Valentino Rossi nach Sturz: «So ist das Rennfahren»

Von Nora Lantschner
Drama in Misano: Valentino Rossi im Kiesbett

Drama in Misano: Valentino Rossi im Kiesbett

Der Emilia Romagna-GP auf seiner Heimstrecke in Misano war für Valentino Rossi schon in der zweiten Runde vorbei. Trotzdem sagt der Yamaha-Werksfahrer im Hinblick auf die MotoGP-WM 2020: «Alles kann passieren.»

Nach seinem frühen Sturz vor heimischem Publikum war Valentino Rossi natürlich enttäuscht. Das lag aber weniger an der Situation in der WM-Tabelle, ließ der Yamaha-Star nach dem Misano-Doppel durchklingen: «Wir sprechen viel über die WM – und das ist auch richtig so, weil die Unterschiede in den Punkten nicht groß sind. Aber… Heute habe ich einige Punkte verloren, das ändert aber nicht viel. Viele Fahrer sind in wenigen Punkten, die WM ist noch sehr offen und sehr lang. Alles kann passieren. Wir müssen aber stärker sein, um schneller sein.»

Dieses Ziel erreichte «Vale» beim Emilia Romagna-GP nicht: «Wir haben an diesem Wochenende etwas probiert, um uns zu verbessern, aber am Ende fühlte ich mich im Rennen nicht wirklich gut mit dem Motorrad, ich hatte nicht viel Grip.» Woran arbeitet der 41-Jährige mit seiner Crew? «Wir versuchen, in der Beschleunigung mehr Grip am Hinterrad zu finden. Das ist nicht unsere Stärke, daher haben wir ein paar unterschiedliche Dinge ausprobiert. Gestern war es nicht so schlecht, aber heute habe ich schon am Morgen etwas mehr gelitten, der Hinterreifen hat abgebaut. Leider war mein Rennen aber nur eineinhalb Runden lang, weil ich in Kurve 4 einen Fehler gemacht habe. Ich kenne mein Potenzial also nicht genau, aber vor einer Woche fühlte ich mich konkurrenzfähiger.»

War der harte Vorderreifen eine falsche Wahl? «Vor einer Woche hatte ich mit dem Medium-Reifen Mühe, vor allem in der zweiten Hälfte des Rennens. Deshalb haben wir an diesem Wochenende versucht, mehr mit dem Hard zu arbeiten. Das Problem war heute, dass es etwas unbeständig war, es war bewölkt und hat auch ein bisschen geregnet. Wir haben trotzdem entschieden, mit dem harten Reifen zu fahren. Ich glaube nicht, dass es ein Fehler war, denn Quartararo hatte den harten Reifen und hat ein gutes Rennen gezeigt. Ich glaube eher, dass es mein Fehler war», gestand Vale. «Auf der Bremse vor Kurve 4 war ich mitten in der Gruppe, ein Bike rechts, eines links, wir sind alle ein bisschen schneller angekommen – und mir ist das Vorderrad eingeklappt. Ich muss es noch genauer anschauen, aber ich glaube, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich denke nicht, dass es am Reifen lag. Und mit dem Hard hatte ich auf die ganze Renndistanz gesehen größeres Potenzial. Wir mussten es also versuchen.»

Insgesamt lief der Emilia Romagna-GP für die VR46 Riders Academy nicht nach Wunsch, nachdem Franco Morbidelli und Francesco «Pecco» Bagnaia beim ersten Heim-GP vor einer Woche noch die Plätze 1 und 2 belegt hatten. «Es war ein schwieriger Tag für uns», seufzte Mentor Rossi. «Franco hatte in der ersten Runde ein Problem mit Espargaró, dann habe ich mich hingelegt und am Ende auch noch Pecco. Es war ein schwerer Schlag für ihn, weil er beeindruckend unterwegs war und hätte gewinnen können. Sein erster Sieg, das wäre ein unvergesslicher Tag für ihn gewesen, schade. Es war ein etwas merkwürdiger Sturz, aber so ist das Rennfahren. Vor einer Woche haben wir dominiert, wir waren alle glücklich – und an diesem Wochenende war es ein bisschen schwieriger, auch wenn Celestino [Vietti] und ‚Bezz‘ zwei gute zweite Plätze geschafft haben.»

Ergebnis MotoGP, Emilia Romagna-GP, 20. September

1. Viñales, Yamaha, 41:55,846 min
2. Mir, Suzuki, + 2,425 sec
3. Pol Espargaró, KTM, + 4,528
4. Quartararo, Yamaha, + 6,419
5. Oliveira, KTM, + 7,368
6. Nakagami, Honda, + 11,139
7. Alex Márquez, Honda, + 11,929
8. Dovizioso, Ducati, + 13,113
9. Morbidelli, Yamaha, + 15,880
10. Petrucci, Ducati, + 17,682
11. Zarco, Ducati, + 23,144
12. Rins, Suzuki, + 24,962
13. Smith, Aprilia, + 30,008

Fahrer-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Dovizioso 84 Punkte. 2. Quartararo 83. 3. Viñales 83. 4. Mir 80. 5. Morbidelli 64. 6. Miller 64. 7. Nakagami, 63. 8. Oliveira 59. 9. Rossi 58. 10. Pol Espargaró 57. 11. Binder 53. 12. Rins 44. 13. Zarco 36. 14. Petrucci 31. 15. Bagnaia 29. 16. Alex Márquez 24. 17. Aleix Espargaró 18. 18. Lecuona 15. 19. Smith 11. 20. Rabat 7. 21. Crutchlow 7. 22. Pirro 4.

Konstrukteurs-WM nach 7 von 14 Rennen:

1. Yamaha 138 Punkte. 2. Ducati 115. 3. KTM 104. 4. Suzuki 93. 5. Honda 63. 6. Aprilia 26.

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