KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Valencia FP1: Lokalmatador Lecuona im Regen vorn

Von Maximilian Wendl
In einer verregneten ersten Session belegte der in Valencia geborene Iker Lecuona vom KTM Tech3-Rennstall den ersten Platz. Valentino Rossi ging zum Auftakt seines letzten GP-Wochenendes kein Risiko ein.

Zum letzten Mal starteten die MotoGP-Piloten am Freitagvormittag in ein erstes Freies Training in der Saison 2021. Während Valentino Rossi seine lange und ebenso erfolgreiche Karriere im spanischen Valencia beenden wird, fehlt beim Repsol Honda-Team Marc Márquez. Der Spanier leidet nach seinem Trainingssturz immer noch an den Folgen und klagt über eine sogenannte Diplopie. Auch Danilo Petrucci und Iker Lecuona vom KTM Tech3-Rennstall werden 2022 nicht mehr zum Fahrerfeld gehören.

Die Witterungsverhältnisse: Am Donnerstagabend hatte es geregnet und auch am Freitag schwebten dunkle Wolken über dem Circuit Ricardo Tormo. Sowohl die Luft- als auch die Asphalttemperatur betrug 14 Grad. Reifenhersteller Michelin brachte sowohl weiche als auch Medium-Regenvorderreifen in symmetrischer Form mit nach Valencia. Der weiche und Medium-Regenhinterreifen ist asymmetrisch.

Die 45-minütige Session eröffnete Miguel Oliveira mit weichen Regenreifen. Der KTM-Pilot hat sich nach seinem Aus beim Heim-GP, als er von seinem Markenkollegen Iker Lecuona ins Aus befördert wurde, eine Menge vorgenommen.

Francesco Bagnaia fing die ersten Bilder ein und bestätigte die Annahme, dass es tröpfelte. Die meisten Piloten und Crew-Mitglieder hatten jedoch mit einer trockenen Session gerechnet.

Nach fünf Minuten führte Oliveira mit einer Zeit von 1:45,246 min vor Alex Rins und Lecuona. Erst zehn Piloten waren zu diesem Zeitpunkt ausgerückt.

Bagnaia, der zuletzt fünf Mal nacheinander von der Pole-Position losgefahren war, unterbot Oliveiras Zeit deutlich. Der Portugiese schlug aber mit einer 1:42,107 min zurück.

Auf dem immer feuchter werdenden Kurs flog der eigentliche Regenspezialist Danilo Petrucci per Highsider ab. Er krümmte sich für wenige Sekunden im Kiesbett, konnte dann aber eigenständig aufstehen und sich in Sicherheit bringen.

Auch Bagnaia landete in Kurve 2 auf dem Hosenboden. Der zu diesem Zeitpunkt in Führung liegende Italiener verlor beim Einlenken die Kontrolle über das Vorderrad. Direkt hinter ihm folgte sein Ducati.Stallrivale Jack Miller.

Noch ohne Zeit blieb zunächst das italienische Trio um Andrea Dovizioso, Enea Bastianini und Valentino Rossi. Das sollte sich aber nach 20 Minuten ändern. Rossi legte bei seiner ersten Runde den Sicherheitsmodus ein und blieb 15 Sekunden hinter Bagnaias Bestzeit.

Bagnaias schnellste Runde von 1:41,244 hatte auch weiterhin Bestand. Miller, Oliveira und Lecuona folgten. Weltmeister Fabio Quartararo lag auf P10 und Enea Bastianini fehlte in der Zeitenliste immer noch.

Dann musste ein Streckenposten eingreifen, weil Maverick Vinales ein Teil seiner Aprilia RS-GP verlor. Der Zwischenfall ging aber ohne großes Aufsehen über die Bühne.

Die Strecke trocknete nicht ab, aber inzwischen regnete es zumindest etwas weniger. Pol Espargaró nutzte die etwas besseren Bedinungen und verbesserte sich auf P5, doch an die Spitzenzeit von Bagnaia kam auch er nicht heran.

Ein großer Sprung gelang Franco Morbidelli bei noch sieben ausstehenden Minuten. Er kletterte auf P5 und Jorge Martin kam bis auf 0,3 sec an Bagnaias Bestzeit heran. Es gab aber nur Sekunden später eine neue Richtzeit von Jack Miller, der den 4,005 Kilometer langen Kurs in 1:40,724 min umrundete.

Im Regen kam auch Iker Lecuona gut zurecht. Er schob sich zwischen das Ducati-Trio und rückte auf P3 nach vorn. Ebenfalls stark: Luca Marinis fünfter Rang und Franco Morbidelli auf P2.

Die Arbeit für das Ducati Leonovo-Team nahm noch einmal zu, da Miller in Kurve 1 im Auslaufbereich die Kontrolle verlor und es Teamkollege Bagnaia gleichtat und ebenfalls stürzte.

Lokalmatador Lecuona, der in Valencia auf die Welt kam, konnte einen Sturz gerade noch verhindern und schob sich nur eine Runde später an die Spitze. 0,155 sec war er schneller als Miller. Eine halbe Sekunde fehlte Marini und dahinter lag Morbidelli.

In die Reihe der Sturzopfer reihte sich in der Schlussminute Luca Marini ein. An der Spitze blieb Lecuona vor Jack Miller und Miguel Oliveira. Ex-Weltmeister Joan Mir lieferte als Fünfter eine ordentliche Session ab. Rossi ging bei seiner Abschiedstour kein Risiko ein und der fleißigste Fahrer im ersten Freien Training war Quartararo mit 21 Umläufen.

MotoGP Valencia, Ergebnis FP1 (12. November)

1. Iker Lecuona, KTM, 1:40,569 min
2. Jack Miller, Ducati, + 0,155 sec
3. Miguel Oliveira, KTM, + 0,161
4. Johann Zarco, Ducati, + 0,371
5. Joan Mir, Suzuki, + 0,374
6. Francesco Bagnaia, Ducati, + 0,446
7. Luca Marini, Ducati, + 0,535
8. Franco Morbidelli, Yamaha, + 0,631
9. Pol Espargaró, Honda, + 0,731
10. Takaaki Nakagami, Honda, + 0,917
11. Alex Rins, Suzuki, + 0,943
12. Jorge Martin, Ducati, + 0,978
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,320
14. Enea Bastianini, Ducati, + 1,405
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 1,512
16. Alex Márquez, Honda, + 1,589
17. Brad Binder, KTM, + 1,599
18. Andrea Dovizioso, Yamaha, + 1,613
19. Danilo Petrucci, KTM, + 1,869
20. Maverick Vinales, Aprilia, + 2,198
21. Valentino Rossi, Yamaha, + 12,412

Moto3 Valencia, Ergebnis FP1 (12. November)

1. Izan Guevara, GASGAS, 1:39,561 min
2. Darryn Binder, Honda, + 0,048 sec
3. Andrea Migno, Honda, + 0,193
4. Filip Salac, KTM, + 0,209
5. Pedro Acosta, KTM, + 0,332
6. Yuki Kunii, Honda, + 0,436
7. Romano Fenati, Husqvarna, + 0,0473
8. Ayumu Sasaki, KTM, + 0,478
9. Sergio Garcia, GASGAS, + 0,497
10. John McPhee, Honda, + 0,521
11. Niccoló Antonelli, KTM, + 0,526
12. Adrian Fernandez, Husqvarna, + 0,583
13. Carlos Tatay, KTM, + 0,662
14. Deniz Öncü, KTM, + 0,692

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