das ist wichtig. Und natürlich sind die Punkte das Ziel, aber es ist verdammt schwer, in der MotoGP in die Punkte zu kommen, das Niveau ist brutal. Es ist nicht so, dass ich nicht will, daran liegt es überhaupt nicht. Ich arbeite daran, aber es ist zäh und mühsam. Es ist schlecht, dass wir jetzt weiter von den Punkten weg sind als in der ersten Saisonhälfte. Wir konnten uns über die gesamte Saison hinweg nicht genug steigern. Das ist so, das hat verschiedene Gründe. Mein Teamkollege Morbidelli macht einen Superjob, er fährt stark. Es fehlt bei mir an Erfahrung und bei der Crew, bei meinem Team. Und was mit dem Team im Frühjahr passiert ist, war auch nicht hilfreich, das hatten wir natürlich beide… Aber Franco hat ein anderes Umfeld. Trotzdem: Beim Motorrad muss ich mich mit ihm vergleichen, er hat dasselbe. Doch wir sind zu weit weg. Ich habe gelernt, in der MotoGP brauchst du wirklich die Erfahrung, nicht nur beim Fahrer, auch vom Team her. Ohne Erfahrung ist es sehr schwierig.»

War es ein Fehler, mit einem Ein-Jahres-Vertrag in die MotoGP zu gehen? «Ein Jahr ist schwierig, das wusste ich auch, aber das war die einzige Chance, die ich bekommen habe. Es gibt nichts daran zu rütteln. ich habe aber viel Erfahrung gewonnen, die mir in Zukunft helfen wird.»

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