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Fall Iannone: Braucht MotoGP mehr Doping-Kontrollen?

Von Mario Furli
Aprilia-Werksfahrer Andrea Iannone wurde vorerst gesperrt

Aprilia-Werksfahrer Andrea Iannone wurde vorerst gesperrt

Andrea Iannone wurde von der FIM am Dienstag vorläufig suspendiert. Sein Vorgänger im MotoGP-Team von Aprilia, Scott Redding, meinte dazu: «Testet mehr Fahrer regelmäßiger, damit der Sport sauber bleibt.»

Die Nachricht, dass Andrea Iannone nach einem positiven Doping-Test vorläufig vom Motorrad-Weltverband FIM suspendiert wurde, schlug in den Medien hohe Wellen. Während sich der 30-jährige Italiener selbst schon am Dienstagnachmittag auf Instagram zu Wort meldete, gab es von Aprilia noch kein offizielles Statement. Auch die Rennfahrerkollegen schwiegen – mit einer Ausnahme.

BSB-Champion Scott Redding, 2018 noch für Aprilia in der MotoGP-Klasse am Start und 2020 Ducati-Werksfahrer in der Superbike-WM, teilte die Meldung von Iannones Suspendierung auf seinem Instagram-Account und schrieb dazu: «Interessant. Testet mehr Fahrer regelmäßiger, damit der Sport sauber bleibt. Oder würde es dadurch einige unerwartete Überraschungen geben?»

Cal Crutchlow forderte schon 2018 strengere Antidoping-Kontrollen: «Wer glaubt, dass im besten Motorradsport der Welt niemand versucht, den einfachen Weg zu gehen, ist meiner Meinung nach dumm», meinte der LCR-Honda-Pilot, der angab: «Ich wurde einmal in 365 Tagen getestet.»

Ein Blick in die Statistik der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) zeigt: Im Motorradsport – dazu zählen neben Straßenrennsport unter anderem auch Motocross, Supercross, Speedway, Enduro, Supermoto, Trial, Quad, Cross-Country und Endurance – wurden 2017 insgesamt 433 Proben auf verbotene Substanzen untersucht. Neun davon fielen positiv aus, das entspricht 2,1 Prozent.

Zum Vergleich: Im Radsport waren es im selben Jahr 23.575 Kontrollen, wobei der Befund in 280 Fällen (1,2 Prozent) positiv ausfiel. Im Wassersport (Schwimmen, Tauchen, Synchronschwimmen, Wasserball) waren es 15.138 Proben bei 64 positiven Tests (0,4 Prozent). Sogar im Segel-Sport gab es 567 Kontrollen, wobei deren drei (0,5 Prozent) auffällig waren.

Zur Erinnerung: Der jüngste Doping-Fall im GP-Sport war Anthony West, dem 2012 das Stimulans Methylhexanamin nachgewiesen wurde, weshalb der Australier für 18 Monate gesperrt wurde. 2018 fiel er dann erneut mit einem positiven Doping-Test auf. 1997 war hingegen der damalige Suzuki-Werksfahrer Anthony Gobert positiv auf Drogen getestet worden.

Im Fall von Iannone wurde in einer Urinprobe vom Sepang-GP am 3. November eine verbotene Substanz aus der Gruppe der synthetischen anabol-androgenen Steroide gefunden, die dafür bekannt sind, den Aufbau von Muskelmasse sowie die körperliche Leistungsfähigkeit zu fördern. Die Öffnung der B-Probe steht allerdings noch aus.

Der «Corriere della Sera» will unterdessen aus dem Umfeld des Aprilia-Werksfahrers erfahren haben, dass der positive Befund auf Fleisch zurückzuführen sein könnte, das Iannone während seines knapp fünfwöchigen Aufenthalts in Asien zu sich genommen hatte. Andrea selbst zeigte sich in einem ersten Statement überrascht aber entschlossen, die Vorwürfe von sich zu weisen.

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