Formel 1: Aus für Perez bei Red Bull Racing

Andrea Dovizioso: «Ich freue mich sehr für Aprilia»

Von Nora Lantschner
Yamaha-Rückkehrer Andrea Dovizioso, im Vorjahr kurzzeitig als Aprilia-Testfahrer auf der RS-GP im Einsatz, äußert sich zum Premierenerfolg des Herstellers aus Noale in der MotoGP-WM.

Aleix Espargaró schrieb beim Argentinien-GP 2022 mit der ersten Pole-Position und dem ersten Sieg für Aprilia in der MotoGP-Ära Geschichte. Der 32-jährige Spanier präsentierte sich bei seinem 200. Auftritt in der Königsklasse das gesamte Wochenende über in Bestform. An einen derart souveränen Triumph der Aprilia-Speerspitze war noch vor zwei Jahren gar nicht zu denken. Der Weg dahin war mühsam.

Andrea Dovizioso kennt die RS-GP dank der insgesamt neun Testtage, die er von April bis Juli 2021 für den Hersteller aus Noale absolvierte, ehe er im September mit Yamaha in das Renngeschehen zurückkehrte. Aprilia verpflichtete stattdessen im August des Vorjahres Maverick Viñales.

Hätte «Dovi» erwartet, dass Aprilia jetzt schon so konkurrenzfähig sein könnte oder hält er den Erfolg eher für eine Konsequenz der Streckencharakteristik und des ungewöhnlichen Rennwochenendes in Argentinien? «Zunächst einmal: Gratulation an Aprilia, ich freue mich sehr für sie und ich möchte Aleix ein großes Kompliment aussprechen, er hat ein spektakuläres Wochenende und Rennen gezeigt», schickte der 15-fache MotoGP-Sieger voraus. «Ich freue mich sehr für die Leute bei Aprilia, die ich in der kurzen Zeit, in der ich für sie getestet habe, kennengelernt habe. Sie haben hart gearbeitet, sie verdienen es und ich freue mich für sie.»

Dann kehrte der 36-jährige Italiener auf die Frage zurück: «Ich glaube, dass ihr Motorrad in Argentinien besser funktioniert hat als auf anderen Strecken, weil auch Maverick besonders konkurrenzfähig war. Davon abgesehen – und das erlebe ich gerade am eigenen Leib – geht es um den Mix aus den Eigenschaften des Motorrads und dem Stil und der Erfahrung des Piloten. Es braucht dieses Zusammenspiel.»

«Die Aprilia hatte, als ich sie testete, aus meiner Sicht einige sehr, sehr gut Aspekte – und das habe ich auch gleich gesagt, dass das Projekt sehr gut geboren wurde. Es gab aber auch Defizite und ob diese Schwachstellen ein großes Problem für dich sind oder nicht, hängt sehr stark davon ab, wie du fährst», erklärte der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister. «Genauso ergeht es mir im Moment auf der Yamaha, die gewisse besondere Aspekte hat, aber andrerseits erhebliche Einschränkungen in anderen Bereichen aufweist.»

«Es hängt davon ab, wie du fährst», bekräftigte Dovi. «Fabio [Quartararo] macht zum Beispiel den Unterschied, er hat im Vorjahr den WM-Titel gewonnen, weil die negativen Aspekte in seinem Fall nicht ein so großes Problem darstellen und er gleichzeitig die positiven Seiten ausnutzen kann. Das hängt sehr stark vom Fahrstil ab. Man sieht auch, dass es bei Aleix [und Aprilia] besonders gut passt, während ich mit der Yamaha gerade Mühe habe. Ich kann die positiven Seiten nicht nutzen und die negativen stören mich ein bisschen zu sehr. Bei Ducati habe ich hingen das Gegenteil geschafft. Ich glaube, dass es stark um die Arbeit mit dem Team und um die Eigenschaften eines Fahrers geht.»

MotoGP-Ergebnis, Termas (3. April):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 41:36,198 min
2. Martin, Ducati, + 0,807 sec
3. Rins, Suzuki, + 1,330
4. Mir, Suzuki, + 1,831
5. Bagnaia, Ducati, + 5,840
6. Brad Binder, KTM, + 6,192
7. Viñales, Aprilia, + 6,540
8. Quartararo, Yamaha, + 10,215
9. Bezzecchi, Ducati, + 12,622
10. Bastianini, Ducati, + 12,987
11. Marini, Ducati, + 13,962
12. Nakagami, Honda, + 14,002
13. Oliveira, KTM, + 14,456
14. Miller, Ducati, + 14,898
15. Alex Márquez, Honda, + 23,472
16. Fernández, KTM, + 25,862
17. Gardner, KTM, + 28,711
18. Darryn Binder, Yamaha, + 28,784
19. Bradl, Honda, + 31,943
20. Dovizioso, Yamaha, + 3 Runden
– Di Giannantonio, Ducati
– Pol Espargaró, Honda
– Morbidelli, Yamaha
– Zarco, Ducati

WM-Stand nach 3 von 21 Grand Prix:

1. Aleix Espargaró 45 Punkte. 2. Brad Binder 38. 3. Bastianini 36. 4. Rins 36. 5. Quartararo 35. 6. Mir 33. 7. Oliveira 28. 8. Zarco 24. 9. Martin 20. 10. Pol Espargaró 20. 11. Miller 15. 12. Morbidelli 14. 13. Viñales 13. 14. Bagnaia 12. 15. Marc Márquez 11. 16. Nakagami 10. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 2. 22. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati 61 Punkte. 2. KTM 55. 3. Aprilia 45. 4. Suzuki 37. 5. Yamaha 35. 6. Honda 24.

Team-WM:
1. Suzuki Ecstar 69 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 66. 3. Aprilia Racing 58. 4. Monster Energy Yamaha 49. 5. Pramac Racing 44. Gresini Racing MotoGP 36. 7. Repsol Honda 31. 8. Ducati Lenovo 27. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 14. 11. WithU Yamaha RNF 8. 12. Tech3 KTM Factory 1.

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Die zehn besten Fahrer der MotoGP-Saison 2024

Von Michael Scott
Am Ende der Saison 2024 gilt es wieder, die Top-10 der Fahrer aus den Klassen MotoGP, Moto2 und Moto3 zu wählen. Alle zeigten Leidenschaft, einige von ihnen stachen heraus.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Do. 12.12., 17:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 19:15, ServusTV
    Servus Sport aktuell
  • Do. 12.12., 20:55, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 21:20, Motorvision TV
    Rally
  • Do. 12.12., 21:50, Motorvision TV
    Top Speed Classic
  • Do. 12.12., 23:40, Motorvision TV
    Classic Races
  • Do. 12.12., 23:45, Hamburg 1
    car port
  • Do. 12.12., 23:50, SPORT1+
    Motorsport: Michelin Le Mans Cup
  • Fr. 13.12., 00:00, Motorvision TV
    Legends Cars National Championship
  • Fr. 13.12., 00:05, SPORT1+
    Motorsport: European Le Mans Series
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1212054515 | 11