Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi: Frischer Wind durch David Munoz?

Von Mario Furli
David Munoz (links) nahm in Valencia und Jerez erstmals bei Rossi in der Yamaha-Box Platz

David Munoz (links) nahm in Valencia und Jerez erstmals bei Rossi in der Yamaha-Box Platz

Die MotoGP-Saison 2020 könnte die letzte in der großartigen Karriere von Valentino Rossi (40) sein. Der Yamaha-Werksfahrer holte dafür mit David Munoz einen neuen Crew-Chief ins Boot.

Valentino Rossi bestreitet 2020 seine 25. Saison in der Motorrad-WM. Ob es tatsächich seine letzte sein wird, ließ der neunfache Weltmeister noch offen. «Das hängt stark von den Ergebnissen ab», gab der Yamaha-Werksfahrer zuletzt häufig zu Protokoll.

Eine Alternative zum MotoGP-Bike hat Vale unterdessen schon gefunden: Beim 12 h Gulf fühlte sich der Superstar im Ferrari 488 GT3, der von einem rund 600 PS starken V8-Twin-Turbo-Motor mit 3,9 Litern Hubraum befeuert wird, sichtlich wohl und holte gemeinsam mit seinem Kumpel Alessio «Uccio» Salucci und seinem Bruder Luca Marini den Klassensieg in der Pro-Am-Wertung. Zehn Jahre wolle er noch im Automobilsport verbringen, bekräftigte Rossi bei dieser Gelegenheit.

Der «Dottore» wird im Februar 41 Jahre alt und ist in der MotoGP-WM seit 46 Rennen sieglos – das gab es in seiner beeindruckenden Karriere noch nie. 2019 legte der Superstar mit zwei Podestplätzen (Las Termas/Argentinien und Austin/Texas) gut los, aber dann rutschte er bis auf den siebten Tabellenrang ab. Dasselbe Endergebnis stand 2011 nach seinem ersten Ducati-Jahr zu Buche.

2020 soll in der Mannschaft von Rossi ein neuer Crew-Chief für Aufwind sorgen: Der 41-jährige David Munoz wurde aus dem hauseigenen Moto2-Team Sky Racing VR46 geholt, dort betreute der Spanier 2018 Francesco «Pecco» Bagnaia auf dem Weg zum WM-Titel. Der «MotoGP-Neuling» übernimmt in der Yamaha-Box den Platz von Silvano Galbusera, der seinerseits 2014 in die großen Fußstapfen von Jeremy Burgess trat.

Vale betonte aber, dass der Wechsel nichts mit schlechter Stimmung in seiner Crew zu tun hätte. «Wenn du in unserem Sport – wie sonst auch im Leben – gute Ergebnisse hast, dann ist alles gut. Aber wenn du leidest, wird alles schwieriger», gab der 40-Jährige gegenüber «crash.net» zu. «Aber den Jungs im Team geht es gut.»

Auf die neue Zusammenarbeit freut sich der Yamaha-Werksfahrer trotzdem: «David ist ein junger Crew-Chief, das ist auch sehr interessant für mich. Er gehört zur 'neuen Generation' der Chefmechaniker. Das ist gut, ich mag das. Wir brauchen aber Zeit, vor allem er braucht Zeit, um mich zu verstehen und die M1 besser kennenzulernen. Ich glaube aber, dass wir stark und wettbewerbsfähig sind, die Moral ist kein Problem.»

Umso wichtiger waren die ersten gemeinsamen Tests in Valencia und Jerez Ende November. «Für uns, also mein Team, waren diese zwei Tests sehr wichtig, vor allem aus zwei Gründen: Der erste ist David. Die Arbeit in der Box hat sich ein bisschen verändert und in diesem Punkt sind wir alle sehr glücklich. Wir brauchen Zeit, er braucht Zeit, aber wir haben ein gutes Feeling», bekräftigte Rossi. «Der andere wichtige Punkt ist das Motorrad. Das Feeling ist recht positiv in einigen Aspekten, aber es gibt immer noch einige Probleme – und wir müssen einen größeren Schritt machen. Es sieht mit dem neuen Motorrad also nicht so schlecht aus, aber wir haben noch einiges an Arbeit vor uns.»

Yamaha-Teammanager Massimo Meregalli äußerte sich nach den Testfahrten ebenfalls zum Neuzugang David Munoz: «Er hat sich gut eingefügt. Ich war vorher schon nicht besorgt, aber jetzt bin ich es auch nicht. Denn so wie unsere Mannschaft organisiert ist, kann sich der Neue Schritt für Schritt einleben.»

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