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Schwantz über Quartararo: Dachte, es wird sein Jahr

Von Maximilian Wendl
Ex-Weltmeister Kevin Schwantz nimmt die Saison von Yamaha-Pilot Fabio Quartararo genauer unter die Lupe. Der Franzose selbst nimmt über den Winter psychologische Hilfe in Anspruch, um zurückzuschlagen.

Die MotoGP-Saison 2020 hatte viele Überraschungen in petto. Unzählige Male sprachen die Fahrer, Verantwortlichen und Experten von einer Achterbahnfahrt. Auch Fabio Quartararo kann ein Lied davon singen. Nach Siegen in Jerez und Katalonien wurde der französische Yamaha-Pilot am Ende der Saison nicht nur von seinem Petronas SRT-Teamkollegen Franco Morbidelli überflügelt, sondern auch in der Gesamtwertung durchgereicht. Am Ende stand nur noch P8 zu Buche.

Suzuki-Legende Kevin Schwantz hat 1993 die Krone in der 500-ccm-Klasse geholt. Er war von Quartararos Einbruch überrascht: «Er ist so stark in die Saison gestartet. Ich dachte, das würde sein Jahr werden. Aber am Ende der Saison hatte er Probleme, überhaupt Punkte zu holen. Aber das ging ja nicht nur ihm so.»

In der Tat hatten auch die Werksfahrer Maverick Vinales und Valentino Rossi im Verlauf der Saison immer mehr Schwierigkeiten. Nur Morbidelli konnte mit der Vorjahresmaschine dem neuen Weltmeister Joan Mir (Suzuki) Paroli bieten und sich den Vizetitel sichern. «Damit kann Yamaha nicht zufrieden sein, das ist inakzeptabel. Sie werden schauen, wo die Probleme entstanden sind und versuchen, sie auszumerzen», meint Schwantz.

Der 56-Jährige geht noch einmal konkreter auf Quartararo ein: «Hoffentlich nimmt er aus der Saison mit, dass er zu Saisonbeginn stark war. Jetzt muss er noch herausfinden, was danach passiert ist. Es waren die zwei Unfälle in Misano und noch einige andere Dinge, die für ihn untypisch waren. Er muss wieder zu seiner Form finden.»

Die ersten Schlüsse hat Quartararo bereits gezogen. Er wird künftig wieder auf psychologische Hilfe zurückgreifen und sagt dazu: «Dies half mir sehr, was meine Emotionen angeht. Ich bin ein Mensch, der ein bisschen zu viele Emotionen zeigt. Eines meiner Ziele für 2021 ist deshalb, weniger Emotionen zu zeigen. Ich muss konzentrierter sein und am wichtigsten: Ich muss meinen Ingenieuren und meinem Crewchief präzisere Feedbacks liefern.»

Die unerklärlichen Einbrüche sind nicht neu, meint Schwantz: «Er hatte das schon in der Moto2. Er muss konstanter werden. Es kann nicht sein, dass er an manchen Wochenenden unantastbar und unschlagbar ist und am Wochenende darauf zurückfällt und um den 14. oder 15. Platz fährt. Diesen Trend hat er in der Vergangenheit schon gezeigt, aber ich bin mir sicher, dass man im Yamaha-Werksteam genau hinschauen wird, um zu sehen, wie man ihm zu Konstanz verhelfen kann.»

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