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Paolo Ciabatti (Ducati): «Wir haben aus 2020 gelernt»

Von Maximilian Wendl
Paolo Ciabatti und Luigi Dall’Igna tragen bei Ducati die Verantwortung

Paolo Ciabatti und Luigi Dall’Igna tragen bei Ducati die Verantwortung

Paolo Ciabatti schwärmt von den Fahrerpaarungen bei Ducati und glaubt, dass sich der Konstrukteurs-Weltmeister 2021 steigern kann. Zudem hofft er, dass die Entwicklung in der MotoGP-Klasse nicht weiter eingebremst wird.

Paolo Ciabatti ist froh, in Zukunft noch enger mit Jack Miller zusammenzuarbeiten. Der Australier wurde von Pramac Racing ins Werksteam von Ducati befördert. Dazu sagt der Sportdirektor unmittelbar nach der Präsentation der neuen Desmosedici des Ducati Lenovo Teams am Dienstag: «Jack hat eine starke Persönlichkeit und sagt, was er denkt. Ich denke, wir haben mit ihm und Francesco Bagnaia eine großartige Fahrer-Paarung gefunden. Pecco spricht weniger, aber es ist auf und abseits der Strecke ein guter Mix.»

Ciabatti stellte außerdem klar, dass alle sechs Fahrer direkt bei Ducati unter Vertrag stehen. Während die Moto2-Aufsteiger Enea Bastianini und Luca Marini (beide Esponsorama Avintia Racing) mit der 2019er Spezifikation unterwegs sein werden, mit der auch Johann Zarco 2020 die Saison beendet hat, werden Jorge Martin, einem weiteren Aufsteiger, Zarco (beide Pramac Racing) sowie Miller und Bagnaia jeweils mit der neusten Ducati fahren. «Alle werden von den Ingenieuren und Mechanikern von Ducati unterstützt. Wir haben die vielversprechendsten Fahrer hochgezogen und an uns gebunden. Für sie und unsere anderen Piloten ist es eine großartige Möglichkeit. Allerdings ist es schade, dass sie vor den Tests in Katar nicht auf dem Motorrad sitzen können», meint Ciabatti.

Der Italiener freut sich außerdem, dass der Konstrukteurs-Weltmeister einen neuen Titelsponsor präsentieren konnte: «Ducati debütierte im Jahr 2003 mit der Unterstützung von Phillip Morris. Da wir in diesem Jahr die Möglichkeit hatten, einen wichtigen Technologiepartner wie Lenovo für die nächsten drei Jahre zu bekommen, haben wir gemeinsam beschlossen, die Vereinbarung mit Phillip Morris zu ändern. Das Unternehmen bleibt der Hauptsponsor, aber der Titelsponsor wird Lenovo sein, der auch neue Technologien zur Verfügung stellt.»

Derzeit befindet sich Ciabatti in Jerez und hofft, dass seine Fahrer in den kommenden Tagen bei gutem Wetter auf die Strecke gehen können. Dort werden sie mit einer Panigale V4S unterwegs sein. Er glaubt, dass Ducati einen Schritt nach vorne machen kann, obwohl die Weiterentwicklung der Motoren eingefroren ist und es auch in aerodynamischer Hinsicht Auflagen gibt: «2020 hatten wir nicht die Möglichkeit, so viel zu arbeiten wie sonst, weil wir nicht getestet haben und viele Rennen kurz hintereinander ausgetragen wurden. Die Entscheidung, die Entwicklung einzufrieren, wurde zu einem Zeitpunkt getroffen, als die Gesundheit an erster Stelle stand. Inzwischen haben wir uns angepasst und daraus gelernt.»

Die Probleme mit den Reifen hingen unter anderem mit den Temperaturen zusammen. Benötigt es nun aber Richtlinien, um zu verhindern, dass auf Strecken gefahren werden soll, auf denen schon kühlere Verhältnisse herrschen? Ciabatti meint, dass man das wohl gar nicht einkalkulieren könne: «Im Vorjahr ging die Saison Ende Juli los und wir haben 14 Rennen absolviert. Die Triple-Events sind sehr schwierig zu organisieren und sehr hart für alle - für die Mannschaft und die Fahrer. Es ist wünschenswert, dass das in diesem Jahr nicht mehr nötig sein wird. Aber es stimmt auch, dass die Situation sich ständig verändert – und fast nie in eine positive Richtung. Der Kalender wurde schon verändert – mit einem Katar-Doppel und Portimão. Aber Portugal erlebt aktuell eine schwere Krise wegen der Pandemie, das Land ist im Lockdown und muss die Intensivpatienten nach Spanien verlegen. Die Situation wird sicher von der Dorna beobachtet, die als WM-Promoter mit den lokalen Behörden in Kontakt steht. Auch sie wissen sehr gut, dass es schön wäre, einen Kalender zu haben, wo man zur rechten Zeit auf den einzelnen GP-Strecken fährt. Wir hoffen, dass es möglich ist. Aber mehr kann man dazu nichts sagen, weil es von Entwicklungen abhängt, die wir nicht beeinflussen können.»

Im Vorjahr klagten die Ducati-Piloten Andrea Dovizioso und Danilo Petrucci über Probleme mit dem Hinterreifen und beim Einlenken. «In einigen Situationen haben wir darunter gelitten», bestätigt Ciabatti. «Wir werden diese Probleme nicht noch einmal haben. Die Piloten können sich an die Situation auch anpassen.» Dabei helfen auch die Daten aus dem Vorjahr.

Wie sehen die Zukunftsplanungen aus? Ciabatti klärt auf: «Wir sind in der MotoGP, um die Entwicklung voranzutreiben. Sollten wir weitere Einschränkungen brauchen, dann werden wir mit den anderen Herstellern sprechen. Aber ich glaube nicht, dass die Sperre beibehalten wird.»

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