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Stefan Bradl (Honda): «Ducati hat die besten Chancen»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl: Er ist gespannt auf das erste Rennen

Stefan Bradl: Er ist gespannt auf das erste Rennen

Stefan Bradl bestreitet sicher die ersten beiden Katar-GP für Repsol-Honda. Portimão ist noch ungewiss, in Jerez fährt er mit einer Wildcard. Jetzt ist er zuversichtlich für den Auftakt am Sonntag.

Stefan Bradl hat seit seinem MotoGP-Debüt bei LCR insgesamt 53 Top-Ten-Plätze errungen, zwei davon mit Rang 8 in Le Mans und Rang 7 in Portimão im vergangenen Herbst. In Katar steht sein bestes MotoGP-Ergebnis mit Platz 8 im Jahr 2012 in der Statistik, also in der ersten Saison. In der jüngsten Form traut auch Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti dem 31-jährigen Deutschen einen Platz zwischen 5 und 10 zu.

Inzwischen ist es kein Geheimnis mehr, dass Bradl auch beim zweiten Katar-GP am 4. April statt Marc Márquez auf der Repsol-Honda sitzen wird. «Marc wird am Ostersonntag nicht fahren», ist Test- und Ersatzfahrer Bradl überzeugt.

Wenn der sechsfache MotoGP-Weltmeister am 12. April (Montag) einen nächsten Medical Check absolviert, kann er dann am Freitag (16. April) das Training in Portimão aufnehmen? Stefan Bradl will sich dazu nicht äußern. «Portimão findet in drei Wochen statt. Es kann schon sein, dass Marc bis dahin fit ist. das kann ich mit schon vorstellen. Es war ja schon eine knappe Entscheidung, dass er sein Comeback bereits hier in Doha feiert.»

Bradl, der 2008 auf der Aprilia 125 in Doha seinen ersten GP-Podestplatz feierte und 2011 hier mit der Moto2-Kalex von Kiefer Racing einen Start-Ziel-Sieg feierte, lässt sich wegen der Spekulationen über die Márquez-Rückkehr nicht aus dem Konzept bringen.

«Es war ja schon 2020 so, dass ich immer nur für das nächste Rennen aufgeboten worden bin. Und im Endeffekt ist es so, dass Marc über den Zeitpunkt seines Comebacks allein entscheidet. Und was er dann entscheidet, werde ich akzeptieren.»

Bradl hat 2020 die ersten beiden Grands Prix in Jerez verpasst und wurde dann in Brünn als Márquez-Ersatz ins kalte Wasser geworfen. Er war vorher sechs Monate lang nicht auf der Honda RC213V gesessen. Jetzt ist er mit rund 14 Testtagen tadellos vorbereitet. Er hat 2020 bei den letzten sechs Rennen fünfmal gepunktet und 27 Punkte eingeheimst. Beim Katar-Test hat er die Gegner an den ersten Tagen mit den Plätzen 1, 2 und 5 beeindruckt. Am Ende schaute nach einem Sturz in Turn 2 immerhin Rang 13 heraus.

Außerdem kann er momentan nicht über Beschäftigungsmangel klagen. Denn er wird von 12./13. April in Jerez privat testen und danach am 2. Mai dort den Grand Prix mit einer Wildcard bestreiten, wenn er bei Repsol-Honda nicht mehr benötigt wird.

Die Zielsetzung von Bradl für den Katar-GP ist klar. «Die Top-Ten wären natürlich ein Traum. Das ist immer das Ziel. Aber wichtig ist auch meine Aufgabe als Testfahrer. Das Vertrauen und die Zusammenarbeit mit HRC klappt sehr gut.»

Bradl traut seinem neuen Teamkollegen Pol Espargaró einiges zu. «Pol hat gute Ansätze gezeigt. ich glaube, dass er aufs Podest fahren kann», meint Stefan. «Aber ich würde nicht gleich beim ersten Rennen mit einer Honda auf dem Podest rechnen, weil unsere Testergebnisse nicht so gut ausgefallen sind wie jene von Yamaha oder Ducati. Anderseits liegen wir nicht weit zurück. Aber wenn ich die Favoriten nennen soll für den Saisonstart, dann würde ich sagen, dass Ducati und Yamaha ein bisschen besser vorbereitet sind, was die Rennpace betrifft. Aber es ist ja kein Geheimnis, dass Honda in Losail in den letzten Jahren nicht immer zu den stärksten Bikes gezählt hat. Das kann daran liegen, dass wir auf dieser flüssigen Strecke unsere Vorteile wie die erstklassige Bremsstabilität nicht optimal ausspielen können. Es kommt auch viel auf den Reifenverschleiß an und darauf, wie rasch der Hinterreifen abbaut. In dieser Hinsicht hat Yamaha Vorteile. Dafür haben sie auf der langen Start-Zielgeraden natürlich starke Top-Speed-Nachteile. Deshalb hat Ducati insgesamt vielleicht doch die besten Chancen.»

Bradl plant für das FP4 am Samstag einen Longrun über die Hälfte der Renndistanz, also über ca. elf Runden.

Bradl: «Körperlich bin ich richtig fit für die 22 Rennrunden. Da braucht sich niemand Sorgen zu machen. Ich habe ja seit dem WM-Finale vor vier Monaten praktisch keine Pause gehabt...»

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

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