Remy Gardner (KTM): «Es ist zu viel Elektronik»

Von Manuel Pecino
Remy Gardner berichtet von seinen ersten Erfahrungen auf einer MotoGP-Maschine und spricht über das Verhältnis zu Raúl Fernandez, seinem Teamkollegen bei KTM Tech3. Momentan ist Gardner noch angeschlagen.

Remy Gardner kämpft noch mit den Folgen einer Operation. Der Australier crashte mit einer Motocross-Maschine und arbeitet nun an seinem Comeback. Es ist davon auszugehen, dass er beim Shakedown-Test in Malaysia (31.1. bis 2.2.) wegen des lädierten Handgelenks noch nicht topfit sein wird. Schon beim Test unmittelbar nach dem Ende der Saison hatte er mit einer Rippenverletzung zu kämpfen.

Dennoch wird sich der Moto2-Weltmeister in Sepang langsam herantasten, um eine gute Grundlage für die Saison zu schaffen. Nach den ersten Testfahrten sagte Gardner über die KTM RC16: «Es war ziemlich krass. Jedes Mal, wenn man das Gas auf der Geraden öffnet, ist es eine Überraschung - dieses Gefühl der Beschleunigung. Es macht sehr viel Spaß.»

In der Vorsaison zeigten besonders Jorge Martin und Enea Bastianini, dass sie keine großen Anpassungsprobleme nach ihrem Aufstieg hatten. Bastianini erklärte kurz nach seinem Wechsel in die Königsklasse, dass die Elektronik am schwierigsten zu verstehen sei.

Gardner ergänzt: «Ich würde nicht sagen, dass es schwierig ist, die Elektronik zu verstehen, sondern eher, wie man sie benutzt und wie man darüber kommuniziert. Ich denke, es braucht ziemlich viel Zeit, um eine Bindung zwischen dir und deinen Telemetrie- und Strategie-Jungs aufzubauen. Es ist eine sehr persönliche Angelegenheit. Wie man die Leistung einsetzen will, wann man sie einsetzen will. Für mich ist es zu viel Elektronik. Wir haben mit zu viel Elektronik auf dem Motorrad angefangen. Also wollte ich immer mehr und mehr herausnehmen. Ich habe ihnen gesagt, sie sollen die Traktionskontrolle ganz abschalten. Aber das wollten sie nicht.»

Das neue Kapitel beginnt für Gardner nicht ohne Nebengeräusche. Teamkollege Raul Fernandez, mit dem er schon in der Red Bull KTM Ajo-Box um Siege und Punkte kämpfte, hatte sich über eine unfaire Behandlung beschwert.

Gardner kann die Argumente seines Stallrivalen auch Wochen später nicht nachvollziehen: «Für mich war es nicht nett, solche Dinge über das Team zu hören, denn ich denke, sie haben ihm wirklich alles gegeben. Ich hatte das Gefühl, dass die Crew sehr zusammenhängt. Wenn er diese Kommentare über den Champion oder was auch immer machen muss, wenn er sich dadurch besser fühlt, dann ist es mir egal. Man kann sagen, was man will, aber es gibt nur einen wahren Champion. Für mich war es eine schöne Meisterschaft, wirklich schön und sauber. Es gab nie etwas Schmutziges zwischen Raul und mir.»

Beeinträchtigt der Zwist die künftige Zusammenarbeit? «Ich glaube, ihn als Teamkollegen zu haben, war auch für mich sehr gut. Ich habe viel von ihm gelernt, und ich bin sicher, er hat viel von mir gelernt. Ich denke, das ist der Grund, warum wir als Team so schnell und so dominant waren. Für mich ist es in Ordnung, dass wir auch weiterhin die Garage teilen. Ich bin glücklich», entgegnet Gardner.

Gilt es nun noch zu klären, welche Ziele der 23-Jährige in seinem Rookie-Jahr verfolgt. Allerdings hält er sich bedeckt: «Ich weiß es nicht. Ich erwarte eine Menge Arbeit und eine Menge neuer Lektionen. Das Motorrad zu lernen, die Elektronik, die Reifen, die Bremsen... Es gibt noch viele Dinge zu lernen. Die erste Saison ist definitiv eine große Lernkurve, aber ich würde gerne versuchen, um den Titel des Rookie of the Year zu kämpfen.»

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