John McGuinness: «Jemand muss mit Marc Márquez reden»

Von Mario Furli
Der 23-fache TT-Sieger John McGuinness macht sich Gedanken um den verletzten Repsol-Honda-Star Marc Márquez: «Ich habe den Eindruck, als wolle Alberto Puig nur, dass er gleich wieder auf das Motorrad steigt.»

Die Sorgen um Marc Márquez sind nach dem erneuten Auftreten der Diplopie (Doppelsichtigkeit) groß. Auch John McGuinness äußerte sich bei «MCN» zur Situation des 29-jährigen MotoGP-Superstars: «Keiner kann vergessen, was er alles erreicht hat, die WM-Titel, die er gewonnen hat. Aber jemand müsste sich um Marc Márquez kümmern, weil etwas nicht richtig läuft. Es ist so, als wäre irgendwo ein Faden gerissen. Liegt es an den Stürzen? Am Sehvermögen? Wir wissen es nicht, aber fünf Stürze sind nicht akzeptabel. Er ist besser als das.»

Den Fehler sieht der 23-fache Sieger der Tourist Trophy zum einen in Marcs Herangehensweise, die er als falsch bezeichnet: «Er fährt die ganze Zeit am oder über dem Limit – eine Strategie, die für ihn in der Vergangenheit funktionieren konnte, aber die heute nicht mehr funktioniert. Er hatte allein am vergangenen GP-Wochenende vier Stürze, davon einen sehr schweren. Ganz abgesehen von deinem Level, ob du ein Hobby-Pilot oder ein MotoGP-Champion bist, wenn solche Dinge passieren, musst du dir Fragen stellen», forderte der 49-jährige Engländer.

McGuinness nimmt aber auch die Honda-Manager in die Pflicht. «Ich habe den Eindruck, als wolle Alberto Puig nur, dass er gleich wieder auf das Motorrad steigt und Rennen fährt, aber er muss erst das Vertrauen wiederfinden. Sich jetzt um ihn zu kümmern, ist ein bisschen so, als würde man die Büchse der Pandora öffnen. Wenn ein Fahrer aber ständig stürzt, muss etwas unternommen werden. Am Qualifying-Samstag lief er nach dem ersten Sturz an die Box, er ging zurück auf die Strecke und stürzte nach ein paar Runden erneut auf die exakt selbe Weise.»

Ohne den Airbag, vermutet die TT-Legende, hätte sich der sechsfache MotoGP-Weltmeister am Sonntagmorgen in Indonesien dann schwer verletzt. Psychologisch nahm der Abflug Márquez auf jeden Fall sehr mit, ist McGuinness überzeugt: «Nach dem Sturz im Warm-up sah er aus wie ein Junge, der genug hat. Es wäre schade, müsste er unseren Sport aufgeben, weil er zu viele Schläge auf den Kopf bekommen hat. Jemand sollte mit ihm sprechen.»

«Er scheint verzweifelt zu sein», stellte McGuinness mit Blick auf Marc Márquez fest. «Es ist traurig, ihn so zu sehen, weil er einer der Besten ist. Und wenn er sein Bestes zeigt, kannst du gar nicht anders, als ihn zu bewundern. Aber im Moment kann er es auf dem Motorrad nicht genießen und ich glaube nicht, dass es irgendjemandem gefallen kann zu sehen, was er sich antut.»

WM-Stand nach 2 von 21 Grands Prix:

1. Bastianini, 30 Punkte. 2. Brad Binder 28. 3. Quartararo 27. 4. Oliveira 25. 5. Zarco 24. 6. Pol Espargaró 20. 7. Aleix Espargaró 20. 8. Rins 20. 9. Mir 20. 10. Morbidelli 14. 11. Miller 13. 12. Marc Márquez 11. 13. Darryn Binder 6. 14. Nakagami 6. 15. Marini 5. 16. Viñales 4. 17. Alex Márquez 3. 18. Dovizioso 2. 19. Gardner 1. 20. Bagnaia 1.

Konstrukteurs-WM:

1. KTM 45 Punkte. 2. Ducati 41. 3. Yamaha 27. 4. Suzuki 21. 5. Honda 20. 6. Aprilia 20.

Team-WM:

1. Red Bull KTM Factory 53 Punkte. 2. Monster Energy Yamaha 41. 3. Suzuki Ecstar 40. 4. Repsol Honda 31. 5. Gresini Racing 30. 6. Pramac Racing 24. 7. Aprilia Racing 24. 8. Ducati Lenovo 14. 9. LCR Honda 9. 10. WithU Yamaha RNF 8. 11. Mooney VR46 Racing 5. 12. Tech3 KTM Factory 1.

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