KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Alex Márquez (Honda) fit: «Stürze können passieren»

Von Nora Lantschner
Alex Márquez beim Fototermin vor dem MotoGP-Auftakt 2021

Alex Márquez beim Fototermin vor dem MotoGP-Auftakt 2021

Nicht nur Viñales, auch Alex Márquez muss beim Katar-GP vorerst auf seinen Crew-Chief verzichten. Dafür wurde der LCR-Fahrer nach dem Mittelfußbruch für fit erklärt – und er berichtet vom Training mit Bruder Marc.

Beim Katar-Test flog Alex Márquez an vier Tagen fünf Mal ab, wobei der letzte Crash eine Fraktur am vierten Mittelfußknochen rechts zur Folge hatte.

Zwei Wochen später holte sich der LCR-Honda-Pilot in Losail das Okay von den Rennärzten ab, für den Saisonauftakt fühlt er sich bereit: «Mir geht es gut, der Fuß hat sich recht gut erholt und heute wurde ich für fit erklärt, was für mich am wichtigsten war. Die Ärzte haben ein neues Röntgenbild gemacht und festgestellt, dass es an der kleinen Fraktur gute Fortschritte gegeben hat. Es gab also keinen Grund, mich nicht für fit zu erklären. Ich habe einfach nur ein paar Sprünge und solche Dinge gemacht. Das war’s.»

Etwas komplizierter gestaltet sich die Situation für seinen Crew-Chief Christophe «Beefy» Bourguignon, der in Doha in einem Hotel die Quarantäne absitzt, weil sein PCR-Testergebnis nicht eindeutig war.

«Er ist am Sonntagabend angekommen, hat am Flughafen den PCR-Test gemacht und sich dann wie alle anderen im Hotelzimmer isoliert, während er auf sein Ergebnis gewartet hat. Das war ‚reaktiv‘, wie es hier in Katar genannt wird – also weder negativ noch positiv. Daher musste er in Quarantäne», schilderte Alex. «Nach drei Tagen hat er gestern einen neuen PCR-Test gemacht, der negativ war. Jetzt muss er das Protokoll befolgen. Wenn er noch einen zweiten negativen Test abliefert, kann er das Hotel verlassen. Ich hoffe, dass das der Fall ist und ich ihn vielleicht am Samstag oder am Sonntag wieder in der Box haben werde.»

Einen Plan B hat LCR aber auch: «Er hat in diesen Tagen viel Vorarbeit geleistet, der ganze Plan für den Freitag und Samstag steht schon. Ich hatte gerade erst ein einstündiges Meeting mit ihm, Takeo und den anderen Jungs am Computer. Takeo ist auch der, der ihn offiziell ersetzt. Das ist Plan B, aber wir arbeiten auch immer mit Beefy, der im Hotel 24 Stunden am Stück an seinem Computer sitzt und auf unsere Fragen eingehen kann.»

Von den vielen Stürzen will sich Alex Márquez nicht einschüchtern lassen: «Beim Test musst du immer am Limit und voll da sein. Wir haben bei jedem Sturz verstanden, wieso es dazu kam. Ich habe ein paar Fehler gemacht, der andere war typisch für Turn 2, bei der Zeitenjagd kann es passieren… Wir haben ein bisschen etwas mit der Traktionskontrolle gemacht. Wir lernen Schritt für Schritt. Es wird auch nicht einfach mit dem Reifenmanagement an diesem Wochenende. Stürze können passieren, aber wir fangen jetzt mit dem Rennfahren an und jeder beginnt bei null. Es wird wichtig, ruhig zu sein und für Sonntag eine gute Pace zu haben», verwies der zweifache Weltmeister auf das erste Rennen seiner zweiten MotoGP-Saison.

Sein Bruder Marc Márquez wird die Katar-GP noch verpassen, aber eine gemeinsame Trainingseinheit auf dem Rennrad absolvierten sie zu Hause in Cervera schon: «Ich war verletzt, also konnte ich nicht so viel mit ihm machen, aber es fühlte sich gut an, wieder mit ihm auf dem Rad unterwegs zu sein. Ich freue mich darauf, wenn wir dann wieder die Rennstrecke teilen. Ich hoffe, das ist bald der Fall.»

Marc war nach der Radtour zu Scherzen aufgelegt und postete auf seinen Social-Media-Kanälen ein Selfie mit Alex: «Du kannst noch so sehr auf die Zähne beißen, davon werden die Beine auch nicht stärker.»

«So war es nicht», stellte der jüngerer Bruder nun lachend klar. «Er hat 101 Bilder geschossen und dann das eine online gestellt, wo ich so ein Gesicht ziehe. Ich habe ihm schon gesagt, dass er ein Schuft ist. Aber man weiß ja, wie er ist. Wir sind den ganzen Tag über am Scherzen. Es war einfach eine lockere Runde mit dem Rad. Die erste halbe Stunde Vollgas, aber danach war es easy, einfach 1:10 Stunden, um einfach ein bisschen frische Luft zu schnappen.»

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