Jack Miller nach Le Mans-Sieg: «Kann's nicht glauben»

Von Günther Wiesinger
Jack Miller (Ducati) triumphierte in Le Mans bei extrem schwierigen Verhältnissen vor Zarco und Quartararo. Die Stimmen der drei Podest-Stürmer.

Jack Miller und Johann Zarco sorgten in Le Mans für den achten Ducati-Doppelsieg seit dem MotoGP-Einstieg der Italiener im Jahr 2003. «Es war hektisch, ja, es ist sehr hektisch zugegangen», jubelte der siegreiche Australier nach seinem zweiten MotoGP-Triumph innerhalb von 14 Tagen. «Es war am Anfang ziemlich windstill. Aber bei Halbzeit des Rennens, als mit dem Regen der Wind kam, ist es turbulent geworden. Sogar ein Zaun in der Boxengasse ist umgeblasen worden. Ich war überzeugt, die Race Director würde das Rennen jetzt sicher mit der roten Flagge stoppen.»

«Die ersten Rennrunden nach dem Stopp waren mit den Regenreifen wirklich heikel. Aber ich bin dann in Fahrt gekommen. Doch ich habe dann die beiden Long-Lap-Penaltys bekommen, ich wusste zuerst nicht, aus welchem Grund. Aber ich war anscheinend in der Boxengasse zu schnell unterwegs, als wir zum Bikewechsel reingefahren sind. Ich bin ja gewöhnt, dass ich in Frankreich für das Schnellfahren bestraft werde... Aber ich habe die zwei Strafen flott abgewickelt. Dann habe ich mir Fabio zur Brust genommen und ihn überholt», schilderte Jack.

Miller weiter: «Ich habe mich immer recht wohl gefühlt und mein Tempo gut den Bedingungen angepasst. Ich sah, dass Zarco aufholte, deshalb habe ich in den letzten fünf Runden wieder mehr Gas gegeben. Die Piste wurde langsam trocken. Ich habe sogar überlegt, ob ich noch einen Bikewechsel machen sollte. Aber die Boxengasse ist hier so extrem lang, du musst dort immer 60 km/h fahren… Deshalb bin ich draußen geblieben. Ich kann diesen Sieg nicht glauben, zwei GP-Erfolge hintereinander! Das ist fantastisch. Ich kann dem Team nicht genug danken. Das Team hat ausgezeichnete Arbeit geleistet.»

Pramac-Ducati-Pilot Johann Zarco nach Platz 2: «Wieder auf dem Podest, das ist ein großartiges Feeling. Das Rennen war fantastisch, aber wir hätten das Bike eine Runde früher tauschen sollen. Dann hätte ich gewinnen können. Jack hatte hinten den Soft-Reifen drauf, ich den Medium. Deshalb konnte er am Anfang schneller fahren als ich.»

Fabio Quartararo hielt sich im nassen Rennen deutlich besser als erwartet, er bekam wegen eines Durcheinanders beim Motorradwechsel ebenfalls einen Long-Lap-Penalty und kassierte trotzdem 16 wichtige Punkte ein. «Mein Vorderreifen hat sich sooo weich angefühlt», beklagte er sich. «Und wenn ich daran denke, dass ich im nassen FP3 nur an 19. Stelle lag, darf ich mich jetzt nicht beschweren. Es waren knifflige Verhältnisse. Man hat ja gesehen, wie rasch Rins abgeflogen ist. Ihr könnt euch vorstellen, wie happy ich bin. Dieser dritte Platz ist wie ein Sieg für mich.»

Ergebnisse MotoGP Le Mans/F:

1. Jack Miller, Ducati, 27 Runden in 47:25,473 min
2. Johann Zarco, Ducati, +3,970 sec
3. Fabio Quartararo, Yamaha, +14,468
4. Pecco Bagnaia, Ducati, +16,172
5. Danilo Petrucci, KTM, +21,430
6. Alex Marquez, Honda, +23,509
7. Takaaki Nakagami, Honda, +30,164
8. Pol Espargaró, Honda, +35,221
9. Iker Lecuona, KTM, +40,432
10. Maverick Viñales, Yamaha, +40,577
11. Valentino Rossi, Yamaha, +42,198
12. Luca Marini, Ducati, +52,408
13. Brad Binder, KTM, +59,377
14. Enea Bastianini, Ducati, +1:02,224 min
15. Tito Rabat, Ducati, +1:09,651
16. Franco Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 10 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Miguel Oliveira, KTM, 15 Runden zurück
– Alex Rins, Suzuki, 15 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 16 Runden zurück
– Joan Mir, Suzuki, 23 Runden zurück

Stand Fahrer-WM nach 5 Rennen:

1. Quartararo, 80 Punkte. 2. Bagnaia 79. 3. Zarco 68. 4. Miller 64. 5. Viñales 56. 6. Mir 49. 7. Aleix Espargaró 35. 8. Morbidelli 33. 9. Nakagami 28. 10. Pol Espargaro 25. 11. Binder 24. 12. Rins 23. 13. Bastianini 20. 14. Alex Márquez 18. 15. Martin 17. 16. Petrucci 16. 17. Marc Márquez 16. 18. Bradl 11. 19. Rossi 9. 20. Oliveira 9. 21. Marini 9. 22. Lecuona 8. 23. Savadori 2. 24. Rabat 1.

Stand Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 110 Punkte. 2. Yamaha 107. 3. Suzuki 53. 4. Honda 43. 5. KTM 38. 6. Aprilia 35.

Stand Team-WM:

1. Ducati Lenovo 143. 2. Monster Energy Yamaha 136 Punkte. 3. Pranac Racing 86. 4. Suzuki Ecstar 72. 5. Repsol Honda 48. 6. LCR-Honda 46. 7. Petronas Yamaha SRT 42. 8. Aprilia Racing Team Gresini 37. 9. Red Bull KTM Factory Racing 33. 10. Esponsorama Racing Ducati 29. 11. Tech3 KTM Factory Racing 24.

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