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Wie Alex Márquez Haro zum Bleiben überreden wollte

Von Nora Lantschner
Óscar Haro (ganz links) bejubelt mit der LCR-Truppe Platz 4 von Alex Márquez beim Algarve-GP

Óscar Haro (ganz links) bejubelt mit der LCR-Truppe Platz 4 von Alex Márquez beim Algarve-GP

Óscar Haro, der langjährige Teamkoordinator und Sportdirektor von LCR Honda, verließ das MotoGP-Fahrerlager am Ende der Saison 2021. Alex Márquez hatte ihm vorher aber noch eine Wette angeboten.

Nach 32 Jahren im Fahrerlager zog sich Óscar Haro mit dem Ende der Saison 2021 aus dem GP-Geschäft zurück. Der Spanier, der als Mechaniker begann, dann als Crew-Chief und schließlich im Teammanagement tätig war, füllte seit 2006 die Rolle des Sportdirektors in Lucio Cecchinellos LCR Honda Team aus.

«Es war sicherlich eine der schwierigsten Entscheidungen meines Lebens, aber in den 32 Jahren, die ich meinen Träumen widmete, war meine Familie immer an meiner Seite. Sie unterstützen mich in jedem Moment. Jetzt brauchen sie mich», begründete Haro, der eine kleine Tochter hat und seinen Vater im Vorjahr an Covid-19 verlor, seine Entscheidung.

Alex Márquez hatte vor den letzten zwei Saisonrennen noch versucht, dem Sportdirektor ein Angebot zu unterbreiten: «Ich sagt ihm: Wir sind in einer schlechten Situation, deshalb ist es zwar schwierig, aber nicht unmöglich: Wenn ich noch einen Podestplatz schaffe, bleibst du bei uns.»

Als Vierter beim nach 23 Runden abgebrochenen Rennen von Portimão war der 25-jährige Spanier nach einer schwierigen zweiten MotoGP-Saison dann auch tatsächlich nahe dran. «Er hatte die Wette aber ohnehin nicht akzeptiert», räumte der Honda-Pilot lachend ein.

«Ich verstehe seine Situation, er muss sich um seine Familie kümmern, das ist das Wichtigste im Leben. Ich schätze auch solche Leute, er liebt den Sport, aber Priorität hat bei ihm jetzt seine Tochter, seine Familie, seine Mutter. Ich verstehe seine Situation zu 100 Prozent», bekräftigte Alex Márquez, der Haro in dem einen gemeinsamen Jahr bei LCR sehr zu schätzen gelernt hat.

«Er ist ein guter Kerl», schwärmte Márquez. «Ich war überrascht, als ich zu LCR kam. Ich kannte ihn aus dem Fahrerlager, aber nicht so gut. Er ist ein sehr guter Kerl, er ist immer da und sorgt für gute Stimmung in der Box, vor allem wenn ein Sturz oder etwas passierte. Ich erinnere mich an den Katar-Test, als alle ganz ernst in der Box saßen und er meinte lachend: ‚So, dann hast du jetzt keine Verkleidung mehr übrig. Also fahren wir nach Hause.‘ Es ist in solchen Momenten wichtig, einen Kerl wie ihn im Team zu haben.»

Takaaki Nakagami arbeitete vier Saisons mit Haro zusammen. «Ich war sehr traurig, als Oscar uns in Misano am Samstagabend in der Hospitality mitteilte, dass er mit Ende der Saison aufhören wird», erzählte der Japaner. «Er ist eine großartige Persönlichkeit, er war schon lange dabei, er und Lucio sind wie Brüder. Er sieht immer die guten Seiten, nach einem schlechten Ergebnis kam er immer zu mir, um mich aufzumuntern. Er ist ein starker Mann, der mir hier bei LCR eine große Hilfe war.»

MotoGP Endstand Fahrer-WM (nach 18 Rennen):

1.Quartararo 278 Punkte. 2. Bagnaia 252. 3. Mir 208. 4. Miller 181. 5. Zarco 173. 6. Binder 151. 7. Marc Márquez 142. 8. Aleix Espargaró 120. 9. Martin 111. 10. Viñales 106. 11.Bastianini 102. 12. Pol Espargaró 100. 13. Rins 99. 14. Oliveira 94. 15. Nakagami 76. 16. Alex Márquez 70. 17. Morbidelli 47. 18. Rossi 44. 19. Marini 41. 20. Lecuona 39. 21. Petrucci 37. 22. Bradl 14. 23. Pirro 12. 24. Dovizioso 12. 25. Pedrosa 6. 26. Savadori 4. 27. Rabat 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 357 Punkte. 2. Yamaha 309. 3. Suzuki 240. 4. Honda 214. 5. KTM 205. 6. Aprilia 121.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo 433 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 380. 3. Suzuki Ecstar 307. 4. Pramac Racing 288. 5. Repsol Honda 250. 6. Red Bull KTM Factory Racing 245. 7. LCR Honda 146. 8. Esponsorama Racing 143. 9. Aprilia Racing Team Gresini 135. 10. Petronas Yamaha SRT 96. 11. Tech3 KTM Factory Racing 76.

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