Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Dopingfall Andrea Iannone: Anwalt legt Berufung ein

Von Johannes Orasche
Andrea Iannone kämpft um seine Rückkehr auf das MotoGP-Bike

Andrea Iannone kämpft um seine Rückkehr auf das MotoGP-Bike

Aprilia-MotoGP-Fahrer Andrea Iannone unternimmt noch einen Versuch und wird seine 18-monatige Doping-Sperre anfechten. Sein Anwalt Antonio De Rensis erklärt die Ausgangslage und das weitere Vorgehen.

Andrea Iannone erlebt im Moment die schwärzesten Stunden seiner Rennfahrer-Karriere. Der 30-jährige Italiener aus Vasto wurde wegen einer am 3. November 2019 in Malaysia gezogenen positiven Dopingprobe und der ebenfalls positiven B-Probe für 18 Monate gesperrt. Die Sperre endet erst am 16. Juni 2021 und Aprilia muss somit voraussichtlich mit Testfahrer Bradley Smith im Juli in die MotoGP-Saison starten.

Bei der Routine-Kontrolle im November wurden dem Spielberg-Sieger von 2016 anabolen Steroide nachgewiesen. Iannone sieht die Schuld in verunreinigtem Fleisch, welches er in Asien in einem Hotel verzehrt haben will und möchte seine Sperre weiterhin entschlossen bekämpfen.

Iannones Anwalt Antonio De Rensis wird nun wie angekündigt vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) Beschwerde gegen das Urteil einlegen. «Am Montag oder spätestens am Mittwoch werden wir den Einspruch einreichen», kündigte De Rensis gegenüber Sky Italien an und verriet zudem: «Unserem Team hat sich auch Doktor Pascal Kintz angeschlossen, er ist einer der weltweit herausragenden Doping-Experten.»

Die Verteidigung von Iannone will explizit darstellen, dass der Italiener auf das Essen im Hotel angewiesen war. Dort sei es nicht anzunehmen, dass man auf verunreinigtes Fleisch treffen könnte. Das sei in der Urteilsbegründung des «FIM International Disciplinary Court» auch anerkannt worden.

Laut De Rensis habe Iannone also nichts falsch gemacht und dafür trotzdem eine 18-monatige Strafe aufgefasst. Arbeitgeber Aprilia hatte zuletzt betont, man wolle Iannone jederzeit unterstützen.

Nach De Rensis Aussagen gehe es auch darum, eine Art Exempel zu statuieren und Klarheit zu bekommen, welchen Protokollen die Athleten in derartigen Fällen folgen sollen.

Zu den Eckpunkten und dem weiteren juristischen Prozedere: Iannones Einspruch muss bis 15. Mai eingebracht werden, danach hat die Gegenseite 20 Tage Zeit für eine Stellungnahme. Dann befasst sich erneut der CAS mit den dargelegten Fakten und Argumenten. Laut Iannones Anwalt De Rensis könne man innerhalb von zwei Monaten mit einem Urteil rechnen.

Zur Erinnerung: Die Saison soll in Jerez am 19. Juli starten.

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