Aleix Espargaró (Aprilia/4.): «Nahe an meinem Ziel»

Von Nora Lantschner
Kampf um Platz 3: Joan Mir vor Aleix Espargaó und Jack Miller

Kampf um Platz 3: Joan Mir vor Aleix Espargaó und Jack Miller

Einen zweiten MotoGP-Podestplatz in Folge gab es für Aleix Espargaró und Aprilia zwar nicht, aber die Kombination bestätigte in Aragón mit einem vierten Platz, wie konkurrenzfähig und konstant die RS-GP21 ist.

Ist Aleix Espargaró nach dem Rennen auf einer seiner Lieblingsstrecke enttäuscht über den verpassten Podestplatz oder glücklicher über einen sehr guten vierten Rang? «Beides», antwortete der 32-Jährige ohne Zögern. «Das Rennen war sehr gut. Ich bin vielleicht zufriedener als in Silverstone, wenn es um die Performance geht. Denn das war hier ein sehr, sehr schnelles Rennen. Die Asphalttemperaturen lagen bei fast 50 Grad und wir fuhren in jeder einzelnen Runde mittlere 1:48er-Zeiten. Beim Sieg von Morbidelli im Vorjahr waren es zum Vergleich im letzten Rennabschnitt hohe 1:49er-Zeiten. Das war heute eines der fordernsten Rennen, die ich je gefahren bin.»

«Meine Michelin-Kerl sagte mir, ich sollte am Anfang versuchen, sanft mit dem Reifen umzugehen und nicht so sehr zu pushen. Mein Beginn war dann nicht so gut und als ich sah, dass Marc und Pecco pushten und pushten, sagte ich mir: ‚Dann muss ich auch mitziehen.‘ Also wechselte ich das Mapping und fing an zu pushen. Jedes Mal, wenn ich die Rundenzeit sah, dachte ich mir: ‚Der Reifen wird explodieren, der kann nicht halten‘», schilderte die Aprilia-Speerspitze schmunzelnd. «Ich war in der ersten Rennhälfte ein bisschen besorgt, aber ich dachte mir: ‚Wenn ich nicht bis zum Ende durchkomme, kommen sie es auch nicht.‘»

Zur Erinnerung: Das gesamte Feld setzte auf den Soft-Hinterreifen, vorne (mit Ausnahme von Johann Zarco) dagegen alle auf die härteste Mischung.

«Ich versuchte, den Reifen gut zu behandeln. Am Ende konnte ich Joan [Mir] nicht folgen, denn er hatte eine bessere Traktion als ich, ich war auf der Bremse aber viel stärker. So brachte ich den Vorderreifen wirklich zum Kollaps, in den letzten fünf Runden konnte ich nicht mehr mithalten», gestand der ältere Espargaró. «Ich checkte das Pit-Board und sah, dass ich vier Sekunden auf Miller hatte, also entschied ich mich, die Punkte mitzunehmen.»

«Wir sind sehr nahe dran am sechsten WM-Rang. Ich sagte zu Beginn der Saison, dass mein größtes Ziel und mein größter Traum für diese Saison natürlich das Podium war, aber in den Top-6 der WM zu landen, war noch wichtiger. Wir sind also nahe dran an meinem Ziel», betonte der Aprilia-Werksfahrer, der WM-Siebter ist.

Espargaró ist überzeugt: Die Plätze 3 und 4 in Silverstone und Aragón seien kein außergewöhnliches Ergebnis, sondern würden dem Level von Aprilia entsprechen. «Wir müssen weiterhin in jedem Rennen um das Podium kämpfen. Das heißt auch, Fünfter oder Sechster zu werden. Und wenn man einen sehr schlechten Tag hat, kann man einmal auch Siebter werden, wie wir es heute beim WM-Leader sahen oder am vergangenen GP-Wochenende bei Pecco.»

«Das Wichtigste ist, an jedem Wochenende vorne dabei zu sein», bekräftigte der Spanier. «Abgesehen vom vierten Platz im Rennen war ich in jeder Session an der Spitze dabei. Wir haben noch Spielraum, um uns zu verbessern, wir hatten auch heute Früh ein paar Probleme. Das Wichtigste ist nicht nur der Speed, sondern die Stabilität über das Jahr, dass man kein Problem hat. Zu gewinnen und auf dem Podium zu stehen ist für mich sehr wichtig, aber das Wichtigste überhaupt ist die Stabilität, denn ich will mit Aprilia eines Tages in den Top-3 der WM abschließen», formulierte Aleix Espargaró sein ehrgeiziges Ziel.

Ergebnisse MotoGP Aragón/E:

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 23 Runden in 41:44,422 min
2. Marc Márquez, Honda, +0,673 sec
3. Joan Mir, Suzuki, +3,911
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,269
5. Jack Miller, Ducati, +11,928
6. Enea Bastianini, Ducati, +13,757
7. Brad Binder, KTM, +14,064
8. Fabio Quartararo, Yamaha, +16,575
9. Jorge Martin, Ducati, +16,615
10. Takaaki Nakagami, Honda, +16,904
11. Iker Lecuona, KTM, +17,124
12. Alex Rins, Suzuki, +17,710
13. Pol Espargaró, Honda, +19,680
14. Miguel Oliveira, KTM, +22,703
15. Danilo Petrucci, KTM, +25,723
16. Cal Crutchlow, Yamaha, +26,413
17. Johann Zarco, Ducati, +26,620
18. Maverick Vinales, Aprilia, +27,128
19. Valentino Rossi, Yamaha, +32,517
20. Luca Marini, Ducati, +39,073
– Jake Dixon, Yamaha, 22 Runden zurück
– Alex Márquez, Honda, 1. Runde nicht beendet

Stand Fahrer-WM nach 13 von 18 Rennen:

1. Quartararo, 214 Punkte. 2. Bagnaia 161. 3. Mir 157. 4. Zarco 137. 5. Miller 129. 6. Binder 117. 7. Aleix Espargaró 96. 8. Viñales 95. 9. Oliveira 87. 10. Marc Márquez 79. 11. Martin 71. 12. Rins 68. 13. Nakagami 64. 14. Pol Espargaró 55. 15. Alex Márquez 49. 16. Bastianini 45. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 28. 21. Rossi 28. 22. Bradl 11. 23. Pedrosa 6. 24. Savadori 4. 25. Pirro 3. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 250 Punkte 2. Yamaha 242. 3. Suzuki 174. 4. KTM 171. 5. Honda 135. 6. Aprilia 97.

Team-WM:
1. Monster Energy Yamaha, 309 Punkte. 2. Ducati Lenovo 290. 3. Suzuki Ecstar 225. 4. Pramac Racing 212. 5. Red Bull KTM Factory Racing 204. 6. Repsol Honda 141. 7. LCR Honda 113. 8. Aprilia Racing Team Gresini 100. 9. Tech3 KTM Factory Racing 75. 10. Esponsorama Racing Ducati 73. 11. Petronas Yamaha SRT 68.

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