Jack Miller: Kritik an Quartararos Überholmanöver

Von Ivo Schützbach
Als Vierter verpasste Ducati-Werksfahrer Jack Miller im ersten Indonesien-GP auf dem Mandalika Circuit das Podest. Nach der Nullrunde in Katar riskierte der Australier nicht alles.

Mit 5,663 sec Rückstand auf Sieger Miguel Oliveira (Red Bull KTM) kam Jack Miller ins Ziel, auf der Insel Lombok fehlten ihm im nassen und auf 20 Runden verkürzten Grand Prix 2,5 sec zum Podestplatz. Von Runde 2 bis 4 führte der Australier das Feld an, bis Runde 15 war Miller Zweiter hinter Oliveira. In den letzten fünf Runden wurde er von Fabio Quartararo (Yamaha) und Johann Zarco (Pramac Ducati) überrumpelt.

«Mein Start war gut und ich fühlte mich okay», schilderte Miller. «Ich fand in diesen Bedingungen recht schnell mein Limit, bekam dann aber zunehmend Probleme mit dem durchdrehenden Hinterrad. Ich glaube, dass wir das Bike am Heck etwas zu steif abgestimmt hatten, deshalb konnte ich es nicht richtig in die Kurven hineinrollen lassen. Es war nicht einfach mit dem Set-up, weil wir zuvor das ganze Wochenende kein Runde im Nassen gefahren sind. Die anderen brachten es hin, dass sie gegen Ende eine bessere Pace fahren konnten. Ich wollte Fabio folgen, aber das ging nicht. Deshalb entschied ich mich, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Ich hatte nicht das Zeug, um zu gewinnen.»

«Im Fernsehen sieht es immer schlimmer aus, als es wirklich ist», meinte Miller zur Sicht auf der Rennstrecke. «Die Gischt war aber wirklich heftig. Hinzu kommt, dass die Strecke etwas schmutzig war, dann klebt das Zeug überall. Trotzdem versuchen wir die Abreißscheiben am Helm zu lassen, weil diese auf der Strecke liegend recht rutschig sind. In Regenrennen ist es immer schwierig und niemals perfekt, es war viel Wasser auf der Strecke.»

Weil es auch nach dem Regen schnell wieder 35 Grad Celsius hatte, verzichteten alle Fahrer auf einen Regenüberzug. «Das Problem ist nicht, beim Fahren nass zu werden», erklärte der Ducati-Pilot. «Es geht darum, dass es einem nicht kalt wird – das Problem hatten wir hier nicht.»

Wenig begeistert ist Miller von einem der Überholmanöver Quartararos: «Er fuhr mir einfach gegen das Bein, so hat er es auch bei Zarco gemacht. Seine Manöver selbst waren okay. Es ist aber nicht nötig, dass er anschließend so ans Gas geht, dass er meinen Vorderreifen berührt. Dabei kann man leicht stürzen, das ist nicht fair. Ich kam von Startplatz 9, er stand auf Pole. Ich war schneller als er, und er fuhr gegen mein Bein. Und das schon sehr früh im Rennen – komplett unnötig. Ich versuchte, so sauber wie möglich zu fahren, weil man sonst schnell im Kiesbett landet. Vierter zu werden ist besser, als mit null Punkten heimzufahren.»

Mit den 13 Punkten aus Indonesien liegt Miller jetzt auf dem elften Gesamtrang, nachdem er beim Auftakt in Katar wegen technischer Schwierigkeiten leer ausgegangen ist.

Ergebnisse MotoGP Mandalika/IND:

1. Miguel Oliveira, KTM, 20 Runden in 33:27,223 min
2. Fabio Quartararo, Yamaha, +2,205 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +3,158
4. Jack Miller, Ducati, +5,663
5. Alex Rins, Suzuki, +7,044
6. Joan Mir, Suzuki, +7,832
7. Franco Morbidelli, Yamaha, +21,115
8. Brad Binder, KTM, +32,413
9. Aleix Espargaro, Aprilia, +32,586
10. Darryn Binder, Yamaha, +32,901
11. Enea Bastianini, Ducati, +33,116
12. Pol Espargaro, Honda, +33,599
13. Alex Marquez, Honda, +33,735
14. Luca Marini, Ducati, +34,991
15. Pecco Bagnaia, Ducati, +35,763
16. Maverick Vinales, Aprilia, +37,397
17. Raul Fernandez, KTM, +41,975
18. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +47,915
19. Takaaki Nakagami, Honda, +49,471
20. Marco Bezzecchi, Ducati, +49,473
21. Remy Gardner, KTM, +55,964
– Jorge Martin, Ducati
– Andrea Dovizioso, Yamaha

WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:
1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.

Team-WM:
1. Red Bull KTM Factory, 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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