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Stefan Bradl: «Punkteränge als Ziel für Spielberg-GP»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl mit Andrea Schlager (ServusTV) am Grid

Stefan Bradl mit Andrea Schlager (ServusTV) am Grid

Stefan Bradl hat den schwierigen Brünn-GP wie geplant «ohne Unfug zu treiben» überstanden. Beim Österreich-GP will er sich steigern. Beim Steiermark-GP (23.8.) könnte dann Marc Márquez wieder fahren.

Stefan Bradl ist gespannt auf GP von Österreich in Spielberg. Er will diese Chancen zu einem Punktegewinn nutzen, denn seine Teilnahme am Steiermark-GP am 23. August wurde von HRC bisher nicht bestätigt. Marc Márquez könnte sein für Misano (13.9.) geplantes Comeback vorziehen, wenn seine Genesung (zweimal rechter Oberarm operiert) raschere Fortschritte macht als erwartet.

Mit dem Ergebnis von Brünn (20. Startplatz) und 18. Rang im Rennen mit 55,9 Sekunden Rückstand war der Repsol-Honda-Werksfahrer natürlich nicht zufrieden. Denn vor einem Jahr sicherte er sich auf dem Sachsenring als Lorenzo-Ersatz noch Platz 10, in Spielberg landete er an 13. Position.

«Ich bin in Brünn im Rennen gut gestartet», schilderte Stefan, der dort anfangs vor Alex Márquez, Rabat und Smith unterwegs war. «Ich habe nach dem Start ein paar Gegner überholen können. Ich habe aber in den ersten drei, vier Runden bemerkt, dass ich das Motorrad bereits am Limit bewege. Ich habe dann zwei ‚Saves‘ übers Vorderrad gehabt, nachher habe ich etwas Gas rausnehmen müssen, sonst wäre ich runtergefallen. Meine Rennpace war alles andere als gut, das habe ich erwartet gehabt. Da hat sich einfach bemerkbar gemacht, dass mitr seit einem Jahr die Rennkilometer fehlen und wir an den zwei Trainingstagen viele Set-up-Lösungen ausprobiert haben und dazu neue Teile. Die Rennvorbereitung hat gelitten, denn wir haben in Sachen Set-up kein normales Rennwochenende abgespult. Es gab verschiedene Teile zum Testen, es wurde hin und her probiert. Ja, so ist es. Meine Rolle ist die eines Ersatz- und Testfahrers. Das ist mir bewusst, deshalb muss ich die eigenen Interessen hinten an stellen.»

Repsol-Honda-Teamprinzipal Aberto Puig ließ jedoch anklingen, dass man in Österreich mit Bradl eventuell weniger testen werde.

Besteht also die Hoffnung, dass sich der HRC-Testfahrer zumindest am Samstag mit seiner Rennpace beschäftigen und die deutschen Fans mit etwas mehr Speed im Quali unterhalten kann?

«Ja, ich glaube, es ist auch im Sinne von Honda und HRC, dass wir uns schon ein bisschen besser darstellen. Das ist unsere Absicht und definitiv machbar. Es wird sich zeigen. Aber ich werde vorläufig kein ‚freies Fahren‘ haben. Gewisse Teile müssen ausprobiert werden, denn wir müssen Daten für die Zukunft sammeln. Aber ich glaube, dass diese Arbeit jetzt für Spielberg-1 nicht so viel sein wird und ich hoffe, dass ich am Wochenende ein bisschen was für mich tun kann. Wenn man sich den Wetterbericht anschaut, dann müssen wir Glück haben, wenn wir ein paar trockene Sessions erwischen. Das lässt sich nicht ändern. Ich nimm das Wetter, wie es kommt.»

Stefan Bradl hat sich jedenfalls vorgenommen, seine Performance gegenüber Brünn zu steigern. «Ich will am Freitag im FP1 auf einem höheren Niveau einsteigen. So ist der Plan», berichtet der siebenfache GP-Sieger, der es diesmal mit dem Ducati-Testfahrer-Kollegen Michele Pirro zu tun bekommt, der den verletzten Pecco Bagnaia (Scheinbeinbruch) bei Pramac ersetzt.

Bradl will aber keine konkreten Prognosen abgeben. «Ich muss zuerst mal kleine Brötchen backen. Wir müssen schauen, dass wir aus eigener Kraft in Richtung Punkteränge kommen. Dann können wir uns über den nächsten Schritt Gedanken machen. Die Punkteränge sind jedenfalls das Ziel für Spielberg. Dann können wir vielleicht wieder den nächsten Schritt machen. Aber ich bin noch nicht in der Position, so viel Erfahrung und Vertrauen gesammelt zu haben, dass ich gleich einen Angriff auf die Top-Ten machen kann. Das wäre nach Platz 18 in Brünn zu hoch gegriffen. Denn von wenig kommt auch nix.»

Der Repsol-Honda-Pilot ist gespannt, ob er am 23. August in der Steiermark noch einmal auf der Honda RC123V sitzen wird. «Von HRC hat man mir gesagt, wir gehen ‚step by step‘ vor. Eines nach dem anderen. Für mich ist jetzt einmal dieses Wochenende wichtig. Dann wird man sehen, ob sich Marc in der Lage fühlt, eine Woche später wieder einen Grand Prix zu fahren. HRC meldet sich zum gegebenen Zeitpunkt mit weiteren Neuigkeiten.»

Ergebnis Brünn-GP, MotoGP, 9. August:

1. Binder, KTM, 41:38,764 min
2. Morbidelli, Yamaha, + 5,266 sec
3. Zarco, Ducati, + 6,470
4. Rins, Suzuki, + 6,609
5. Rossi, Yamaha, + 7,517
6. Oliveira, KTM, + 7,969
7. Quartararo, Yamaha, + 11,827
8. Nakagami, Honda, + 12,862
9. Miller, Ducati, + 15,013
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,087
11. Dovizioso, Ducati, + 16,455
12. Petrucci, Ducati, + 18,506
13. Crutchlow, Honda, + 18,736
14. Viñales, Yamaha, + 19,720
15. Alex Márquez, Honda, + 24,597
16. Rabat, Ducati, + 29,004
17. Smith, Aprilia, + 32,290
18.
Bradl, Honda, + 55,977

WM-Stand nach 3 von 14 Rennen:

1. Quartararo, 59 Punkte. 2. Viñales 42. 3. Morbidelli 31. 4. Dovizioso 31. 5. Binder 28. 6. Zarco 28. 7. Rossi 27. 8. Nakagami 27. 9. Miller 20. 10. Rins 19. 11. Pol Espargaró 19. 12. Oliveira 18. 13. Alex Márquez 13. 14. Mir 11. 15. Petrucci 11. 16. Bagnaia 9. 17. Rabat 7. 18. Aleix Espargaró 6. 19. Crutchlow 6. 20. Smith 5.

Konstrukteurs-WM nach 3 von 14 Rennen:

1. Yamaha 70. 2. KTM 44. 3. Ducati 42. 4. Honda 27. 5. Suzuki 24. 6. Aprilia 11.

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