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Dovizioso (11.): Was macht Quartararo so viel besser?

Von Nora Lantschner
Andrea Dovizioso vor Luca Marini und Franco Morbidelli

Andrea Dovizioso vor Luca Marini und Franco Morbidelli

Während Markenkollege Fabio Quartararo erstmals in der laufenden MotoGP-Saison triumphierte, mühte sich Andrea Dovizioso in Portimão auf Platz 11. Damit war er immer noch der zweite Yamaha-Pilot im Ziel.

Teamchef Razlan Razali wünschte sich von Andrea Dovizioso zum Auftakt in die Europarennen einen Top-10-Platz, diese Zielsetzung verpasste der 36-jährige Italiener trotz Rang 11 am Ende klar. Der Rückstand fiel mit 29 Sekunden auf den siegreichen Markenkollegen Fabio Quartararo deutlich aus.

Dennoch war Dovizioso der zweitbeste Yamaha-Pilot. Wie erklärt er sich den großen Unterschied? «Es gibt nicht nur einen Grund dafür. Fabio macht mit Sicherheit von seinem reinen Speed her den Unterschied. Ihm fällt es – unter Anführungszeichen – leicht, das Motorrad auf diesem Level zu fahren. Er schafft es zudem, sich für das Rennen in eine gute Position zu bringen, weil er immer aus den ersten zwei Reihen losfährt. Das macht am Ende des Rennens viele Sekunden aus, ganz unabhängig von der Pace. Und wenn er die Chance hat, diese merkwürdigen Linien zu fahren, die nur er fährt, kann er die positiven Aspekte des Motorrads besonders gut zu nutzen. Ihm gelingt es, den negativen Punkten wirklich wenig Bedeutung zu geben und gleichzeitig die positiven Seiten vollkommen auszunutzen, also Bremsphase, Einlenkverhalten und Kurvengeschwindigkeit», zählte der dreifache MotoGP-Vizeweltmeister auf. Dann fügte er eilig an: «Mein Glückwunsch an Fabio.»

Selbst auf den zehnplatzierten Maverick Viñales (Aprilia) fehlten Dovizioso nach 25 Runden auf dem 4,592 km langen Achterbahn-Kurs mehr als zehn Sekunden. Von einem guten Tag wollte der Routinier daher auch gar nicht sprechen. «Nein», winkte er ab. «Wir holten ein paar Punkte, im Verhältnis zu unserem Speed ist es gut. Aber deswegen ist es noch lange nicht gut.»

«Auf einer Seite ist es aber interessant, denn meine Pace am Ende des Rennens war nicht schlecht», fuhr der 15-fache MotoGP-Sieger fort. «Der negative Punkt ist, dass ich in der der ersten Rennhälfte, wenn man eigentlich Grip hat, nicht schneller sein kann. Das ist der Grund dafür, dass ich in den Trainings-Sessions und zu Beginn des Rennens nicht schnell bin. Abgesehen davon, dass man in vier Runden zehn Sekunden verliert, wenn man hinten startet. Das ist aber nicht der Punkt. Als ich hinter Maverick war, fing er an zu pushen und fuhr 1:40,5 min. Ich konnte nicht unter 1:40,7 min fahren und machte einen Fehler, dass ich von der Strecke abkam. Am Ende des Rennens, alleine, fuhr ich dann 1:40,2 min.»

«Ich habe noch nicht das Gefühl und ich verstehe nicht, wie ich das Motorrad zu Beginn des Rennens nutzen soll. Ich analysiere die Daten und der Unterschied ist leicht ersichtlich, es ist mir aber noch nicht klar und ich kann es immer noch nicht spüren. Daher ist gut, dass jetzt gleich Jerez kommt und ein Testtag nach dem Rennen. Wir werden versuchen, uns darauf zu konzentrieren», kündigte der WithU-Yamaha-Pilot an. «Die drei Runden hinter Maverick war ich nicht schnell. Das ist der negative Aspekt. Die letzten zehn Runden fehlten mir drei Zehntel – im Vergleich zur Sekunde oder mehr als einer Sekunde, die mir zu Beginn des Rennens abgeht. Das ist nicht normal», hielt «Dovi» fest.

«Wenn ich mir das Ergebnis und meinen Speed anschaue, dann kann ich nicht happy sein. Es ist aber besser, nicht zu viel Wert darauf zu legen. Wir können nur versuchen, etwas zu finden – anhand der Daten und mit Ramon [Forcada]. Fabios Rundenzeiten zu erreichen ist aber nicht der Punkt. Wir müssen eine andere Art von Arbeit machen. Denn Fabio ist im Vergleich zu den anderen Yamaha-Piloten so weit weg und er fährt auf eine ganz andere Weise. Wenn du versuchst, das zu kopieren, hast du Probleme.»

«Wenn du eine Sekunde verlierst, dann geht es auch nicht um Details. Wir reden über größere Dinge», so Dovi. «Fabio bremst sehr spät und sehr weit draußen, in Schräglage, lässt es dann laufen und macht den Speed in der Kurvenmitte. Dort macht er den Unterschied.»

MotoGP-Ergebnis, Portimão (24. April):

1. Quartararo, Yamaha, 25 Rdn in 41:39,611 min
2. Zarco, Ducati, + 5,409 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 6,068
4. Rins, Suzuki, + 9,633
5. Oliveira, KTM, + 13,573
6. Marc Márquez, Honda, + 16,163
7. Alex Márquez, Honda, + 16,183
8. Bagnaia, Ducati, + 16,511
9. Pol Espargaró, Honda, + 16,769
10. Viñales, Aprilia, + 18,063
11. Dovizioso, Yamaha, + 29,029
12. Marini, Ducati, + 29,249
13. Morbidelli, Yamaha, + 33,354
14. Gardner, KTM, + 40,205
15. Bezzecchi, Ducati, + 46,052
16. Nakagami, Honda, + 49,569
17. Darryn Binder, Yamaha, + 50,303
– Savadori, Aprilia, 1 Runde zurück
– Di Giannantonio, Ducati, 4 Runden zurück
– Mir, Suzuki, 7 Runden zurück
– Miller, Ducati, 7 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 8 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 16 Runden zurück
– Martin, Ducati, 21 Runden zurück

WM-Stand nach 5 von 21 Grand Prix:

1. Quartararo 69 Punkte. 2. Rins 69. 3. Aleix Espargaró 66. 4. Bastianini 61. 5. Zarco 51. 6. Mir 46. 7. Binder 42. 8. Oliveira 39. 9. Miller 31. 10. Bagnaia 31. 11. Marc Márquez 31. 12. Pol Espargaró 30. 13. Martin 28. 14. Viñales 25. 15. Morbidelli 17. 16. Marini 14. 17. Alex Márquez 13. 18. Nakagami 12. 19. Bezzecchi 8. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 106 Punkte. 2. KTM 70. 3. Suzuki 70. 4. Yamaha 69. 5. Aprilia 67. 6. Honda 44.

Team-WM:

1. Suzuki Ecstar 115 Punkte. 2. Aprilia Racing 91. 3. Monster Energy Yamaha 86. 4. Red Bull KTM Factory 81. 5. Pramac Racing 79. 6. Ducati Lenovo 62. 7. Gresini Racing MotoGP 61. 8. Repsol Honda 61. 9 LCR-Honda 25. 10. Mooney VR46 Racing 22. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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