Jorge Lorenzo (Honda): «Viele Qualitäten verloren»

Von Günther Wiesinger
Jorge Lorenzo in Silverstone

Jorge Lorenzo in Silverstone

Repsol-Honda-Werkspilot Jorge Lorenzo wollte unbedingt beim Silverstone-GP ein Comeback versuchen. Aber er kam über den letzten Platz nicht hinaus und klagte über allerlei Probleme.

Jorge Lorenzo schaffte bei seinem ersten GP-Einsatz seit dem schweren Crash in Assen (ein Brustwirbel gebrochen, einer angebrochen) im FP1 in Silverstone nur den 22. und letzten Platz, er verlor nicht weniger als 4,02 sec auf Quartararo. Im FP2 fehlten ihm immer noch 3,682 sec auf den fabelhaften Franzosen.

«Ich habe ungefähr solche Erwartungen gehabt, ich bin nicht überrascht von diesem Ergebnis», versicherte der 32-jährige Mallorquiner aus dem Repsol-Honda-Werksteam. «Es war natürlich ein harter Tag. Du fühlst dich nie sehr komfortabel, wenn du dich auf den letzten Positionen herumtreibst. Aber die Situation lässt sich momentan nicht ändern. Wenn ich mehr riskieren würde, könnte das weitere Stürze und weitere Konsequenzen haben. Meine Wirbelverletzungen sind noch nicht komplett verheilt. Ich spüre Schmerzen, ich habe viel Muskelmasse verloren, und meine körperliche Verfassung lässt zu wünschen übrig. Mein Körper ist nach rund zwei Monaten Pause nicht an das MotoGP-Fahren gewöhnt. Ich muss also geduldig bleiben und mich schrittweise wieder steigern. Ich werde jetzt diesen Grand Prix meistern und beim Misano Test am Donnerstag kommender Woche werde ich mich schon etwas besser fühlen. Beim Rennen in Misano in drei Wochen werde ich in der Lage sein, mehr zu pushen. Besonders beim Bremsen wäre ich stärker sein, dadurch werde ich näher an akzeptablen Rundenzeiten dran sein. Im Moment ist meine Situation wirklich schwierig. Ich muss mich zur Geduld zwingen. Das fällt mir schwer.»

Lorenzo weiter: «Ich habe im Nacken viele Muskeln verloren, da spüre ich Schmerzen beim Fahren, auch bei den Richtungswechseln habe ich Mühe. Bei mir geht vorläufig alles langsam vor sich. Der einzige Bereich, in dem ich nichts verliere, ist beim Beschleunigen. Auf den restlichen Abschnitten rund um die Piste verliere ich viel Zeit. Das beweist ja mein Rückstand von 3,6 Sekunden...»

Warum hat Lorenzo mit dem Comeback nicht bis Misano gewartet? Dann hätte er drei Wochen mehr Genesungszeit gehabt? «Ich dachte, Silverstone wäre die beste Option für meine Rückkehr, denn wenn ich noch länger pausiert hätte, wäre alles noch mühseliger geworden. Klar, ein, zwei Rennen später wäre meine Verletzung vielleicht ganz verheilt gewesen. Ich hätte dann mehr Kraft und bessere Reflexe gehabt. Aber ich dachte, Silverstone wäre der richtige Zeitpunkt. Doch ich spüre Schmerzen im Rücken. Und ich habe viele Qualiäten verloren, die ich vor dem Crash gehabt habe.»

MotoGP, kombinierte Zeitenliste nach FP2, Silverstone:

1. Quartararo, Yamaha, 1:59,225 min
2. Márquez, Honda, + 0,251 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,540
4. Rossi, Yamaha, + 0,712
5. Crutchlow, Honda, + 0,768
6. Dovizioso, Ducati, + 0,885
7. Morbidelli, Yamaha, + 0,958
8. Oliveira, KTM, + 1,135
9. Miller, Ducati, + 1,167
10. Petrucci, Ducati, + 1,203
11. Nakagami, Honda, + 1,267
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,272
13. Pol Espargaró, KTM, + 1,366
14. Zarco, KTM, + 1,439
15. Rins, Suzuki, + 1,441
16. Bagnaia, Ducati, + 1,563
17. Iannone, Aprilia, + 1,682
18. Rabat, Ducati, + 2,364
19. Abraham, Ducati, + 2,967
20. Guintoli, Suzuki, + 3,015
21. Syahrin, KTM, + 3,192
22. Lorenzo, Honda, + 3,682

Ergebnis FP1 Silverstone:
1. Quartararo, Yamaha, 1:59,952
2. Márquez, Honda, + 0,586 sec
3. Viñales, Yamaha, + 0,740
4. Rins, Suzuki, + 1,027
5. Morbidelli, Yamaha, + 1,050
6. Dovizioso, Ducati, + 1,053
7. Rossi, Yamaha, + 1,346
8. Crutchlow, Honda, + 1,443
9. Petrucci, Ducati, + 1,486
10. Miller, Ducati, + 1,583
11. Rabat, Ducati, + 1,637
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,706
13. Iannone, Aprilia, + 1,858
14. Bagnaia, Ducati, + 1,848
15. Zarco, KTM, + 1,908
16. Oliveira, KTM, + 1,913
17. Pol Espargaró, KTM, + 2,076
18. Nakagami, Honda, + 2,110
19. Abraham, Ducati, + 2,240
20. Guintoli, Suzuki, + 2,605
21. Syahrin, KTM, + 3,106 sec
22. Lorenzo, Honda + 4,402 sec

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