Ziel von Marc Márquez: «Weiterhin mit Honda gewinnen»

Von Mario Furli
Repsol-Honda-Star Marc Márquez dominierte die MotoGP-WM auch 2019

Repsol-Honda-Star Marc Márquez dominierte die MotoGP-WM auch 2019

Marc Márquez ist der erfolgreichste Honda-Pilot in der Geschichte der Motorrad-WM, eine neue Herausforderung sucht der Spanier deshalb aber nicht: «Ich kann nur verlieren», so der MotoGP-Weltmeister.

Giacomo Agostini ließ zuletzt mehrmals durchklingen, dass er dem achtfachen Weltmeister Marc Márquez (26) zutraut, seine Rekorde zu brechen: Der 77-jährige Italiener ist mit 122 GP-Siegen und 15 Weltmeistertiteln der erfolgreichste Motorrad-Rennfahrer aller Zeiten. Márquez hält aktuell bei 82 GP-Siegen. In der ewigen Bestenliste liegen damit neben «Ago nazionale» nur noch Ángel Nieto (90) und Valentino Rossi (115) vor ihm.

«Márquez hat die Zeit, um meinen Rekord einzustellen und zu überbieten», unterstrich Agostini, gab aber auch zu: «Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass es mir nicht leidtun würde, von Márquez entthront zu werden. Aber weil ich schon die Gelegenheit hatte, etwas Zeit mit ihm zu verbringen, kann ich sagen, dass er nicht nur ein Ausnahmekönner auf dem Motorrad, sondern auch ein guter Kerl abseits der Rennstrecke ist.»

Zumindest eine Marke liegt in greifbarer Nähe: Agostini triumphierte in der «premier class» 68 Mal, bei Márquez stehen nach seinem sechsten MotoGP-Titel in sieben Jahren 56 Siege in der Königsklasse zu Buche. Den Rekord hält hier allerdings Valentino Rossi mit 89 GP-Siegen. «Die Siege von Agostini sind ein Ziel, das ich mir setze, vor allem wenn man von der Königsklasse spricht. Denn wenn wir von WM-Titeln sprechen, hat er 15, das ist eine andere Geschichte», betonte der Spanier im Interview mit «Motosprint».

Über alle Klassen gesehen fehlen Marc Márquez noch acht GP-Siege, um mit Ángel Nieto gleichzuziehen. «Die 90 Siege von Ángel zu erreichen, der der Vater des spanischen Motorradsports ist, wäre wundervoll», meinte der aktuelle MotoGP-Weltmeister dazu.

Der erfolgreichste Honda-Pilot ist der 26-Jährige aus Cervera bereits. 2019 löste er sein Kindheitsidol Mick Doohan ab: Der fünffache 500er-Weltmeister feierte in der «premier class» 54 GP-Siege und 58 Pole-Positions. Nur in der Anzahl der Podestplätze liegt noch Dani Pedrosa (112 gegen die 95 von Márquez und Doohan) vorne. Mit seinem sechsten Titel auf der RC213V zog Márquez außerdem mit Jim Redman gleich, der Honda in den Klassen 350 und 250 ccm insgesamt ebenfalls sechs WM-Titel bescherte.

Marc zeigt trotzdem wenig Interesse daran, sich bei einem anderen Hersteller einer neuen Herausforderung zu stellen. «Ehrlich gesagt, jetzt nicht. Das ist in diesem Moment keine Vorstellung, die mich reizt. Das Ziel ist noch mehr mit Honda zu gewinnen – nicht mit einem anderen Motorrad», unterstrich der achtfache Weltmeister. 2020 teilt er sich zudem mit seinem Bruder und Moto2-Weltmeister Alex Márquez die Repsol-Honda-Box.

Auch Rennen außerhalb der MotoGP-WM – wie etwa der Acht-Stunden-Klassiker von Suzuka – sind für Marc aktuell kein Thema: «Es hängt von der Situation ab. Wenn es ein Ziel ist, das meine Aufmerksamkeit auf sich zieht… Aber ich bin auch in einer Situation, wo ich nur verlieren kann», gab der MotoGP-Superstar zu bedenken. «Wenn ich die 8h von Suzuka fahre, kann ich nur verlieren. Denn wenn ich gewinne, wäre es für die Allgemeinheit ‚normal‘. Nur meine Niederlage ist eine Schlagzeile.»

Dass er keinen Suzuka-Triumph im Lebenslauf anführen kann, stört den Repsol-Honda-Star nicht weiter: «Es raubt mir nicht den Schlaf», winkte er ab. Und die Superbike-WM? «Auch nicht.»

Sollte das Regelwerk allerdings künftig zwei Starts an einem GP-Wochenende erlauben, würde Marc Márquez die Möglichkeit in Betracht ziehen: «Ja, das würde mich reizen.»

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