Marc Marquez: «Das Ende des Albtraums»

Exklusiv: Marc Márquez fällt für drei Rennen aus

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez beim gescheiterten Comeback-Versuch in Jerez

Marc Márquez beim gescheiterten Comeback-Versuch in Jerez

Die Honda Racing Corporation und das Repsol-Honda-Team ziehen die Konsequenzen: Marc Márquez verzichtet auf die nächsten drei MotoGP-Rennen.

Die Blamage vom Andalusien-GP steckt der Honda-Mannschaft noch in den Knochen. Dort wurde Marc Márquez fünf Tage nach seinem Oberarmbruch (erlitten im ersten Rennen) und drei Tage nach der Operation wieder auf die Werks-Honda gesetzt. Obwohl bisher niemand weiß, ob die neuerliche Operation vom gestrigen Montag eine Folge der zu frühen und zu starken Beanspruchung war, wurde der sechsfache MotoGP-Weltmeister heute vom Team für den GP von Tschechien (7. bis 9. August) abgemeldet.

Tatsache ist: Marc Márquez nahm in Jerez am 25. Juli am FP3 und FP4 teil und rollte dann im Qualifying 1 nach einer Runde aus. «Die Wunde hat sich sehr stark entzündet», berichtete Teamchef Alberto Puig nach der Aufgabe.

Marc war im FP3 auf Platz 19. gelandet, er verlor 1,290 sec auf die Bestzeit. Im FP4 büsste er als 16. wegen der starken Schmerzen auch wieder 0,999 sec ein.

In den spanischen und italienischen Medien stehen Honda und Puig jetzt zu Recht heftig in der Kritik. Und dazu die Ärzte wie Dr. Xavier Mir, der keiner Schlagzeile aus dem Weg geht und nicht in der Lage war, den ungestümen Comeback-Willen von Márquez durch einen professionellen und umsichtigen ärztlichen Rat zu bremsen.

Damit könnte Márquez am kommenden Sonntag nach 3 von 14 Rennen im «worst case» bereits 75 Punkte hinter Leader Fabio Quartararo liegen.

Deshalb hat HRC jetzt den Titelkampf 2020 sozusagen ad acta gelegt und beschlossen, den Superstar erst bei den beiden Misano-GP am 13. und 20. September wieder an den Start zu schicken. Nur ein wundersam schnelle Genesung könnte diesen Plan über den Haufen werfen. Bisher wurde nur die Brünn-Teilnahme offiziell abgesagt, auch um die Gegner im Ungewissen zu lassen.

Diese Neuigkeit hat sich heute in Spanien bereits in Windeseile verbreitet.

Für die Konkurrenz-Teams kommt diese Entscheidung nicht überraschend, denn Márquez wäre auch bei einem Comeback in Spielberg am 16. oder 23. August niemals im Vollbesitz seiner Kräfte gewesen.

Deshalb hat jetzt bei Honda die Vernunft gesiegt. Und Testfahrer Stefan Bradl wird voraussichtlich wie letztes Jahr (damals statt Jorge Lorenzo) um diese Zeit dreimal auf der Repsol-Honda setzen: In Brünn und dann bei den Grand Prix von Österreich und der Steiermark.

Marc Márquez kann bei den neun Rennen ab Misano noch einige Siege erringen. Und Honda kann mit ihm sowieso langfristig planen, denn er hat seinen Vertrag bereits vor dem Saisonstart für 2021 bis zum Ende 2024 im vier Jahre verlängert.

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