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Valentino Rossi: Innige Feindschaften als Motivation
Inzwischen hat bei Valentino Rossi (41) die Altersmilde eingesetzt. Aber mit Gegnern wie Biaggi, Gibernau, Stoner, Lorenzo und Márquez kannte er keine Gnade.
MotoGP
Im Artikel erwähnt

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Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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"Viel Feind, viel Ehr'", scheint das Motto von Valentino Rossi zu sein, der immer wieder Feindschaften suchte, um das letzte Quäntchen an Motivation aus sich herauszukitzeln. Max Biaggi, Sete Gibernau, Casey Stoner, Jorge Lorenzo und Marc Márquez, das sind jene Bäumchen, an denen sich der Italiener am Höhepunkt seiner Karriere mit Vorliebe gerieben hat.
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Sich in der Motorrad-Weltmeisterschaft 25 Jahre an der Spitze zu halten und beim 383. Grand Prix wie in Valencia 2018 immer noch in Führung zu liegen, verlangt einen speziellen Treibstoff. Bei Valentino Rossi kommen als Antrieb noch die penibel gehegten Animositäten gegenüber anderen Fahrern hinzu. ? Der Spanier Sete Gibernau büßte 2005 für einen Protest seines Teams gegen Rossi aus 2004. Rossis Yamaha-Team hatte damals in Katar den Startplatz gesäubert, was den Vorschriften widersprach, deshalb wurde er auf den letzten Startplatz versetzt. Rossi stürzte dann bei der Aufholjagd; Gibernaus WM-Chancen stiegen. Aber Rossi gewann den Titel trotzdem – in seinem ersten Jahr bei Yamaha. Und Sete gewann nach Katar 2004 nie mehr ein Rennen.
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Als Dank für den Protest strafte Rossi den Spanier Gibernau jahrelang mit Nichtbeachtung. 2005 rammte er den Vorjahressieger in der letzten Runde des Jerez-GP in der Zielkurve einfach von innen, Gibernau musste einen Ausflug ins Kiesbett machen. Rossi siegte 8,6 sec vor Gibernau, die Fans pfiffen den Italiener wütend aus und beschimpften ihn als Hurensohn. Vale zeigte sich auf dem Podest ungerührt und in bester Laune.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Mit dem Australier Casey Stoner tauschte Vale permanent Bosheiten zum Thema Ducati (Stoner war damit erfolgreich, Rossi nicht) aus. Die beiden Streithähne hatten stark divergierende Ansichten über den Hersteller aus Borgo Panigale.
Das innigste Psychomatch entspann sich mit Rossis Teamkollegen Jorge Lorenzo, der 2008 nach zwei 250-ccm-WM-Titeln zum Yamaha-Werksteam stieß. Rossi betrachtete den Spanier als lästigen Eindringling, der seine Vormacht bedrohte und pochte deshalb auf die exklusive Nutzung der siegreichen Bridgestone-Reifen – Lorenzo bekam nur das Konkurrenzprodukt von Michelin. Damit erlebte Jorge einige schlimme Highsider. Zudem ließ Rossi in der Yamaha-Box eine Mauer zwischen sich und Lorenzo aufrichten, angeblich, um einen Ideentransfer zu verhindern. In Wirklichkeit wollte er ihn einfach nicht sehen.
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Manchmal schreckte Rossi auch vor Handgreiflichkeiten nicht zurück. Nach dem 500-ccm-GP in Barcelona 2001 (Rossi siegte 2,5 sec vor Max Biaggi) kam es auf dem Stiegenaufgang zum Podest zu einem Wortgefecht mit Biaggi. Der treffsichere Rossi brachte mit dem Helm in der Hand einen gekonnten Schlag an, Max erlitt eine blutende Platzwunde unter dem Auge. "Ein Moskito-Stich", erzählte Biaggi später den Journalisten. 2015 kämpfte Rossi erneut gegen seinen Yamaha-Teamkollegen Jorge Lorenzo um den Titel. Beim drittletzten Rennen in Australien war er der Ansicht, der bereits chancenlose spanische Weltmeister Marc Márquez leiste seinem Landsmann Lorenzo durch inaktive Fahrweise Schützenhilfe. Diese Ansicht tat Rossi am Donnerstag vor dem folgenden Grand Prix in Sepang auch gegenüber den überraschten Journalisten kund. Heute weiß jeder bei Yamaha: Das war der schwerste Fehler in Rossis Laufbahn. Denn Márquez tat danach im Rennen in Sepang tatsächlich nur das Nötigste, er hielt den Italiener in jeder Kurve auf, fuhr fast eine Sekunde langsamer als im Training und ließ Dani Pedrosa in Ruhe gewinnen. Der verständlicherweise stark genervte Rossi bugsierte den aufsässigen Marc Márquez auf den schmutzigen Teil der Strecke, und der Spanier stürzte. Sogar ein Beinstoß wurde Rossi zur Last gelegt, aber dieser ließ sich nicht zweifelsfrei feststellen. Lorenzo jubelte nach Platz 2 (hinter Pedrosa) auf dem Podest und zeigte mit den Daumen nach unten. Er forderte eine Disqualifikation seines Teamkollegen!
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Rossi wurde jedoch als Dritter in Sepang gewertet. Allerdings wurde er für das finale Saisonrennen in Valencia auf den letzten Startplatz strafversetzt – und verspielte deshalb den WM-Titel gegen Lorenzo um fünf Punkte. Mit seinem Teamkollegen Maverick Vinãles lieferte sich Rossi keine Schlagabtäusche und Wortgefechte mehr. Denn Maverick kämpfte nie um den WM-Titel und stand nicht selten im Schatten des neunfachen Weltmeisters.
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