Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

So sieht Pablo Nieto die VR46-Rolle bei Esponsorama

Von Simon Patterson
Die VR46-Academy ist in der Moto2-Klasse mit Marco Bezzecchi (vorne von links) und Celestino Vietti vertreten. In der MotoGP fährt Luca Marini (hinten rechts) für Teamchef Pablo Nieto

Die VR46-Academy ist in der Moto2-Klasse mit Marco Bezzecchi (vorne von links) und Celestino Vietti vertreten. In der MotoGP fährt Luca Marini (hinten rechts) für Teamchef Pablo Nieto

Mit Luca Marini haben Valentino Rossi und Pablo Nieto einen Schützling der VR46-Academy in die MotoGP-Klasse eingeschleust. Gleichzeitig beteiligt sich das Duo beim Esponsorama-Rennstall. Nieto erklärt die Aufteilung.

Einfach ist es selbst für Pablo Nieto nicht, die Beziehung zwischen der Sky VR46-Gruppe und dem Satelliten-Team von Ducati Esponsorama Racing zu veranschaulichen. Bei der Präsentation der neuen Maschinen von Enea Bastianini und Luca Marini versuchte sich der Sky VR46-Teamchef in Erklärungsansätzen. Im Groben lässt es sich so zusammenfassen: Nieto wird eine Mischung aus Sponsor, Fahrermanager und Sportdirektor sein und dadurch Esponsorama-Teamchef Ruben Xaus, der heute 43 Jahre alt wird, unterstützen. Künftig wird die Akademie auch nicht mehr in der Moto3-Klasse vertreten sein, sondern in der mittleren und der Königsklasse.

«Es sind so viele Leute involviert, dass es schwierig ist, die Wahrhit zu sagen», gesteht Nieto. «Letztendlich bildet Esponsorama das Team und Ruben ist der Teammanager. Das war er in der Vergangenheit auch schon. Ich werde die Person sein, die im Team für die VR46-Seite zuständig ist.»

Das sieht für Nieto so aus: «Ich werde mich um alles kümmern, was sie von uns brauchen. Wir werden mehr oder weniger wie ein Sponsor sein, aber ich werde die ganze Zeit in der Garage sein. Wir werden auch einige Mechaniker mitbringen.»

Mit der Vereinbarung ist der Spanier zufrieden, denn der Rennstall habe den Titel des schwarzen Schafes abgelegt. Das hätten die Ergebnisse, die Johann Zarco im Vorjahr einfuhr, gezeigt. Der Franzose wird nun für Pramac Racing um Punkte kämpfen.

Nieto weiter: «Wenn das kein gutes Team wäre, hätte Zarco nicht so eine Saison fahren können. Es ist wichtig, die Unterstützung zu haben, die wir auch von Ducati haben, denn die Motorräder ändern eine Menge.»

Luca Marini wird als VR46-Schützling das identische Bike im Vergleich zu Enea Bastianini haben. «Das ist wichtig, um die gleiche Grundlage zu haben», findet Nieto. Über die Saison hinweg könnte sich die Unterstützung von Ducati etwas verschieben. «Sollte ein Fahrer schneller sein, wird ihm ein bisschen mehr geholfen. Das verstehe ich, aber man weiß nie, ob das nicht er sein könnte», traut Nieto Marini eine gute Rolle zu.

Lobende Worte findet der Sohn des legendären Angel Nieto auch für die neue Philosophie von Ducati. Das Werk aus Borgo Panigale setzt vorrangig auf junge Talente. Nieto dazu: «Ducati hat die Meinung auch ein wenig geändert und sie haben angefangen, vielen jungen Fahrern aus der Moto2 zu helfen. Ich denke, dass es eine gute Entscheidung ist, denn schließlich sind diese Piloten die Zukunft der MotoGP.»

Ein Nachteil ist jedoch auch weiterhin die Verschiebungen durch die Corona-Pandemie. Die Tests im Spätjahr 2020 fielen ebenso aus wie der Shakedown-Test in Malaysia. Somit geht es erst in Katar so richtig los. Nieto ist angesichts der Umstände ein bisschen besorgt und sagt über seinen Piloten bei Esponsorama: «Normalerweise probiert man in der MotoGP beim Testen verschiedene Strecken aus, und das ist wichtig. Es wird Luca ein bisschen wehtun, denn er wird nur die drei Wochen lang in Katar testen. Für das erste Rennen wird es schwer sein, weil alle anderen dort auch so viel getestet haben.»

Einfacher wird es wohl auch danach nicht, meint Nieto: «Dann wird es auch ein Problem geben, wenn wir nach Europa kommen, weil Luca das Motorrad nie auf einer anderen Strecke ausprobiert hat. Es ist das erste Mal, dass wir im Februar ankommen und der Fahrer noch nicht in der Lage war, das Motorrad auszuprobieren, also ist es schwer zu sagen, was möglich sein wird.»

Dennoch glaubt der 40-Jährige, dass sich Luca Marini schnell anpassen wird: «Er ist wirklich schnell. Luca hat angefangen, mit einem Ducati-Straßenmotorrad zu trainieren und ich denke, er kann eine wirklich gute Saison absolvieren. Wir wissen, dass es die MotoGP-Klasse ist und die ist wirklich schwierig, aber ich sehe keinen Grund, warum er nicht der beste Nachwuchsfahrer werden könnte. Das ist unser Ziel und das müssen wir versuchen, zu erreichen. Es wird schwierig werden, weil es mit Jorge Martin und Enea Bastianini zwei weitere schnelle Neulinge gibt, aber wir werden unser Bestes geben und ich denke, Luca kann es schaffen.»

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