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Brembo: 25 Jahre italienische Dominanz in der MotoGP

Von Sarah Göpfert
Eine Brembo-Bremsanlage

Eine Brembo-Bremsanlage

Wenn die MotoGP-Piloten mit mehr als 300 km/h auf eine Kurve zusteuern, ist eine verlässliche Bremsanlage unabdinglich. Obwohl keine Einheitsbremsen vorgeschrieben sind, vertrauen alle Fahrer auf das identische Material.

Aufgrund der fortschreitenden technischen Entwicklung werden die MotoGP-Motorräder immer leistungsstärker und schneller. 2019 wurde Andrea Dovizioso mit seiner rund 290 PS starken Ducati beim Italien-GP in Mugello mit 356,7 km/h gemessen und stellte damit einen Geschwindigkeitsrekord auf. Doch um diese Kräfte kontrollieren zu können, benötigt es eine starke Bremskraft, damit die Fahrer das Bike am Bremspunkt innerhalb weniger Zehntelsekunden auf die gewünschte Kurvengeschwindigkeit verzögern können.

Laut MotoGP-Reglement besteht keine Pflicht zur Verwendung eines einheitlichen Bremssystems, dennoch setzten 2020 alle 22 Bikes im Feld Bremsanlagen von Brembo ein. Damit stattete der italienische Hersteller bereits im fünften Jahr in Folge sämtliche MotoGP-Teams mit seiner Bremstechnologie aus. Hierzu gehören neben dem Bremssattel und den Belägen auch die Carbonscheiben sowie die Brems- und Kupplungspumpen.

2020 sammelte der 1961 in Bergamo gegründete Konzern 42 WM-Titel in den verschiedensten Motorsport-Kategorien. Seit den 1970er Jahren gewann Brembo insgesamt über 500 WM-Titel und gilt damit nicht nur im Rennsport als weltweit führender Hersteller der Scheibenbremstechnologie. Neben 56 Formel-1-Titeln und 62 Superbike-WM-Titeln zählen hierzu auch zahlreiche Siege in der Formel E, der Moto2, Moto3 und MotoE sowie im Automobilrennsport (GT, NASCAR, WRC).

Die MotoGP-Dominanz des italienischen Bremsenherstellers begann früh. Von 1978 bis 2001 wurden 185 Grand Prix der 500 ccm-Klasse mit Brembo-Bremsen gewonnen, doch der große Erfolg kam ab 1995: Das Jahr, in dem Mick Doohan seinen zweiten 500 ccm-Titel feierte, markierte den Beginn einer beeindruckenden Siegesserie, denn von da an gewann Brembo sämtliche Rennen.

Auch die Einführung der MotoGP-Klasse 2002 änderte nichts an dieser Dominanz: Alle 329 ausgetragenen Rennen wurden von Motorrädern gewonnen, die mit Brembo-Bremsen ausgestattet waren. Insgesamt waren die Italiener somit an 32 Fahrer-WM-Titeln sowie 33 Konstrukteurs-Titeln beteiligt.

Übrigens: Das Unternehmen ist mittlerweile in 14 Ländern auf drei Kontinenten tätig. Darüber hinaus ist es Eigentümer der Marken Brembo, Breco, AP, Bybre, Marchesini und AP Racing.

Marchesini ist seit dem Jahr 2000 Teil der Brembo-Gruppe.

Der Marktführer in der Produktion von Leichtmetallrädern für Renn- und Straßenmotorräder stattete in dieser Saison ebenfalls sieben der elf MotoGP-Teams sowie mehr als 50 Prozent der Moto2-, Moto3- und Superbike-WM-Fahrer aus, was zeigt, dass die Unternehmensgruppe auch in diesem Geschäftsbereich erfolgreich agiert.

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