KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Marc Márquez: «Will bis Argentinien 100 Prozent sein»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez: Erklärungsbedarf in Malaysia

Marc Márquez: Erklärungsbedarf in Malaysia

«Momentan konnte ich unmöglich 20 Runden hintereinander fahren. Beim Saisonstart in Katar werde ich nicht ganz fit sein. Mein Ziel ist es, drei Wochen später in Argentinien anzugreifen.»

Natürlich hatte Weltmeister und Repsol-Honda-Werkspilot Marc Márquez auch heute beim Sepang-Test versucht, wegen der schmerzhaften und geschwächten Schulter den Fahrstil umstellen und sanfter zu fahren. «Aber das widerspricht meinem Instinkt», stellt der 25-jährige Spanier fest. «Und wenn ich nicht so fahren kann, wie ich will, dann macht alles wenig Sinn. Wir haben ein paar neue Dinge gar nicht ausprobiert, denn wenn ich zu langsam bin oder nicht mit meinem üblichen Fahrstil agiere, brauche ich ein anderes Set-up. Und es wäre einfach, dann einfach die falsche Richtung einzuschlagen. Aus diesem Grund haben wir den Testplan auf den Kopf gestellt. Wir probieren jetzt andere Sachen in anderen Bereichen aus, die wichtiger sind. Wenn man sich um die kleinen Details kümmert, muss man optimal fahren können. Momentan kann ich das nicht. Wenn ich neue Reifen montieren lassen, kann ich darauf keinen Profit ziehen, weil das Motorrad damit aggressiver und anspruchsvoller für die Schulter wird. Heute war alles anders. Mit den neuen Reifen bin ich langsam gefahren, mit den gebrauchten habe ich gepusht.»

«Ich habe schon gestern erklärt, dass ich mit geringeren Schulterbeschwerden gerechnet habe. Aber der Physiotherapeut und der Arzt sagen, sie haben nicht erwartet, dass ich hier so gut zurechtkomme», berichtete der Spanier.

«Heute hat mich die Schulter früh im Stich gelassen. Ich denke, morgen muss ich den Tag entspannter und langsamer beginnen. Denn ich möchte morgen mehr Runden drehen. Ich war noch nie bei einem Test so angeschlagen. Wenn ich heute 20 Runden am Stück fahren hätte müssen, ich wäre nicht in der Lage dazu gewesen. Ich habe heute Mittag keine richtige Pause gemacht. Denn wenn ich einen zu langen Stopp mache, ist das für die Schulter kontraproduktiv. Ich bin bis 14 Uhr durchgefahren, obwohl es sehr heiß war. Wenn ich zu Mittag gestoppt hätte, alles abgekühlt wäre und ich mich dann wieder aufwärmen hätte müssen, wäre es schlimmer gewesen.»

Befürchtet Marc, dass er am 8. März in Katar mit einer körperlichen Benachteiligung in Katar ins erste freie Training starten wird? «Ich werde nicht ganz bei 100 Prozent sein, aber ich denke, Katar wird kein sehr, sehr großes Problem darstellen», meint der Honda-Star und siebenfache Weltmeister. «Das hoffe ich zumindest. Ich rede mir das ein. Ich habe immerhin noch vier Wochen vor mir. Ich habe jetzt noch hier den morgigen Tag, dann von 23. bis 25. Februar drei Testtage in Katar, dann geht die WM los. Nachher haben wir fast drei Wochen Pause bis Argentinien. Mein Ziel ist es, bis Argentinien zu 100 Prozent fit zu sein. Wie gut ich in Katar beisammen sein werde, kann ich nicht genau abschätzen. Ich muss auf meinen Körper hören. Und das mache ich. Ich könnte hier mehr fahren, wenn auch unter Schmerzen. Aber ich will die Schulter nicht zu stark strapazieren und eine Entzündung riskieren. Ich will nicht, dass die Beschwerden schlimmer werden. Deshalb steige ich ab, wenn die Schmerzen zu stark werden. Morgen ist auch noch ein Tag…»

