Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Stefan Bradl (17.): «Haben nicht viel zu verlieren»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl schaffte im vierten freien Katar-Training, in dem für das Rennen geprobt wurde, die achtbeste Zeit. Deshalb traut er sich im 22-Runden-Rennen eine klare Steigerung gegenüber dem Quali zu.

Auch am zweiten Trainingstag beim MotoGP-WM-Lauf auf dem 5,380 km langem Losail International Circuit (10 Rechtskurven, sechs Linkskurven) gelang Stefan Bradl nach Platz 18 am Freitag keine eklatante Steigerung. Aber der Repsol-Honda-Werkspilot schaffte in der letzten Runde des Qualifyings 1 hinter Alex Márquez noch den 17. Startplatz. Auch seine 1:53,995 min können sich sehen lassen. Jetzt kann sich der Honda-Werkspilot am Sonntag Richtung Top-Ten orientieren. Denn in der Racepace hält der Bayer gut mit. Das unterstrich er im FP4 mit der achtbesten Zeit und 1:54,741 min sehr deutlich.

Natürlich würde der Honda-Testfahrer, der 2011 in Doha das Moto2-Rennen gewonnen hat, in der Startaufstellung lieber weiter vorne stehen. «Aber wenn ich mir die anderen Honda-Fahrer ansehe und unsere Rundenzeiten vergleiche, war meine Performance nicht so dramatisch schlecht», gab Stefan im Interview mit Eve Scheer auf ServusTV zu bedenken. «Es wiederholt sich die Geschichte aus dem letzten Jahr. Die Pace ist in Ordnung, aber wir können den neuen weichen Hinterreifen über eine einzelne Runde optimal ausquetschen. Das ist einfach das Problem. Ich habe mir ein bisschen mehr ausgerechnet als den 17. Startplatz. Aber das muss ich jetzt so hinnehmen, wobei der Losail Circuit noch nie die große Stärke von Honda gewesen ist.»

Zur Erinnerung: Selbst Marc Márquez hat in Doha seit 2014 nicht gewonnen.

«Wir wissen, wo es klemmt und wo die Rundenzeit auf der Strecke bleibt. Aber jetzt werden wir versuchen, im Rennen über 22 Runden das Beste herauszuholen. Due MotoGP-WM ist genauso ausgeglichen wie 2020. Schau‘ die die Zeit von Bagnaia an – 1:52,7 min. Das ist Wahnsinn. Es zählt jede einzelne Runde in jedem einzelnen Training, egal welche Verhältnisse herrschen. Das Level ist so unglaublich hoch. Manchmal denke ich mir, als Experte für ServusTV in der Boxengasse zu stehen, ist ein schöner, einfacher Job. Aber das draußen auf der Strecke, das ist echt brutal.»
was erwartet Stefan vom Rennen? «Ich rechne mir aus, dass wir von der Pace her besser dabei sind als im Quali. Aber er am Sonntag ist das Wetter ein großes Fragezeichen, wenn die Vorhersage stimmt und der Wind mit 45 bis 65 km/h bläst. Viel haben wir nicht zu verlieren, das ist das Positive. Jetzt müssen wir schauen, das wir am Sonntag ein paar Plätze nach vorne kommen.»

«Wir fahren aktuell hier gegen eine Mauer, wenn wir eine einzelne schnelle Runde drehen wollen», grübelte Bradl. «Auch Pol Espargaró steht nicht so weit vor mir. Uns fehlt einfach der mechanische Grip. Da haben der Motor und die Elektronik nicht viel damit zu tun. Wir müssen den frischen Hinterreifen für das zweite Weekend hier besser zum Arbeiten bringen.»

Katar-GP, Q2 MotoGP, 27. März:

1. Bagnaia, Ducati, 1:52,772 min
2. Quartararo, Yamaha, 1:53,038 min, + 0,266 sec
3. Viñales, Yamaha, 1:53,088, + 0,316
4. Rossi, Yamaha, 1:53,114, + 0,342
5. Miller, Ducati, 1:53,215, + 0,443
6. Zarco, Ducati, 1:53,286, + 0,514
7. Morbidelli, Yamaha, 1:53,313, + 0,541
8. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:53,315, + 0,543
9. Rins, Suzuki, 1:53,490, + 0,718
10. Mir, Suzuki, 1:53,682, + 0,910
11. Nakagami, Honda, 1:53,721, + 0,949
12. Pol Espargaró, Honda, 1:53,930, + 1,158

Die weitere Startaufstellung:
13. Bastianini, Ducati, 1:53,733 min
14. Martin, Ducati, 1:53,840
15. Oliveira, KTM, 1:53,915
16. Alex Márquez, Honda, 1:53,958
17. Bradl, Honda, 1:53,995
18. Marini, Ducati, 1:54,122
19. Binder, KTM, 1:54,240
20. Petrucci, KTM, 1:54,443
21. Lecuona, KTM, 1:54,627
22. Savadori, Aprilia, 1:55,183

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