Pecco Bagnaia: «Platz 2 beim Test das größte Problem»

Von Nora Lantschner
Francesco Bagnaia will 2020 mehr zeigen

Francesco Bagnaia will 2020 mehr zeigen

Francesco «Pecco» Bagnaia kam als Moto2-Weltmeister in die MotoGP-WM. Das Rookie-Jahr in der Königsklasse war für den Pramac-Ducati-Piloten aber schwieriger als erwartet, gab er rückblickend zu.

«Es war nicht die beste Rookie-Saison und sicher nicht das, was ich zu Beginn erwartet hatte. Ich dachte, dass es möglich wäre, schneller zu sein. Aber so war es nun mal», blickte Francesco Bagnaia auf seine MotoGP-Saison 2019 zurück. Im Pramac Ducati Team steuerte er eine GP18, mit 54 Punkten landete der Moto2-Weltmeister von 2018 am Ende auf WM-Rang 15 und damit nur auf dem dritten Platz der Rookies-Wertung. «Ich versuche zu lernen und ich glaube, dass ich vor allem in den letzten fünf Rennen am meisten gelernt habe. Da haben wir auch einen Schritt nach vorne gemacht.»

«Nach Aragón haben wir einen Weg eingeschlagen und versucht, meinen Fahrstil entschieden zu verändern. Nicht wie seit dem Beginn des Jahres, ein bisschen da und ein bisschen dort», ergänzte der Ducati-Pilot. «Wir haben wirklich alles verändert und ich habe versucht, mich so gut, wie ich es konnte, an dieses Motorrad anzupassen – also sehr hart zu bremsen und weniger auf die Kurvengeschwindigkeit zu setzen, aber diese trotzdem beizubehalten. Denn es ist immer ein Vorteil, ein Fahrer zu sein, der einen guten Kurvenspeed hält. In Australien war ich wahrscheinlich auch deshalb schnell. Den großen Schritt – auf der Bremse stärker zu sein – haben wir gemacht. Die Daten bestätigen, dass ich auf einem Level mit den anderen Fahrern bin, manchmal sogar ein bisschen besser. Dass uns noch Speed fehlt, ist auf Faktoren zurückzuführen, wo ich oder das Motorrad ans Limit kommen. Wahrscheinlich werden wir sie zum Teil mit dem neuen Motorrad lösen», hofft «Pecco», der 2020 ein aktuelles GP20-Modell fahren wird.

Mit seiner Rookie-Saison ist der 22-jährige Italiener, der mit Valentino Rossi in dessen VR46-Riders-Academy trainiert, nicht zufrieden: «Die Bilanz fällt nicht positiv aus, vor allem wegen der vielen Stürze, auch im Rennen – vier in Folge in der ersten Hälfte der Saison. Wenn du so oft stürzt, kannst du nicht viel lernen. Sicher müssen wir im nächsten Jahr konstanter sein, immer in den Top-10. Das ist mein Ziel für die kommende Saison.»

Beim Saisonfinale in Valencia endete dann auch sein erstes MotoGP-Jahr frühzeitig – nach einem kuriosen Sturz im FP3: Als Pecco nach der Boxenausfahrt von seiner Ducati geworfen wurde, war die Saison mit einer Mikrofraktur am linken Handgelenk vorbei. Auch auf die anschließenden Testfahrten in Valencia und Jerez musste er verzichten.

«In den drei Jahren davor bin ich keine zwölf Mal gestürzt, 2019 ganze 17 Mal, glaube ich. In drei Jahren bin ich also weniger oft gestürzt als dann in einem Jahr», bedauerte Bagnaia. Die Statistik zeigt: Im Rahmen der 19 GP-Wochenenden musste der Rookie 14 Stürze einstecken.

Das nagte natürlich auch am Selbstvertrauen: «Sicher», gab Pecco zu. «Vielleicht war das größte Problem in diesem Jahr der Test in Sepang, wo ich Zweiter wurde.» Zur Erinnerung: Im Februar 2019 hatte Bagnaia nur 0,063 sec hinter seinem Markenkollegen Danilo Petrucci mit der zweitschnellsten Zeit des dreitägigen Tests geglänzt.

«Nach diesem Test dachte ich, dass es einfacher sein kann, immer konkurrenzfähig zu sein und an der Spitze dabei zu sein. Im Katar-Test kam ich dann wieder in der Realität an, wo ich mehr Probleme hatte. Die gesamte Saison war schwierig», seufzte der junge Italiener, der mit Platz 4 auf Phillip Island zumindest noch ein Erfolgserlebnis feierte. «Ich habe so ein Rennen wirklich gebraucht, in der Top-Gruppe, im Kampf um das Podium. Das war sehr gut für meine Mentalität und mein Team.»

Wo lag die größte Schwierigkeit? «Den Vorderreifen zu verstehen war eines der schwierigsten Dinge», erklärte Pecco. «Der Michelin-Reifen ist zwar sehr gut, man muss ihn aber erst verstehen. Von 2011 bis 2018 fuhr ich mit Dunlop und das Feeling mit der Front ist in der Moto2 und Moto3 mehr oder weniger dasselbe, in der MotoGP mit Michelin ist es anders. Ich hatte Mühe damit. Das ist einer der wichtigeren Schritte, die ich machen muss: Die Front besser verstehen und weniger Fehler machen.»

Bagnaia vertraut darauf, dass ihm 2020 auch die neue Ducati helfen wird: «Vor allem hoffe ich darauf, auf das neue Motorrad zu steigen und zu spüren, dass einige der Probleme, die ich 2019 hatte, sich ein bisschen erledigt haben. Das ist mein größter Wunsch. Sicher ist es ein konkurrenzfähigeres Bike und viele Dinge sind anders, die mir helfen werden, schneller zu sein.»

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