Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Sorgen in Argentinien: Fracht noch stärker verspätet

Von Günther Wiesinger
Nach drei Jahren kehrt die MotoGP nach Termas de Río Hondo zurück

Nach drei Jahren kehrt die MotoGP nach Termas de Río Hondo zurück

Einer von vier Fracht-Jumbos musste in Kenia repariert werden. Ob das Training in Termas de Río Hondo morgen pünktlich beginnen kann, ist fraglich. Einige Teams werden eine Nachtschicht einschieben müssen.

Nach dem ungeplanten Reparatur-Stopp eines voll beladenen Fracht-Jumbos trifft heute das Material vieler GP-Teams erst verspätet auf dem Flughafen in Tucumán ein, rund eineinhalb Lkw-Stunden von Las Termas entfernt. Aber die Dorna-Logistik-Spezialisten und die Funktionäre der Teamvereinigung IRTA sind überzeugt, dass das FP1 aller drei Klassen am Freitag in Argentinien pünktlich beginnen kann. Die Moto3-Klasse soll ab 9 Uhr Ortszeit trainieren, die MotoGP-Klasse ab 10.50 Uhr.

«Wir erwarten den Rest der Fracht für Donnerstagmittag», erklärte IRTA-CEO Mike Trimby gegenüber SPEEDWEEK.com. Die betroffenen Teams rechnen damit, dass manche Mannschaften wegen der verspäteten Ankunft der Frachtkisten am Donnerstag bis spät in die Nacht arbeiten müssen. «Aber wir erwarten vorläufig nicht, dass der Zeitplan am Freitag deswegen in Mitleidenschaft gezogen wird», war bei der IRTA zu hören.

«Bei einem Fracht-Flugzeug gab es ein Problem, es wird deshalb erst am Donnerstagmorgen ankommen», erklärte Carmelo Ezpeleta schon am Dienstag gegenüber SPEEDWEEK.com. Der Dorna-CEO beruhigte vorerst: «Vor zwei Tagen war nach unseren Informationen noch alles okay. Wir rechneten damit, das am Freitag pünktlich beginnen zu können.»

Aber heute erklärte Carmelo Ezpeleta: «Es ist zu weiteren Verzögerungen gekommen. Wir arbeiten daran, die Probleme zu lösen.»

Nach dem Mandalika-GP am 20. März packte der MotoGP-Tross die bei den Übersee-Rennen üblichen Transportkisten, die in vier Fracht-Jumbos geladen wurden und die Reise nach Südamerika zum nächsten Grand Prix in Argentinien (1. bis 3. April) antraten. Allerdings kam es dabei zur erwähnten Verzögerung, weil ein Jumbo wegen eines Defekts nach der Zwischenlandung in Mombasa/Kenia nicht sofort weiterfliegen konnte. Deshalb blieb ein Teil des Materials der GP-Teams in Afrika stecken. Die restlichen drei Fracht-Jumbos sind pünktlich in Argentinien gelandet.  

«Unser komplettes Material ist da», berichtete Liqui-Moly-Intact-Teammanager Jürgen Lingg im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es sind hauptsächlich MotoGP-Teams betroffen. Aber auch bei Ausrüstern wie Michelin fehlen Teile der Fracht.»

Der Finne Aki Ajo, Besitzer des Red Bull KTM-Teams in der Moto3 und Moto2, gehört aber auch zu den Leidtragenden. «Unsere ganze Fracht befindet sich in dem Flugzeug, das erst Donnerstagmittag oder am Nachmittag eintrifft», berichtete der Teamchef von Jaume Masia und Daniel Holgado sowie des Moto2-Duos mit Pedro Acosta und Augusto Fernandez.

«Sieben unserer Frachtkisten kommen mit Verspätung an, darunter eine mit einem Rennmotorrad», berichtete Red Bull-KTM-Teammanager Francesco Guidotti auf Anfrage von SPEEDWEEK.com. «Es sind aber auch andere Teams betroffen.»

Das bestätigte Lin Jarvis, Managing Direktor von Yamaha Motor Racing: «Wir haben für zehn Frachtkisten eine ETA, einen elektronischen Frachthinweis, für Donnerstagnachmittag. Wir haben dieselben Schwierigkeiten wie viele andere Teams.»

Übrigens: Schon 2018 erlebten mehr als 270 Mitglieder des GP-Zirkus beim Argentinien-GP eine wahre Odyssee, als ein Charterflug vom Aeroporto Termas de Rio Hondo (500 Meter neben der Rennstrecke) nach Buenos Aires wegen eines heftigen Unwetters gestrichen wurde. Zwischen 60 und 70 Stunden dauerte deshalb ihre Anreise von Las Termas nach Austin zum nächsten Grand Prix am darauf folgenden Wochenende. Teams und Fracht kamen teilweise erst Donnerstagmittag am COTA an.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass auch Ducati Lenovo, Mooney VR46 und Gresini auf Teile der Fracht warten. Bei den zwei privaten Ducati-Teams sind die Boxen in Termas deshalb sogar noch komplett leer.

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis erklärte, da die Fracht-Logistik von WM-Promoter Dorna abgewickelt werde, müsse eine Gleichbehandlung aller Teams gewährleistet werden.

Das heisst: Kein Training in Las Termas, bevor nicht alle Frachtkisten eingetroffen und in den Boxen entladen worden sind. 

Inzwischen haben einige Teams schon Bauchweh wegen nächster Woche. Denn die Fracht aus Las Termas sollte plangemäss am kommenden Mittwoch im Paddock des Circuit of the Americas (COTA) in Austin/Texas eintreffen. Ein knapper Zeitplan mit wenig Spielraum.

Der GP-Kalender 2022

06. März: Losail Circuit/Katar
20. März: Mandalika Street Circuit/Indonesien
03. April: Termas de Río Hondo/Argentinien
10. April: Circuit of The Americas/Texas
24. April: Portimão/Portugal
01. Mai: Jerez/Spanien
15. Mai: Le Mans/Frankreich
29. Mai: Mugello/Italien
05. Juni: Catalunya/Spanien
19. Juni: Sachsenring/Deutschland
26. Juni: Assen/Niederlande
10. Juli: KymiRing/Finnland
07. August: Silverstone/GB
21. August: Red Bull Ring/Österreich
04. September: Misano/Italien
18. September: MotorLand Aragón/Spanien
25. September: Motegi/Japan
02. Oktober: Buriram/Thailand
16. Oktober: Phillip Island/Australien
23. Oktober: Sepang/Malaysien
06. November: Valencia/Spanien

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