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Aleix Espargaró (3.): «Nicht mit 10 Jahren 200 km/h»

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró

Aleix Espargaró

Aprilia-Werkspilot Aleix Espargaró war es ein Anliegen, bei den neuen Vorschriften zur Erhöhung der Sicherheit seinen Input zu leisten.

Aleix Espargaró hielt sich am Freitag in den beiden nassen Misano-Trainings wacker, er sicherte sich mit der Werks-Aprilia RS-GP21 die drittbeste Zeit. Auch der Spanier wurde an diesem Tag vorrangig zu seiner Meinung in Zusammenhang mit den neuen Vorschriften befragt, die in den nächsten Jahren zur Erhöhung der Sicherheit auf den Rennstrecken beitragen sollen. Es wird in vielen Serien das Alterslimit angehoben, die Startfelder werden verringert.

«Ich bin sehr froh über diese Beschlüsse und möchte der Dorna dazu gratulieren», erklärte Aleix. «Sie haben die Situation recht rasch studiert und dann schnell reagiert. Letzte Woche habe ich eine Stunde mit Carlos Ezpeleta telefoniert, wir haben Ideen und Gedanken ausgetauscht. Ich wollte ihm meinen Standpunkt erklären und ihnen helfen. Es war nicht leicht, diese Entscheidungen zu treffen. Ich betrachte mich als Hooligan-MotoGP-Fan, und eigentlich ist es schade, dass wir die talentierten Jungs jetzt nicht mehr so früh in den Nachwuchs-Meisterschaften und in den GP-Klassen erleben werden. Es ist schön, wenn die Talente mit 19 Jahren in die MotoGP kommen, wie ich das vor vielen Jahren in Amerika gemacht habe. Aber wir müssen den Hausverstand anwenden und uns an die neuen Zeiten anpassen. Ich finde die neuen Vorschriften großartig.»

Dann schmunzelte der Silverstone-GP-Dritte: «Ich profitiere vom neuen Reglement. Wenn das Einstiegsalter für die Moto2 und Moto3 von 16 auf 18 Jahre angehoben wird, kann ich zwei Jahre länger fahren… Das ist gut.»

«Aber ich finde es sinnvoll, wenn die jungen Kinder erst etwas später auf die großen Strecken wie Misano, Barcelona und Mugello kommen. Das ist ein wichtiger Effekt des neuen Reglements. Wir haben in ganz Europa prächtige Kart-Strecken, wo die Jungs lernen und ihre Fähigkeiten verbessern können. Wenn sie dann stürzen und sie mitten auf der Piste mit den Minibikes liegen bleiben, und wenn sie ein anderes Minibike trifft, so wiegen diese Fahrzeuge die Hälfte von Moto3-Bikes. Auch der Speed ist halb so hoch. Wir müssen den Jungs mit 10, 11 oder 12 Jahren nicht erlauben, mit 200 km/h über eine GP-Strecke zu flitzen. Sie müssen warten und ihr Können auf den Kartpisten mit Minibikes vervollständigen. Es war Zeit für eine Veränderung.»

«Für mich war es ein ernsthaftes Anliegen, hier meinen Beitrag zu leisten, denn ich bin einer der ältesten GP-Fahrer im Paddock», erklärte Aleix Espargaró. «Ich wollte meinen Standpunkt mit der Dorna teilen. Ich war sehr traurig über die Verluste in diesem Jahr. Es ist mir sehr schwer gefallen, damit fertig zu werden. Ich habe zweimal darüber nachgedacht, ob ich mit dem Rennfahren weitermachen soll. Ich weiß, dass schwere Unfälle passieren können. Wenn meine Ideen nur 0,1 Prozent dazu beitragen, um die Situation zu verbessern, dann stehe ich zur Verfügung. Ich habe viel Erfahrung, deshalb habe ich Carlos Ezpeleta meine Unterstützung angeboten. Die Dorna-Funktionäre sind schlau genug, und sie haben eine schlagkräftige Mannschaft. Aber das sind keine MotoGP-Fahrer. Deshalb war es gut, die Ideen und den Input von Funktionären und Fahrern zu mischen.»

Aleix weiter: «Die Verantwortlichem sind schlau. Es hat sich in den letzten Jahren auch bei den Lederkombis und den Helmen schon etwas verändert. Ich bin sehr froh darüber. Die MotoGP muss das widerspiegeln, was in den kleinen Klassen geschieht.»

MotoGP Misano, kombinierte Zeiten nach FP2 (22. Oktober):

1. Miller, Ducati, 1:41,305 min
2. Zarco, Ducati, + 0,927 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,986
4. Lecuona, KTM, + 1,271
5. Oliveira, KTM, + 1,286
6. Marini, Ducati, + 1,296
7. Savadori, Aprilia, + 1,310
8. Bagnaia, Ducati, + 1,364
9. Petrucci, KTM, + 1,470
10. Martin, Ducati, + 1,504
11. Mir, Suzuki, + 1,537
12. Bastianini, Ducati, + 1,537
13. Alex Márquez, Honda, + 1,574
14. Marc Márquez, Honda, + 1,578
15. Rins, Suzuki, + 1,639
16. Quartararo, Yamaha, + 1,792
17. Binder, KTM, + 1,932
18. Pirro, Ducati, + 2,108
19. Pol Espargaró, Honda, + 2,165
20. Morbidelli, Yamaha, + 2,280
21. Viñales, Aprilia, + 2,374
22. Rossi, Yamaha, + 2,484
23. Nakagami, Honda, + 2,770
24. Dovizioso, Yamaha, + 3,338

MotoGP-Ergebnis, FP1, Misano (22. Oktober):

1. Zarco, Ducati, 1:42,374 min
2. Marc Márquez, Honda, + 1,417 sec
3. Miller, Ducati, + 1,625
4. Martin, Ducati, + 1,667
5. Morbidelli, Yamaha, + 1,680
6. Bagnaia, Ducati, + 1,809
7. Oliveira, KTM, + 1,869
8. Petrucci, KTM, + 1,950
9. Lecuona, KTM, + 2,031
10. Mir, Suzuki, + 2,139
11. Marini, Ducati, + 2,201
12. Rossi, Yamaha, + 2,377
13. Pirro, Ducati, + 2,514
14. Alex Márquez, Honda, + 2,637
15. Pol Espargaró, Honda, + 2,830
16. Rins, Suzuki, + 2,847
17. Viñales, Aprilia, + 3,071
18. Quartararo, Yamaha, + 3,103
19. Bastianini, Ducati, + 3,242
20. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,282
21. Dovizioso, Yamaha, + 3,507
22. Nakagami, Honda, + 3,672
23. Binder, KTM, + 3,778
24. Savadori, Aprilia, + 4,592

 

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