Diese Regeln gelten für Journalisten im Paddock

Von Maximilian Wendl
Ein beinahe menschenleeres Fahrerlager: Journalisten dürfen auch 2021 vorerst nicht durch den Paddock spazieren

Ein beinahe menschenleeres Fahrerlager: Journalisten dürfen auch 2021 vorerst nicht durch den Paddock spazieren

Die Motoren dröhnen, die Hintergrundgespräche fallen aber weg. Trotzdem darf die Berichterstattung nicht leiden. Auch Journalisten mussten sich an die Corona-Pandemie anpassen. Lockerungen sind vorerst nicht in Sicht.

Zoom-Meetings, Webex-Konferenzen und Teams-Besprechungen. Vor dem Start der vergangenen Saison hat sich kein Journalist mit diesen Programmen ausführlich beschäftigt. Doch ohne sie wäre es eine sehr ruhige und wenig informative Saison geworden, denn die Teams handelten ihre Pressegespräche auf diese Weise ab.

Not macht erfinderisch und die Corona-Pandemie hat ein Umdenken erzwungen. Alles hat sich an der Strecke verändert, denn wegen des kursierenden Virus durften viele Reporter, die vor 2020 Woche für Woche mit dem WM-Tross unterwegs waren, plötzlich nicht mehr an die Rennstrecke.

Selbst wenn sie zum GP-Wochenende nach Spanien, Tschechien oder Italien hätten reisen dürfen, dann wäre vor Ort die Arbeit durch Einschränkungen und vorherrschenden Regeln dramatisch beeinflusst worden. Wer nun aber gehofft hat, dass es 2021 wieder besser werden würde, wird von der Vermarktungsgesellschaft Dorna eines Besseren belehrt.

Erst am Donnerstag traf ein Schreiben bei den Pressevertretern ein, in dem steht, wie die Arbeit künftig ablaufen soll. So wird es 2021 40 schreibende Journalisten geben, die permanent vor Ort sein dürfen. Bei der Formel 1 waren im Vorjahr 20 Print-Berichterstatter zugelassen, die nach dem Rotationsprinzip ausgewählt wurden.

Die zugelassenen Journalisten müssen vor Ort die strengen Covid-19-Pläne befolgen. Bedeutet: Sie werden auf das Virus getestet und dürfen das Media Center nicht verlassen, um ein Motorhome eines Teams zu besuchen. Das verhindert die persönlichen Kontakte und Hintergrundgespräche, die für die Arbeit an der Strecke essenziell sind. Auch untereinander werden die Schreiberlinge gebeten, Abstand zu halten, um größere Ansammlungen zu verhindern und das Infektionsrisiko zu senken.

Der Mund-Nasen-Schutz darf niemals abgezogen werden. Auch dann nicht, wenn man sich außerhalb des Media Centers aufhält.

Sollte ein Interview mit einem Mitarbeiter der Dorna oder der Organisatoren geplant sein, müssen die Diktiergeräte und Handys vor dem Beginn der Aufnahmen desinfiziert werden.

Werden die Regeln missachtet, besteht die Gefahr, dass der Zutritt nach dem Verstoß fortan verwehrt bleibt.

Übrigens: Für Katar gelten noch einmal schärfere Regeln. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Zahl der Neuinfektionen im Wüstenstaat zuletzt stark angestiegen war. Eben dort sollen aber die Testfahrten und die ersten beiden Rennen ausgetragen werden.

Die Vorsaison zeigte aber auch: Die Arbeit wurde durch die Restriktionen zwar erschwert, aber gemeinsam haben die Beteiligten die neuen Umstände gut angenommen. Waren beim WM-Neustart in Jerez noch gar keine schreibenden Journalisten zugelassen, änderte sich das ab Misano. Allerdings durften die Reporter an der Strecke eben nur im Media Center ihre Arbeit verrichten und nicht in das Fahrerlager. Auch der Besuch im Verpflegungsbereich fiel weg. In der sogenannten «Blase» durften sich inklusive der Crewmitglieder und Fahrer lediglich 1300 Personen aufhalten.

Viele Kollegen waren der Meinung, dass die Arbeit im Homeoffice besser erledigt werden könnte und blieben den Rennen fern.

An oberster Stelle steht auch in Zukunft die Gesundheit aller. Der Rennsport hat sich an die Situation angepasst und die Berichterstattung hat unter der Pandemie nur bedingt gelitten.

Auch 2021 wird es vorerst keine Reporter geben, die von Motorhome zu Motorhome laufen, um zusätzliche Infos einzuholen. Bis das wieder möglich ist, sind wir bei unserer Arbeit also weiterhin auf die glücklicherweise existierenden Programme angewiesen, um die Leser zu informieren.

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