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Paolo Ciabatti (Ducati): «Keine Extra-Power im Spiel»

Von Günther Wiesinger
Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti traut Miller, Bagnaia und Zarco in Katar den Kampf um Podestplätze zu. Er äußer sich respektvoll über Stefan Bradl und sagt: «Wir werden im Rennen so schnell sein wie bei den Tests.»

Ducati Corse hat sich für 2021 bei den MotoGP-Piloten eine dramatische Verjüngungskur verordnet. Andrea Dovizioso (34) und Danilo Petrucci (30) haben das Werksteam verlassen, jetzt ruhen die Hoffnungen auf Jack Miller (26) und Pecco Bagnaia (24). Bei Pramac fährt mit Johann Zarco (30) der älteste Ducati-Werkspilot neben Moto2-Aufsteiger Jorge Martin (23), bei Esponsorama sind die beiden Moto2-Assen Enea Bastianini (23) und Luca Marini (23) unter Vertrag. Das Durchschnittsalter der Desmosedici-Helden ist also auf 24,8 Jahre gesunken.

Ducati hat den IRTA-Test in Losail mit Jack Miller dominiert und in der Top-Speed-Wertung die ersten fünf Plätze belegt. Die 1068 Meter lange Gerade favorisiert auf der flüssigen 5,380 km langen Rennstrecke die leistungsstarken V4-Bikes aus Borgo Panigale. Deshalb hat Dovizioso den Katar-GP bereits 2018 und 2019 gewonnen.

Jetzt hoffen die «Roten» aus Bologna auf einen Hattrick. Mit Bagnaia (Platz 5 beim Test) und Zarco (Platz 9 beim Test) hat Ducati neben «JackAss» zwei weitere heiße Eisen im Feuer.

Im Interview mit SPEEDWEEK.com sprach Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti mit spürbarer Zuversicht über die Chancen für den Saisonstart.

Paolo, Maverick Viñales hat den Katar-Test 2020 als Schnellster beendet. Diesmal hat er als Zweiter nur 0,061 sec auf Miller verloren. Wer sind die stärksten Gegner von Ducati?

Natürlich hatten wir einen sehr positiven Test, in erster Linie mit Jack. Abner auch Pecco und Johann waren ziemlich schnell und kostant. Ich glaube, sie können alle drei ein sehr gutes Rennen zeigen.

Wir haben auf jeden Fall beobachtet, dass die Yamaha-Piloten schnell sind.

Es haben aber recht viele Fahrer eine starke Rennpace. Ich würde sagen, auch Pol Espargaró war ziemlich schnell.

Jetzt besteht Klarheit, dass Marc Márquez nicht fahren wird. Das war wochenlang ein Rätselraten.

Aber Stefan Bradl hat schon im letzten Teil der Saison 2020 starke Ergebnisse erzielt. Dazu hatte er im vergangenen Winter die Chance, mehr Testtage zu absolvieren als jeder andere. Er hat mit der Honda viele Tag ein Jerez verbracht und nicht nur das Motorrad weiterentwickelt, sondern sich auch selbst in sehr gute Form gebracht. das hat er bei den Tests vor zwei Wichen beweisen.

Deshalb bin ich sicher, dass er auch im Rennen am Sonntag ein sehr gutes Ergebnis erreichen kann. Stefan ist sicher ein Fahrer, den man im Auge behalten muss. Vielleicht nicht für einen Podestplatz, aber er könnte um die Top-5 oder Top-10 fighten.

Bei Suzuki sieht es recht gut aus. KTM schien etwas Mühe zu haben bei den Tests.

Aprilia war mit Aleix Espargaró sehr weit vorne. Jetzt müssen wir abwarten, ob sie diese Performance auch an einem Rennwochenende beibehalten können.

Ich würde sagen: Unsere Ducati-Fahrer zählen zu den Anwärtern für Podestplätze. Aber die Yamaha-Fahrer sind gut platziert. Sie werden voraussichtlich die stärksten Konkurrenten für uns sein.

Einige Kontrahenten fragen sich, ob Ducati im Rennen über 22 Runden gleich viel Power ausspielen wird wie bei den Tests. Oder muss die Motorleistung reduziert werden, weil im Rennen nur 22 Liter verbraucht werden dürfen?

Das ist kein Problem für uns.

Aber es ist ja gut, wenn die die Mitbewerber Sorgen um uns machen…

Wir nützen die Tests in erster Linie, um uns auf die Rennen vorzubereiten. Es ist gut, wenn man bei den Tests an erster Stelle ist, wenn man eine Referenz hat und das schnellste Bike auf der Strecke. Aber wir erreichen das nicht mit irgendeinem Qualifying-Motor. Wir würden nie eine Performance bei den Tests zeigen, die wir dann am Rennwochenende nicht wiederholen können.

Wir testen immer mit demselben Set-up, das wir auch an einem Rennwochenende verwenden können.

Wir treiben bei den Tests keine besonderen Spielchen. Wir sind ja keine Newcomer, die bei den Tests einmal zeigen wollen, dass sie konkurrenzfähig sein können. Wir sind dazu schon zu lange im Geschäft.

Was wir beim Test gezeugt haben, können wir auch während des GP-Weekends vorführen. Das ist unser Leistungs-Niveau, da steckt keine Extra-Power dahinter.

Aber es könnten sich die Streckenverhältnisse verändern. Das Wetter könnte wärmer werden, und der Gummiabrieb der zwei kleinen Klassen könnte den Griplevel ein bisschen verändern.

MotoGP-Test Katar, 10. bis 12. März, kombinierte Zeitenliste:

1. Jack Miller, Ducati, 1:53,183 min
2. Maverick Viñales, Yamaha, + 0,061 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, + 0,080
4. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,140
5. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,261
6. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,457
7. Joan Mir, Suzuki, + 0,644
8. Alex Rins, Suzuki, + 0,677
9. Johann Zarco, Ducati, + 0,716
10. Pol Espargaró, Honda, + 0,716
11. Valentino Rossi, Yamaha, + 0,810
12. Takaaki Nakagami, Honda, + 1,079
13. Stefan Bradl, Honda, + 1,244
14. Jorge Martin, Ducati, + 1,300
15. Enea Bastianini, Ducati, + 1,322
16. Miguel Oliveira, KTM, + 1,343
17. Brad Binder, KTM, + 1,508
18. Alex Márquez, Honda, + 1,509
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,712
20. Cal Crutchlow, Yamaha, + 1,815
21. Luca Marini, Ducati, + 1,839
22. Yamaha Test2, + 1,897
23. Iker Lecuona, KTM, + 2,012
24. Dani Pedrosa, KTM, + 2,457
25. Sylvain Guintoli, Suzuki, + 2,459
26. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 2,571
27. Yamaha Test3, + 2,648
28. Michele Pirro, Ducati, + 3,549
29. Takuya Tsuda, Suzuki, + 4,612

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