Andrea Dovizioso: «Es ist hart, der Beste zu sein»

Von Vanessa Georgoulas
Andrea Dovizioso

Andrea Dovizioso

Wie viele MotoGP-Stars nutzt auch Ducati-Werkspilot Andrea Dovizioso die Coronavirus-Zwangspause, um Zeit mit der Familie zu verbringen und viel zu trainieren. «Am Anfang war es schwierig», gesteht der Italiener.

«Niemand hätte gedacht, dass die Situation so schlimm werden würde, es ist wirklich ungewöhnlich», erklärt Andrea Dovizioso angesichts der Coronavirus-Pandemie, die sein Heimatland Italien besonders hart getroffen hat. Der Ducati-Star, der im Hausarrest in Forlì weilt, hält sich an die strikten Vorgaben der Regierung – und bittet seine Fans, dies auch zu tun.

«Nun ist es entscheidend, dass wir weiterhin zuhause bleiben», mahnt der 34-Jährige. «Ich weiss, dass es schwierig ist, aber wir wir alle müssen uns Mühe geben, das Haus nur dann zu verlassen, wenn es unbedingt nötig ist. Es deutet auch alles darauf hin, dass die Massnahmen greifen, deshalb müssen wir uns auch weiterhin an die Regeln halten.»

Tatsächlich scheint die Ausgangssperre, die von Premier Conte am Freitagabend bis zum 3. Mai verlängert wurde, Wirkung zu zeigen. Die Kurve der Neuansteckungen und Todesfälle flacht ab. Rückläufig ist seit einigen Tagen die Zahl der Patienten, die intensivmedizinisch betreut werden müssen. In Italien wurden bis zum heutigen Dienstag fast 160.000 Sars-CoV-2-Infizierte bestätigt, mehr als 20.000 davon haben die Covid-19-Erkrankung nicht überlebt.

Er selbst habe einige Zeit gebraucht, um sich an den neuen Alltag in den eigenen vier Wänden zu gewöhnen, räumt Dovi ein: «Am Anfang war es schwierig, meine Freundin und ich haben ein paar Arbeiten im Haus erledigt, aber mittlerweile haben sich die Dinge geändert. Meine kleine Tochter ist bei uns und das gibt viel zu tun.»

Nebenbei hat der 125-ccm-Weltmeister von 2004 auch sein Trainingsprogramm intensiviert. «Ich trainiere härter als zuvor. Normalerweise ist unser Zeitplan vollgestopft, wir müssen trainieren, aber auch die nötigen Pausen einlegen, damit wir bereit sind für die Rennwochenenden. Nun kann ich aber so viel trainieren, wie ich nur will», freut sich der MotoGP-Routinier.

Das freut den Italiener, der vor der Absage des WM-Auftakts der Königsklasse in Katar noch zwei dreitägige Tests absolviert hat, um zusammen mit seinem Teamkollegen Danilo Petrucci an der GP20 zu arbeiten. Rückblickend erklärt er: «Ich denke, dass zwei Vorsaisontests nicht genug für uns sind. Unsere Körper sind noch nicht bereit, um drei Tage am Stück so viel zu fahren.»

«Ich habe den Grossteil der Zeit damit verbracht, neue Teile auszuprobieren, denn wir müssen uns sicher sein, bevor wir entscheiden, in welche Richtung wir weiterentwickeln werden. Deshalb bin ich während der Testfahrten für gewöhnlich auch nicht so schnell unterwegs. Ich versuche immer, das Material zum richtigen Zeitpunkt und mit bestimmten Reifen zu testen, weil ich das richtige Feedback geben will», erzählt Dovizioso.

Denn das grosse Ziel bleibt das gleiche wie in den vergangenen Jahren. «Natürlich wollen wir um den Titel kämpfen. Ob das möglich sein wird, werden wir erst im Verlauf der Saison sehen. Aber es ist immer schwierig, denn es gibt viele schnelle Jungs im Feld. Es ist hart, der Beste zu sein, aber du musst das wollen, um auch der Beste zu werden», stellt der 23-fache GP-Sieger klar.

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