Aber Marc erzählt von mühsamen Nächten. Márquez: «Normal schlafe ich wie ein Baby, acht oder neun Stunden ohne Pause. Aber jetzt erwache ich wegen jeder kleinen Bewegung im Bett. Aber das ist kein Riesenproblem…»

Von wo droht 2019 die größte Gefahr? Von Ducati? Oder von Yamaha? Márquez: «Bei den Tests ist das schwer abzuschätzen. Aber ich denke, die Yamaha werden vorne dabei sein, dazu Ducati, besonders Dovizioso; Suzuki sieht ebenfalls nicht schlecht aus. Rins sieht von der Rennpace her gut aus. Wir können erst nach drei, vier Rennen wirklich mehr sagen. Die Namen der Topfahrer sind immer dieselben, auch wenn eine neue Saison beginnt.»

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 7. Februar, 17 Uhr
1. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,562
2. Cal Crutchlow, Honda, 1:59,566
3. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,597
4. Valentino Rossi, Yamaha, 1:59,625
5. Marc Márquez, Honda, 1:59,790
6. Danilo Petrucci, Ducati, 1:59,845
7. Tito Rabat, Ducati, 1:59,853
8. Alex Rins, Suzuki, 1:59,978
9. Jack Miller, Ducati, 2:00,023
10. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,101
11. Fabio Quartararo, Yamaha, 2:00,108
12. Johann Zarco, KTM, 2:00,146
13. Stefan Bradl, Honda, 2:00,230
14. Takaaki Nakagami, Honda, 2:00,263
15. Franco Morbidelli, Yamaha, 2:00,267
16. Francesco Bagnaia, Ducati, 2:00,296
17. Andrea Iannone, Aprilia, 2:00,510
18. Mika Kallio, KTM, 2:00,523
19. Pol Espargaró, KTM, 2:00,546
20. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,672
21. Joan Mir, Suzuki, 2:00,876
22. Karel Abraham, Ducati, 2:01,245
23. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:01,406
24. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,654
25. Hafizh Syahrin, KTM, 2:01,859
26. Jonas Folger, Yamaha, 2:02,989
27. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:03,276.

MotoGP-IRTA-Test in Sepang, 6. Februar:
1. Marc Márquez, Honda, 1:59,621
2. Alex Rins, Suzuki, 1:59,880
3. Maverick Viñales, Yamaha, 1:59,937
4. Tito Rabat, Ducati, 1:59,983
5. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,051
6. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,054
7. Takaaki Nakagami, Honda, 2:00,158
8. Andrea Dovizioso, Ducati, 2:00,197
9. Stefan Bradl, Honda, 2:00,214
10. Pol Espargaró, KTM, 2:00,313
11. Jack Miller, Ducati, 2:00,383
12. Franco Morbidelli, Yamaha, 2:00,460
13. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,602
14. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,681
15. Francesco Bagnaia, Ducati, 2:00,694
16. Miguel Oliveira, KTM, 2:00,902
17. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:00,965
18. Fabio Quartararo, Yamaha, 2:00,985
19. Mika Kallio, KTM, 2:01,054
20. Johann Zarco, KTM, 2:01,121
21. Andrea Iannone, Aprilia, 2:01,249
22. Sylvain Guintoli, Suzuki, 2:01,286
23. Joan Mir, Suzuki, 2:01,432
24. Karel Abraham, Ducati, 2:01,627
25. Jonas Folger, Yamaha, 2:01,736
26. Hafizh Syahrin, KTM, 2:01,853

Zum Vergleich:
Beste Pole-Zeit: Jorge Lorenzo, Yamaha, 2:00,606 (2015)
Rundenrekord: Dani Pedrosa, Honda,1:59,053 (2015)
Beste Rundenzeit: Marc Márquez, Honda, 1:58,867 (2015 Test)
Shakedown-Test (1. bis 3.2.2019): Aleix Espargaró, Aprilia, 2:00,500

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