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Marc Márquez: «Honda muss konkurrenzfähiger werden»

Von Günther Wiesinger
Im Rennen: Marc Márquez (93) vor Quartararo (20) und Jorge Martin

Im Rennen: Marc Márquez (93) vor Quartararo (20) und Jorge Martin

Ein Blick auf die Rundenzeiten offenbart: Marc Márquez wäre in Texas ohne den verpatzten Start aufs Podest gefahren! Trotzdem macht er Druck bei Honda, denn sein Bike hat weiter Schwachstellen.

Marc Márquez stahl bei seinem Aufsehen erregenden Comeback auf dem «Circuit of The Americas» (COTA) mit dem neunten Startplatz und dem sechsten Platz im Rennen allen Gegnern die Show. Dabei brauchte der Repsol-Honda-Star für die ersten Runde wegen des technischen Problems beim Start 2:09,352 min, Spitzenreiter Miller hingegen nur 2:04,965 min. Das bedeutet: Márquez lag nach der ersten Runde bereits 4,387 sec hinter Miller, im Ziel traf er nach 20 Runden 6,617 sec hinter Sieger Enea Bastianini ein, obwohl er auf seinem stürmischen Vormarsch vom letzten auf den sechsten Platz mehr als ein Dutzend Fahrer überholen musste.

Über die Frage, ob Marc Márquez zumindest einen Podestplatz schaffen hätte können, muss nicht lange diskutiert werden: Denn er überquerte den Zielstrich nach einer Runde mit 4,3 sec Rückstand, nach 20 Runden fehlten im genau diese 4,3 sec auf den Drittplatzierten Jack Miller, trotz der vielen Überholmanöver.

Marc schilderte, dass er in Indonesien aus unerfindlichen Gründen jedes Mal gestürzt sei, wenn er mit neuen Reifen gepusht habe, insgesamt viermal an drei Tagen. In Texas blieb er drei Tage lang sturzfrei. «Aber ich habe auch in Austin gepusht und ich werde auch am übernächsten Wochenende in Portimão pushen», stellte der 29-jährige Spanier fest.

«Ich wollte unbedingt in Texas zurückkehren, weil das eine gute Piste für mich ist», ergänzte der 59-fache MotoGP-Sieger. «Das ist ein Circuit, den ich sehr gut kenne. Deshalb wusste ich genau, wo die Schwachstellen unseres Bikes lagen. Jetzt müssen wir herausfinden, welchen Level wir auf den europäischen Strecken erreichen können. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir auf einem Level sind, auf dem wir bei jedem Rennen um den Sieg fighten können. Ich habe auf die Honda-Ingenieure schon richtig Druck gemacht. Ich habe gesagt: ‘Wenn ihr gewinnen oder zumindest bei den nächsten Rennen konkurrenzfähig sein wollt, müsst ihr euch in diesem und jenen Bereich mehr anstrengen.»

Unglaublich: Honda liegt in der Konstrukteurs-WM als weltgrößter Hersteller weiter auf dem sechsten und letzten Platz!

«Ja, wir leiden an einigen Schwachstellen. Es stimmt, dass Pol auf manchen Strecken gut fährt, Nakagami auch. Aber wir müssen uns verbessern, denn wir müssen auf allen Rennstrecken konkurrenzfähig sein und in der Lage sein, beständig gute Leistungen zu liefern», klagte der Honda-Werkspilot, der mit 59 Siegen mehr MotoGP-Rennen gewonnen hat als alle Gegner zusammen.

Márquez: «Ich habe schon am Donnerstag vor dem ersten Training erklärt, dass ich nach Amerika gekommen bin, um einen Wettkampf zu machen. Anderseits musste ich nach dem Indonesien-GP zuerst wieder mein Selbstvertrauen aufbauen. Natürlich kann es passieren, dass ich Zweifel habe, wenn ich in meinem Office im Paddock sitze. Aber sobald ich mit dem Motorrad auf die Strecke rausfahre, denkst du nicht mehr an das Risiko oder die Gefahr. Natürlich versuche ich, mich zu kontrollieren und nicht zu stark zu pushen. Zum Beispiel habe ich mir am Sonntag im Rennen nach der ersten Kurve gesagt: ‘Okay, ich bin jetzt Letzter. Aber ich fasse jetzt kein Ziel ins Auge. Ich werde step by step schauen, wie weit ich nach vorne fahren kann'. Und genau das habe ich getan. Ich habe einen Fahrer nach dem anderen überholt.»

«Ja, ich habe zwar einmal einen großen Fehler beim Reinfahren in Turn 1 gemacht, da war ich froh, dass ich in der Mitte von Nakagami und einem anderen Fahrer war. Ich musste die Bremse wieder loslassen… Aber dieser Fehler war eine Konsequenz von der Aktion von Viñales in der Bremszone. Ich bin im Grunde während des ganzen Rennens recht ruhig geblieben. Ich habe mich gut unter Kontrolle gehabt.»

«In den letzten vier oder fünf Runden bin ich müde geworden. Pecco lag zwar in Reichweite. Aber ich habe mir gesagt: ‘Platz 6 ist genug’.»

MotoGP-Ergebnis, Austin (10. April):

1. Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 41:23,111 min (159,8 km/h)
2. Rins, Suzuki, + 2,058 sec
3. Miller, Ducati, + 2,312
4. Mir, Suzuki, + 3,975
5. Bagnaia, Ducati, + 6,045
6. Marc Márquez, Honda, + 6,617
7. Quartararo, Yamaha, + 6,760
8. Martin, Ducati, + 8,441
9. Zarco, Ducati, + 12,375
10. Viñales, Aprilia, + 12,642
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 12,947
12. Brad Binder, KTM, + 13,376
13. Pol Espargaró, Honda, + 17,961
14. Nakagami, Honda, + 18,770
15. Dovizioso, Yamaha, + 29,319
16. Morbidelli*, Yamaha, + 29,129
17. Marini, Ducati, + 29,630
18. Oliveira, KTM, + 32,002
19. Fernández, KTM, + 37,062
20. Gardner, KTM, + 42,442
21. Di Giannantonio, Ducati, + 42,887
22. Darryn Binder, Yamaha, + 1:42,171 min
– Alex Márquez, Honda
– Bezzecchi, Ducati

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)

WM-Stand nach 4 von 21 Grand Prix:

1. Bastianini 61 Punkte. 2. Rins 56. 3. Aleix Espargaró 50. 4. Mir 46. 5. Quartararo 44. 6. Brad Binder 42. 7. Miller 31. 8. Zarco 31. 9. Oliveira 28. 10. Martin 28. 11. Pol Espargaró 23. 12. Bagnaia 23. 13. Marc Márquez 21. 14. Viñales 19. 15. Morbidelli 14. 16. Nakagami 12. 17. Marini 10. 18. Bezzecchi 7. 19. Darryn Binder 6. 20. Alex Márquez 4. 21. Dovizioso 3. 22. Gardner 1.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 86 Punkte. 2. KTM 59. 3. Suzuki 57. 4. Aprilia 51. 5. Yamaha 44. 6. Honda 34.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar 102 Punkte. 2. Red Bull KTM Factory 70. 3. Aprilia Racing 69. 4. Gresini Racing MotoGP 61. 5. Pramac Racing 59. 6. Monster Energy Yamaha 58. 7. Ducati Lenovo 54. 8. Repsol Honda 44. 9. Mooney VR46 Racing 17. 10. LCR Honda 16. 11. WithU Yamaha RNF 9. 12. Tech3 KTM Factory 1.

 

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