Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Exklusiv: Marc Márquez plant vierte Oberarm-Operation

Von Günther Wiesinger
Marc Márquez

Marc Márquez

Nach den enttäuschenden Ergebnissen der letzten Wochen und Platz 12 am Freitag in Mugello plant Marc Márquez offenbar einen Abbruch der Saison. Er will sich in Madrid noch einmal operieren lassen.

Am Samstagvormittag machte im Fahrerlager von Mugello das Gerücht die Runde, Honda werde heute in einem Press Release eine erstaunliche Neuigkeit melden. Die Vermutungen reichten von der Ankündigung, Suzuki-Star Joan Mir habe bei HRC einen Vertrag für das Repsol-Honda-Team bis Ende 2024 unterschrieben bis zu personellen Änderungen, die das Fahrerpersonal von LCR-Honda betreffen, wo die Plätze von Alex Márquez und Taka Nakagami gefährdet sind.

Aber Honda wird heute mitteilen, dass sich Marc Márquez noch einmal operieren lassen muss. Der sechsfache MotoGP-Weltmeister hat nach seinem Jerez-GP-Crash vom 19. Juli 2020 bereits drei Oberarm-Operationen über sich ergehen lassen, dazu zwei Knochentransplantationen, auch eine Infektion musste er überstehen.

Nachdem sich die Behandlung in der Klinik von Dr. Xavier Mir als extrem langwierig und nicht besonders zielführend herausgestellt hatte, ließ sich Marc Márquez im November 2020 auf Anraten von Red Bull auch von Dr. Karl Golser in Innsbruck/Österreich untersuchen.

Danach entschloss sich Marc Márquez in Abstimmung mit HRC, sich am 3. Dezember 2020 im «Hospital Ruber Internacional» in Madrid von einem anderen Ärzteteam behandeln und operieren zu lassen. Es war die dritte Oberarm-Operation innerhalb von viereinhalb Monaten. Dieser Eingriff dauerte mehr als acht Stunden.

Diese finale Operation wurde von den Ärzten Samuel Antuña, Ignacio Roger de Oña, Juan de Miguel, Aitor Ibarzabal und Andrea García Villanueva durchgeführt. Die in der Clinica Dexeus in Barcelona eingesetzte Titanplatte wurde entfernt und durch eine neue ersetzt. Dazu kam eine Knochentransplantation vom Beckenkamm zum Oberarm, um den Trümmerbruch endlich besser verheilen zu lassen.

Doch die behandelnden Ärzte sind nach den jüngsten Beschwerden von Marc Márquez zur Einsicht gekommen, der Oberarmknochen sei nicht im idealen Winkel zusammengewachsen, deshalb leide Marc dauerhaft an Muskel- und Sehnenbeschwerden.

Da der 59-fache MotoGP-Sieger wegen all seiner Beschwerden in diesem Jahr noch keinen Podestplatz errungen hat und der Titelgewinn in weite Ferne gerückt ist, haben sich Marc und das Honda-Management jetzt entschlossen, eine vierte Oberarm-Operation stattfinden zu lassen.

Dieser Eingriff soll unmittelbar nach dem Mugello-GP stattfinden.  Diese Neuigkeit will HRC noch am heutigen Samstag verlautbaren, konnte SPEEDWEEK.com in Erfahrung bringen.

Marc hat bei den letzten vier Rennen drei sechste und einen vierten Platz errungen. Bei der Konkurrenzfähigkeit der Honda RC213V sind keine Fortschritte zu erkennen. Und durch die Absage des Finnland-GP gewinnt Marc nach der Dutch-TT vom 27. Juni fünf Wochen Genesungszeit, in der er kein Rennen verpasst. 

Der 29-jährige Spanier hat einen HRC-Vertrag bis Ende 2024 und könnte dann eventuell im letzten Saisondrittel 2022 wieder ins Geschehen eingreifen, den 2023-Prototyp testen und sich endlich wieder einmal in Ruhe auf die nächstjährige Saison vorbereiten. In den letzten vier Jahren ist Marcs Winterpause durch Schulter- und Oberarm-Operationen sowie durch die Doppelsichtigkeit nach dem Cross-Unfall von Ende Oktober 2021 beeinträchtigt worden.   

Der Gesundheitszustand des Superstars lässt seit Wochen zu wünschen übrig: Marc machte sich wegen der Beschwerden zuletzt in Le Mans nach einem Crash nicht einmal mehr die Mühe, sein Bike selber wieder aufzustellen.

Der Honda-Star betonte in den letzten Wochen immer wieder, er müsse am Freitag, teilweise am Samstagvormittag und im Warm-up Energie und Kraft sparen. Er könne sich nur im Quali und im Rennen richtig verausgaben, mehr lasse seine körperliche Verfassung nicht zu.

Im FP3 von Mugello am Samstagvormittag kam Marc Márquez über Platz 21 nicht hinaus. Rückstand auf Spitzenreiter Pecco Bagnaia (Ducati): 1,184 Sekunden. 

MotoGP-Fahrer-WM nach 7 von 21 Grand Prix:

1. Quartararo 102 Punkte. 2. Aleix Espargaró 98. 3. Bastianini 94. 4. Rins 69. 5. Miller 62. 6. Zarco 62. 7. Bagnaia 56. 8. Brad Binder 56. 9. Mir 56. 10. Marc Márquez 54. 11. Oliveira 43. 12. Pol Espargaró 40. 13. Viñales 33. 14. Nakagami 30. 15. Martin 28. 16. Marini 21. 17. Morbidelli 19. 18. Bezzecchi 19. 19. Alex Márquez 18. 20. Dovizioso 8. 21. Darryn Binder 6. 22. Di Giannantonio 3. 23. Gardner 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati 156 Punkte. 2. Yamaha 102. 3. Aprilia 99. 4. KTM 84. 5. Suzuki 80. 6. Honda 67.

Team-WM:

1. Aprilia Racing 131. 2. Suzuki Ecstar 125 Punkte. 3. Monster Energy Yamaha 121. 4. Ducati Lenovo 118. 5. Red Bull KTM Factory 99. 6. Gresini Racing MotoGP 97. 7. Repsol Honda 94. 8. Pramac Racing 90. 9. LCR Honda 48. 10. Mooney VR46 Racing 40. 11. WithU Yamaha RNF 14. 12. Tech3 KTM Factory 3.

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