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Yamaha-Motorschäden: Darf das Teil getauscht werden?

Von Günther Wiesinger
Bei Yamaha wird fieberhaft an einer Lösung des Motorprobleme gearbeitet

Bei Yamaha wird fieberhaft an einer Lösung des Motorprobleme gearbeitet

Es sieht so aus, als seien die drei Motorschäden von Yamaha in Jerez durch ein fehlerhaftes Motorteil verursacht worden. Wenn es in versiegelten Motoren ersetzt werden soll, müssen alle Gegner zustimmen.

Yamaha Motor Racing blickt zwar nach dem Start der MotoGP-Saison 2020 auf einen Hattrick beim Andalusien-GP und hat Quartararo und Viñales in der WM-Tabelle auf den ersten beiden Plätzen positioniert. Aber es gibt auch beunruhigende Aspekte, denn bei Rossi (1. Rennen in Jerez), Morbidelli (2. Rennen in Jerez) und Vinãles (FP3 beim 2. GP) haben schon drei Motoren den Geist aufgegeben; sie mussten aus der Allocation herausgenommen werden. Aber nur fünf Triebwerke sind pro Fahrer und Saison erlaubt, und jetzt kommt mit Portimão ein 14. Rennen dauzu.

Zur Erinnerung: Viñales hat schon den fünften Motor in Betrieb, Rossi, Morbidelli und Quartararo den vierten. Lin Jarvis, Managing Direktor von Yamaha Motor Racing versicherte gegenüber SPEEDWEEK.com, die Defekte hätten nichts mit der Hitze von Jerez und nichts mit erhöhter Drehzahl zu tun. Der Teamprinzipal ließ durchblicken, man sei einer schadhaften Motorkomponente auf der Spur.

Jarvis: «Ich denke, wir haben verstanden, woher die Probleme kamen. Wir arbeiten an der Lösung. Ich bin zuversichtlich, dass wir künftige Problem vermeiden können. Und wir werden dieses Problem nicht lösen, indem wir einfach die Drehzahl reduzieren. Das ist nicht das Problem.»

Falls das fehlerhafte Teil aufgespürt wird, muss es zuerst in der erforderlichen Qualität neu hergestellt werden.

Danach muss der MotoGP-Technical Director Danny Aldridge von den gegnerischen Teams noch die Zustimmung zum Tausch gegen lassen, denn eigentlich wurde die «engine spezification» von Yamaha für 2020 und 2021 im März homologiert, auch für Honda, Suzuki und Ducati. Yamaha hat schon alle YZR-M1-Motoren versiegeln lassen, sie sind auch schon im Einsatz. Die Plombe kann von IRTA-Techniker Jordi Perez nur wieder entfernt werden, wenn das Bike vorher mit diesem Motor die Boxengasse noch nie verlassen hat.

Mike Leitner, Race Manager bei KTM, kann nicht einschätzen, ob Yamaha die Erlaubnis zum Tausch bekommen würde. «Eigentlich geht das nicht. Die Sicherheit war in diesem Fall kein Thema.»

Es könnte aber eines werden, wenn bei Yamaha weitere Motoren platzen und dann Öl auf der Strecke vergossen wird, wie es bei Pecco Bagnaia und Ducati der Fall war.

In der Moto3-Weltmeisterschaft haben in der Vergangenheit schon alle Hersteller (Honda, KTM, Mahindra und Peugeot) Motorteile während der Saison tauschen lassen. Es wurden dann jeweils Sicherheitsgründe geltend gemacht. Es ging da um Ventilfedern, Getrieberäder usw.).

Aber diese Maßnahmen mussten immer mit Danny Aldridge abgesprochen und von den anderen Herstellern genehmigt werden.

«Yamaha müsste das Hersteller-Bündnis MSMA fragen, ob einem Austausch von Teilen zugestimmt wird», erklärte Danny Aldridge gegenüber SPEEDWEEK.com. «Natürlich können solche Teile nur getauscht werden, wenn sie nicht zur Leistungssteigerung beitragen. Wir hatten in der Moto3-WM in den vergangenen Jahren ähnliche Situationen.»

«Wir kennen das Reglement», versicherte Lin Jarvis. «Wir kundschaften alle Optionen aus, wie wir die Defekte aus der Welt schaffen können.»

Ergebnisse MotoGP Jerez/E, 26. Juli

1. Fabio Quartararo (F), Yamaha, 41:22,666 min
2. Maverick Vinales (E), Yamaha, +4,495 sec
3. Valentino Rossi (I), Yamaha, +5,546
4. Takaaki Nakagami (J), Honda, +6,113
5. Joan Mir (E), Suzuki, +7,693
6. Andrea Dovizioso (I), Ducati, +12,554
7. Pol Espargaro (E), KTM, +17,488
8. Alex Marquez (E), Honda, +19,357
9. Johann Zarco (F), Ducati, +23,523
10. Alex Rins (E), Suzuki, +27,091
11. Tito Rabat (E), Ducati, +33,628
12. Bradley Smith (GB), Aprilia, +36,306
13. Cal Crutchlow (GB), Honda, +45,683

WM-Stand nach 2 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 50 Punkte. 2. Viñales 40. 3. Dovizioso 26. 4. Nakagami 19. 5. Pol Espargaró 19. 6. Rossi 16. 7. Miller 13. 8. Alex Márquez 12. 9. Zarco 12. 10. Morbidelli 11. 11. Mir 11. 12. Bagnaia 9. 13. Oliveira 8. 14. Petrucci 7. 15. Rabat 7. 16. Rins 6. 17. Smith 5. 18. Binder 3. 19. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM (nach 2 von 14 Rennen)

1. Yamaha 50. 2. Ducati 26. 3. Honda 19. 4. KTM 19. 5. Suzuki 11. 6. Aprilia 5.

 

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