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Danilo Petrucci (KTM): MotoAmerica nach der Dakar?

Von Günther Wiesinger
Danilo Petrucci

Danilo Petrucci

Danilo Petrucci wird während der Dakar-Rallye überlegen, ob er sich eine Offroad-Zukunft bei KTM vorstellen kann, eventuell verknüpft mit MotoGP. Aber er könnte für Ducati auch die US-Superbike-Championship fahren.

Danilo Petrucci hat heute beim 19 km langen Prolog zur Dakar-Rallye in Dschidda (Saudi-Arabien) den 23. Rang erreicht. Dabei war für den 31-jährigen Italiener kurz vor dem Jahreswechsel die Welt zusammengebrochen, denn am 28. Dezember hatte der KTM-Tech3-Fahrer einen positiven PCR-Test abgeliefert.

Während Petrucci niedergeschmettert darüber rätselte, wie lange er in Quarantäne bleiben müsse und wann er zurück nach Italien fliegen könne, ließ die KTM-Mannschaft den Kopf nicht hängen. Und tatsächlich durfte «Petrux» am 30. Dezember gegen 22 Uhr aufatmen. Denn KTM-Rallye-Teammanager Norbert Stadlbauer bekam vom Medical Staff des Organisators ASO die Nachricht, dass bei Petrucci der Bluttest Covid-19-negativ ausgefallen war.

«Danilo, der arme Kerl, hat vorher 24 Stunden gelitten wie ein Hund», stellte KTM-Motorsport-Direktor Pit Beirer danach erleichtert fest.

Der KTM-Rennchef will sich unmittelbar nach der Dakar-Rallye mit Petrucci und dessen Manager Alberto Vergani zusammensetzen, um über die Zukunft zu diskutieren. Es soll besprochen werden, ob eine Fortsetzung der Rallye-Zukunft sinnvoll erscheint und ob eventuell nebenbei eine Rolle als MotoGP-Test- und Ersatzfahrer in Frage kommt. Denn für Testfahrer Mika Kallio (39) könnte die Saison 2022 die letzte in dieser Funktion sein.

Petrucci macht aber kein Geheimnis daraus, dass ihn Ducati in der MotoAmerica Superbike Championship sehen will. Diese Meisterschaft soll bei ihm wie bei Loris Baz als Sprungbrett für eine Saison in der Superbike-WM 2023 dienen.

Petrucci hat das Angebot, 2022 die US-Meisterschaft im «Team Warhorse HSBK Racing Ducati New York» fahren, als Nachfolger von Baz. «Ich möchte mir das während der Dakar-Rallye überlegen», erklärte Petrucci im Interview mit SPEEDWEEK.com.

«Ich möchte allerdings nicht, dass die 2022-Ausgabe meine einzige Dakar-Rallye bleibt», betont Petrucci. «Ich möchte eine zweite fahren, aber mit einer richtigen Vorbereitung. Ich würde dann vorher auch die Marokko-Rallye bestreiten und mehr Tage auf dem Rallye-Bike verbringen. Denn die letzten drei Monate waren sehr mühsam. Ich bin um die ganze Welt gereist. Ich bin im Oktober den Texas-GP gefahren, dann in Misano Ende Oktober den nächsten MotoGP-WM-Lauf, von dort bin ich nach Saudi-Arabien geflogen. Jetzt bin ich zum dritten Mal hier. Ich bin also innerhalb weniger Wochen auf dem MotoGP-Motorrad gesessen, auf einem Motocross-Bike und auf der Rallye-Maschine. Das alles nach einer MotoGP-Saison mit 18 Grands Prix und etlichen Tests. Eigentlich war ich nach der MotoGP-Saison ziemlich müde. Aber ich musste voll weiter trainieren und das Training sogar verstärken – für die zwölf Etappen und die 8375 km bei der Dakar. Das war sicher nicht ideal. Deshalb möchte ich diese Rallye einmal mit einer professionellen Vorbereitung absolvieren. Nach dem MotoGP-Finale ist es mir schwer gefallen, ins Fitness Centre zu gehen, Schwimmtrainings zu machen, die Physiotherapie und alles andere.»

Kann das Ducati-New-York-Team bis Mitte Januar auf eine Antwort von Petrucci warten? «Ja, ich habe die Bedingung gestellt, dass ich die endgültige Entscheidung während der Dakar treffen kann», schilderte Danilo. «Das Team hat mich stark gedrängt, denn für Ducati ist der nordamerikanische Markt sehr wichtig. Das Team will beweisen, dass sie konkurrenzfähig sein und in dieser Meisterschaft vorne mitmischen können.»

«Wir werden nach der Dakar über MotoAmerica reden», versichert Manager Vergani. «Jetzt steht die Rallye mit KTM im Vordergrund.»


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