Sieger Marc Márquez: «Auch die Gegner mussten leiden»

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez machte das Rennen in Texas anfangs langsam, dann drehte er auf. Und nach acht Runden lang Quartararo bereits 1,8 sec zurück. «Diesmal haben auch die Gegner gelitten», meinte Marc.

Marc Márquez bleibt der Dominator auf dem anspruchsvollen Circuit of the Americas (COTA), der mit seiner Länge von 5,5 km und seinen 20 Kurven zu den anspruchsvollsten im MotoGP-Kalender zählt. Die unzähligen Bodenwellen erschwerten die Aufgabe. Doch der Repsol-Honda-Star lag nach drei Runden schon 0,446 sec vor Fabio Quartararo, nach zehn Runden betrug der Vorsprung 2,825 sec, nach 14 Runden lag der Franzose 3,876 sec zurück. Im Ziel nach 20 Runden bereits 4,679 sec.

«Von so einer Performance habe ich in der Nacht vor dem Rennen geträumt», seufzte der sechsfache MotoGP-Weltmeister, der Repsol-Honda den 450. Podestplatz in der «premier class» bescherte. «Da die ersten Runden meine Schwachstelle sind, hatte ich den Plan, gleich in der Anfangsphase die Führung zu übernehmen», erklärte Marc. «In den ersten vier, fünf Runden habe ich mich bemüht, das Rennen langsam zu machen. Und als ich mich dann besser fühlte, habe ich gepusht – wie bei einem Holeshot. Bäng – ich bin von einer Runde zur nächsten um eine halbe Sekunde schneller gefahren. Das war der Hauptgrund, warum ich einen Vorsprung herausfahren konnte.»

«Nach diesem Sieg bin ich wirklich happy», ergänzte der 58-fache MotoGP-Sieger. «Denn das war bisher eine sehr schwierige Saison. Manchmal bin ich gestürzt und habe die Ursache nicht gewusst. Manchmal war ich langsam und habe nicht gewusst, warum das so ist. Auf diesen Grand Prix habe ich mich gefreut, weil es vielleicht die letzte Strecke in diesem Jahr ist, auf der wir gute Chancen auf den Sieg hatten. Aber mein Ziel ist es, auch bei den letzten drei Grand Prix stark zu sein, obwohl ich weiß, so stark wie in Austin werde ich 2021 voraussichtlich nirgends mehr sein. Aber ich möchte beständig sein. Wir werden sehen, was wir in diesem Jahr noch zustande bringen…»

Márquez bedankte sich nach dem Triumph auch artig bei seinem Umfeld. «Mein Dank geht ans Team und an Honda, denn sie haben immer an mich geglaubt», stellte er erleichtert fest. «Wir haben in den letzten Monaten viel geschuftet und viel ausprobiert. Und manchmal sind die gewünschten Resultate trotzdem ausgeblieben. Aber bei Honda wurde unermüdlich gearbeitet, und das ist wichtig!»

Tatsächlich stellte Marc in den Runden 6 und 7 den großen Vorsprung her. Dadurch fiel WM-Leader Fabio Quartararo von 0,727 sec auf 1,801 sec zurück!

«Ich habe nach dem Warm-up noch erwartet, dass Quartararo in der Lage sein würde, mit mir mitzufahren. Ich dachte, er würde mir auf den Fersen bleiben. Es stimmt aber, dass es beim Bremsen schwierig ist, wenn du auf dieser Strecke im Windschatten bist. Ich habe gewusst, wenn ich allein fahren kann, kann ich schnell und konstant fahren. Vor allem konstant. Das ist mir gelungen. Ich habe das Rennen von A bis Z kontrolliert.»

«Ich bestreite auch nicht, dass im letzten Teil des Rennens meine Kräfte nachgelassen haben. Aber ich glaube, das ist allen Piloten passiert. Der Unterschied auf dieser Strecke zu den vorherigen: Ich habe gelitten – aber den Gegner ist es genau so ergangen! Auf den anderen GP-Strecken in diesem Jahr habe ich auch gelitten. Aber mehr als die Rivalen… Das ist der Hauptunterschied gewesen. Der Arm, der hier beim Bremsen am meisten belastet wurde, war der linke. Und dieser funktioniert gut», lachte der überragende Spanier. «Aus diesem Grund konnte ich konstante Zeiten fahren.»

MotoGP-Ergebnis, Austin (3. Oktober):

1. Marc Márquez, Honda, 20 Runden in 41:41,435 min
2. Quartararo, Yamaha, + 4,679 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 8,547
4. Rins, Suzuki, + 11,098
5. Martin, Ducati, + 11,752
6. Bastianini, Ducati, + 13,269
7. Miller, Ducati, + 14,722
8. Mir*, Suzuki, + 13,406
9. Binder, KTM, + 15,832
10. Pol Espargaró, Honda, + 20,265
11. Oliveira, KTM, + 23,055
12. Alex Márquez, Honda, + 24,743
13. Dovizioso, Yamaha, + 25,307
14. Marini, Ducati, + 26,853
15. Rossi, Yamaha, + 28,055
16. Lecuona, KTM, + 30,989
17. Nakagami, Honda, + 35,251
18. Petrucci, KTM, + 42,239
19. Morbidelli, Yamaha, + 49,854
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 15 Runden zurück

* = Strafe wegen unverantwortlicher Fahrweise, einen Platz zurückversetzt.

Stand Fahrer-WM nach 15 von 18 Rennen:
1. Quartararo 254 Punkte. 2. Bagnaia 202. 3. Mir 175. 4. Miller 149. 5. Zarco 141. 6. Binder 131. 7. Marc Márquez 117. 8. Aleix Espargaró 104. 9. Viñales 98. 10. Oliveira 92. 11. Martin 82. 12. Rins 81. 13. Bastianini 71. 14. Nakagami 70. 15. Pol Espargaró 70. 16. Alex Márquez 54. 17. Morbidelli 40. 18. Lecuona 38. 19. Petrucci 37. 20. Marini 30. 21. Rossi 29. 22. Bradl 13. 23. Pirro 8. 24. Pedrosa 6. 25. Savadori 4. 26. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 291 Punkte 2. Yamaha 282. 3. Suzuki 197. 4. KTM 185. 5. Honda 173. 6. Aprilia 105.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 351 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 349. 3. Suzuki Ecstar 256. 4. Pramac Racing 227. 5. Red Bull KTM Factory Racing 223. 6. Repsol Honda 194. 7. LCR Honda 124. 8. Aprilia Racing Team Gresini 111. 9. Esponsorama Racing Ducati 101. 10. Tech3 KTM Factory Racing 75. 11. Petronas Yamaha SRT 72.


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