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Doha-GP mit Stefan Bradl: «Endlich habe ich Klarheit»

Von Günther Wiesinger
Honda hatte Stefan Bradl schon vorher eingeweiht, dass er Marc Márquez in Katar ersetzen muss. «Ich bin froh, dass die Phase der Ungewissheit vorbei ist», sagt er. «Ich muss mich ja mental auf das Rennen vorbereiten.»

Stefan Bradl hat bei den MotoGP-Testfahrten auf dem Losail International Circuit in Doha auf der Repsol-Honda beim Shakedown-Test mit der Bestzeit geglänzt. Dann hielt er sich nach zwei Tagen gegen alle Gegner (6./7. März) als bester Honda-Pilot auf dem starken fünften Gesamtrang mit einem Rückstand von 0,270 sec. Und nach einem Crash in Turn 2 am 10. März rutschte er in der Gesamtwertung am 11. März an die 13. Position ab. Der Rückstand auf Viñales wuchs auf 1,244 sec an.

Schon während der Tests bekam der 31-jährige Bayer bei HRC mit, dass Marc Márquez womöglich schon in Katar auf die GP-Rennstrecke zurückkehren wird. Doch er verdrängte dieses Thema. «Ich bin Testfahrer. Ich habe immer gewusst, fix sind für mich nur die Testfahrten in Doha. Und ich konnte den Comeback-Termin von Marc sowieso nicht beeinflussen», sagte er vor zwei Wochen.

Inzwischen hat Repsol-Honda angekündigt, dass Marc Márquez beim Saisonstart fehlen und ihn Stefan Bradl ersetzen wird.

«Ich bin froh, dass jetzt eine Entscheidung gefallen ist, weil ich mich ja auch mental auf diesen Renneinsatz vorbereiten sollte», erklärte Bradl soeben im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Er räumte aber ein, dass er von HRC einen Informationsvorsprung bekommen hat.

«Ich wusste schon vor heute Mittag Bescheid, dass Marc nicht fahren wird. Aber bis zu dieser Information herrschte bei mir auch Ungewissheit – fahre ich in Katar oder fahre ich nicht?»

Jetzt fliegt der Moto2-Weltmeister von 2011 morgen früh mit Qatar Airways nach Doha, wo er dann einen weiteren PCR-Test machen und bis zu dessen Ergebnis in Quarantäne bleiben muss. «Ich denke, am Mittwoch kann ich dann wieder raus an die Rennstrecke.»

«Marc hat bis zur letzten Minute alles probiert, um eventuell in Doha gleich beim Saisonstart fahren zu können», hat Bradl beobachtet. «Ich bin jetzt froh, dass Klarheit herrscht und eine Entscheidung getroffen worden ist. Denn die Tage seit den Tests waren für mich nicht einfach. Das hat ja nicht nur mich betroffen, sondern das war beim ganzen Team der Fall und auch bei Marc persönlich. Jetzt ist es Tatsache, dass er das erste Rennen nicht fährt und ich drauf sitze. Ich hoffe, dass Marc zum richtigen Zeitpunkt zurück kommt, so dass es für ihn passt, es bei ihm auch vom Kopf her stimmt und er behaupten kann: ‚Okay, jetzt bin ich wieder bereit.‘ Damit er auch wieder vorne mitmischen kann. Honda braucht ihn!»

Aber Márquez wird erst am 12. April den nächsten Medical Check in der Ruber Klinik in Madrid haben. Deshalb gingen spanische Medien gleich davon aus, dass er auch beim zweiten Katar-GP aller Voraussicht nach fehlen wird. Wenig später sprach Márquez selbst auf seinen Social-Media-Kanälen davon, die ersten zwei Rennen zu verpassen. Aber der Portimão-GP (16. bis 18. April) könnte als neuer Comeback-Termin ins Auge gefasst werden.

«Ich bleibe sowieso in Katar, weil ich zwischen den beiden Grand Prix die zweite Impf-Dosis bekomme», erklärte Bradl.

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

MotoGP-Test, Katar, kombinierte Zeitenliste 6./7. März

1. Fabio Quartararo, Yamaha, 1:53,940 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,077 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,212
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,213
5. Stefan Bradl, Honda, + 0,270
6. Johann Zarco, Ducati, + 0,416
7. Maverick Vinales, Yamaha + 0,455
8. Joan Mir, Suzuki, + 0,575
9. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,711
10. Alex Rins, Suzuki, + 0,718
11. Miguel Oliveira, KTM, + 0,726
12. Pol Espargaró, Honda, + 0,733
13. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,750
14. Alex Márquez, Honda, + 1,012
15. Test 1, Yamaha, + 1,366
16. Enea Bastianini, Ducati, + 1,546
17. Brad Binder, KTM, + 1,595
18. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 1,630
19. Valentino Rossi, Yamaha, + 1,644
20. Luca Marini, Ducati, + 1,665
21. Jorge Martin, Ducati, + 1,692
22. Danilo Petrucci, KTM, + 1,855
23. Test 2, Yamaha, + 1,867
24. Iker Lecuona, KTM, + 1,933
25. Dani Pedrosa, KTM, + 2,512
26. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,822
27. Michele Pirro, + 3,955
28. Test 3, Yamaha, + 4,756
29. Takuya Tsuda, + 4,970

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