Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Aleix Espargaró (1.): 15 km/h langsamer als Ducati

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

«Die neue Aprilia mag mich», freute sich Aleix Espargaró nach der Katar-Bestzeit unter Flutlicht am Samstag. «Aber wir sind auf den Geraden langsamer als im Vorjahr.»

Beim Shakedown-Test am Freitag hatte sich Aleix Espargaró auf die faule Haut gelegt und zugeschaut, dafür packte der Aprilia-Werkspilot am Samstag im Sattel der neuen RS-GP21 beim ersten Aufeinandertreffen aller Stammfahrer sein Können aus. Mit einer Bestzeit von 1:54,687 min distanzierte er Stefan Bradl (Honda) um 0,256 sec.

Der 31-jährige Spanier (bisher ein Podestplatz in 159 MotoGP-Rennen, 2014 in Aragón auf Forward-Yamaha) fand sich mit dem neuen Motorrad tadellos zurecht. «Das Bike sieht nicht revolutionär aus. Aber es gibt einige Unterschiede zum Vorjahr, vor allem bei der Stabilität sind uns Fortschritte gelungen, auch bei der Aerodynamik. Das Bike verhält sich da komplett anders. Auch bei der Beschleunigung haben wir einen Schritt nach vorne gemacht. Dazu hat das Motorrad viel mehr Downforce. Deshalb stellt es an den Fahrer deutlich höhere körperliche Ansprüche als die Vorjahres-Maschine. Doch durch die verbesserte Stabilität klappte die Beschleunigung besser, das ist mir sehr willkommen.»

«Wir müssen vorläufig beim Top-Speed gewisse Einbussen hinnehmen und sind noch auf der Suche nach der perfekten Balance», ergänzte Aleix. «Wir brauchen noch etwas Zeit, um das Motorrad besser zu verstehen, wir müssen die Stärken und Schwächen noch herausfinden. Aber ehrlich gesagt, das Motorrad mag mich ziemlich gern… Wir haben gute Arbeit geleistet, denn wir haben im Top-Speed eines der langsamsten Motorräder, trotzdem ist mit im ersten Sektor die Bestzeit gelungen. Jetzt müssen wir noch abklären, wie wir unser weiter verbessern und eine bessere Balance austüfteln können.»

Unglaublich: Aleix fehlten im Top-Speed bis zu 15 km/h auf die stärksten Konkurrenten.

Doch Espargaró ist an dieses Szenario gewöhnt. Er lässt sich deshalb nicht aus der Ruhe bringen. «Es geht nicht immer nur um den Motor; in den letzten vier Jahren hat sich viel verändert, auch wegen der Aerodynamik ist die Suche nach dem besten Kompromiss viel komplizierter geworden. Die Aerodynamik kann dir beim Turning helfen, auch bei der Beschleunigung durch die Downforce. Ich beschleunige besser als je zuvor, aber der Top-Speed ist sehr gering, wir müssen uns da auf jeden Fall steigern. Unser Top-Speed liegt unter dem Wert vom letzten Jahr. Auf die schnellste Ducati fehlen uns 15 km/h. Unser. Aero-Paket funktioniert noch nicht optimal. Da gibt es also Spielraum für Verbesserungen. Denn der Top-Speed ist hier wichtig. Die Zielgerade ist lang.»

MotoGP-Test Katar, 6. März:

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:54,687 min
2. Stefan Bradl, Honda, 1:54,943 min, + 0,256 sec
3. Joan Mir, Suzuki, 1:54,980, + 0,293
4. Jack Miller, Ducati, 1:55,022, + 0,335
5. Miguel Oliveira, KTM, 1:55,084, + 0,397
6. Johann Zarco, Ducati, 1:55,110, + 0,423
7. Franco Morbidelli, Yamaha, 1:55,174, + 0,487
8. Alex Rins, Suzuki, 1:55,198, + 0,511
9. Maverick Viñales, Yamaha, 1:55,259, + 0,572
10. Alex Márquez, Honda, 1:55,278, + 0,591
11. Takaaki Nakagami, Honda, 1:55,467, + 0,780
12. Brad Binder, KTM, 1:55,535, + 0,848
13. Francesco Bagnaia, Ducati, 1:55,572, + 0,885
14. Valentino Rossi, Yamaha, 1:55,584, + 0,897
15. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:55,707, + 1,020
16. Cal Crutchlow, Yamaha, 1:55,807, + 1,120
17. Pol Espargaró, Honda, 1:55,878, + 1,191
18. Jorge Martin, Ducati, 1:56,147, + 1,460
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, 1:56,511, + 1,824
20. Enea Bastianini, Ducati, 1:56,593, + 1,906
21. Yamaha Test1, 1:56,641, + 1,954
22. Iker Lecuona, KTM, 1:56,920, + 2,233
23. Danilo Petrucci, KTM, 1:56,989, + 2,302
24. Luca Marini, Ducati, 1:57,335, + 2,648
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, 1:57,460, + 2,773
26. Dani Pedrosa, KTM, 1:57,617, + 2,930
27. Yamaha Test3, 1:58,696, + 4,009
28. Michele Pirro, Ducati, 1:58,917, + 4,230
29. Takuya Tsuda, Suzuki, 1:59,693, + 5,006

MotoGP-Shakedown-Test, Katar, 5. März

1. Stefan Bradl, Honda, 1:55,614 min
2. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,236 sec
3. Test 1, Yamaha, + 1,518
4. Enea Bastianini, Ducati, + 2,437
5. Michele Pirro, Ducati, + 2,442
6. Test 3, Yamaha, + 2,624
7. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,659
8. Luca Marini, Ducati, + 2,762
9. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 3,000
10. Jorge Martin, Ducati, + 3,261
11. Dani Pedrosa, KTM, + 3,441
12. Takuya Tsuda, Suzuki, + 5,776
keine Zeit: Aleix Espargaró

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