Aero Body: Was in der Saison 2019 alles erlaubt ist

Von Günther Wiesinger
Danny Aldridge und sein «Aero body checking jig»

Danny Aldridge und sein «Aero body checking jig»

Die Aerodynamik an den MotoGP-Maschinen führte in Katar zu einem Protest gegen Ducati, er wurde jedoch abgelehnt, auch beim Berufungsgericht. Das Thema Winglets ist jedoch streng reglementiert.

Eigentlich hatte Gigi Dall’Igna, der General Manager von Ducati, den ersten Einsatz der neuen Ducati-GP19-Aerodynamik erst für den Losail-Circuit-Test in Katar von 23. bis 25. November vorgesehen. Aus gutem Grund: Denn die «Aero Bodys» mussten am Donnerstag vor dem ersten Katar-GP-Training (also am 7. März) bei MotoGP Technical Director Danny Aldridge für die Saison 2019 homologiert werden. Und zwischen dem Katar-Test und dem Saisonstart hätte kein Hersteller die neuesten Ducati-Winglets kopieren oder wenigstens teilweise nachahmen können.

Anderseits war es für die Ducati-Ingenieure durchaus hilfreich, die neuen Aero Bodys auf zwei unterschiedlichen Rennstrecken wie Sepang und Losail testen zu können.

Deshalb rückten die GP19-Werksfahrer Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci bereits heute in Sepang damit aus.

Heute ahnen wir, dass Ducati wohl noch einen anderen Grund für die vorgezogene «Aero Body»-Show anfangs Februar in Malaysia hatte. Beim Katar-Test wurde erstmals der umstrittenen Hinterradflügel unter der Schwinge montiert…

Die Vorschriften für die Aero Bodys wurden nach der Saison 2018 wieder geändert. «Der größte Unterschied zur Vergangenheit ist, dass man bisher Attachments wieder abbauen, Cut-Outs machen und Attachments ersetzen konnte. Kurz gesagt: Bei den Winglets konnte man während der Saison unterschiedliche Varianten verwenden», erklärte MotoGP Technical Director Aldridge im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Das war eigentlich nicht so vorgesehen und ist jetzt nicht mehr erlaubt. Wenn die Werke ihre Verkleidungen, also die Aero Bodys, homologieren, kann das Design nachher nicht mehr modifiziert werden. Ducati hat das 2018 noch mehrmals getan. Sie hatten drei oder vier Attachments und haben dann gesagt: Bei diesem Grand Prix nehmen wir diese zwei. Bei anderen Rennen haben sie andere Varianten montiert. Das ist jetzt verboten. Was vor dem Katar-GP homologiert wird, muss so bleiben. Das gilt jetzt auch für alle Attachments und Anbauten. Aber jeder Fahrer kann während der Saison ein Update bringen. Jedes Werk kann also für die jeweiligen Fahrer unterschiedliche Versionen homologieren. Die Updates sind pro Fahrer vorgesehen, nicht pro Team oder Werk. »

Der «water spoiler», den Yamaha 2018 in Valencia verwendet hat, war schon im Winter erlaubt worden.

Danny Aldridge bringt übrigens zu allen Grand Prix eine Aluminium-Schablone mit, in welche die unterschiedlichen «Aero Bodys» der sechs MotoGP-Hersteller hineinpassen müssen. Dieses Alu-Teil wird einfach über die Maschinen gestülpt, sie müssen darin samt allen Flügeln Platz haben. «Wir nennen es 'Aero body checking jig‘», verriet Aldrigde.

Der Homologationsprozess geht so vor sich: Zuerst wird der Aero Body homologiert, dann der vordere Kotflügel, der separat betrachtet und beurteilt wird. Auch der Kotflügel darf einmal pro Saison ein Update erhalten. Das muss nicht zum gleichen Zeitpunkt wie beim Rest der Verkleidung passieren.

Für die Konzession-Teams Aprilia und KTM, die als Neueinsteiger gelten, sind keine Extrawürste mehr vorgesehen, die bekam nur KTM im ersten Jahr 2017.

Die MotoGP-Hersteller bekommen aber Zugeständnisse, wenn der Bug der Verkleidung etwas geändert werden muss, wenn es eine neue Chassis-Version gibt und die bisherige Verschaltung nicht mehr in ihrer alten Form montiert werden kann. Dann sind «cut outs» gestattet. Dasselbe gilt, wenn für einen Fahrer ein «cut out» gemacht werden muss. Zum Beispiel, wenn ein größerer Ersatzfahrer zum Einsatz kommt, für den ein Teil der Aerodynamik weggeschnitten werden muss.

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