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Montmeló: Aleix Espargaró Spaniens Hoffnungsträger

Von Mario Furli
ServusTV überträgt den Grand Prix von Katalonien am Samstag und Sonntag live. Zuvor analysiert Alex Hofmann die Ausgangslage vor dem neunten Kräftemessen der MotoGP-Saison 2022.

Italien dominierte zuletzt das Heimspiel in Mugello. Folgt in Barcelona der spanische Konter? ServusTV-Experte Alex Hofmann: «Sie werden alles versuchen. Man muss aber wohl ganz auf Aleix Espargaró setzen.»

Bagnaia greift ins Titelrennen ein

Mit dem Heimtriumph in Mugello läutete Francesco «Pecco» Bagnaia endgültig seine Aufholjagd in der Motorrad-Weltmeisterschaft ein. Hofmann: «Es hat sich abgezeichnet und war auch enorm wichtig für die Roten. Pecco hat den Speed, das Set-up, die Konstanz gefunden und alles am Wochenende fehlerlos umgesetzt.»

Im Vorjahr hatte der Ducati-Werksfahrer ebenfalls mit Verspätung ins Titelrennen eingegriffen. «Die jetzige Situation ist mit damals nicht zu vergleichen», meint Hofmann. «Das Problem war diesmal selbstgemacht. Im Winter wollte Ducati zu viel und auf die Stärken noch eines draufsetzen, musste dann aber einen Schritt zurückgehen. Letztes Jahr ging es eher um die Entwicklung von Pecco selbst.»

Zudem sei die Rollenverteilung bei den so breit aufgestellten Italienern nun endgültig geklärt, Bagnaia die klare Nummer 1. «Natürlich ist Ducati happy, wenn das Paket funktioniert – egal welche Farbe, das Motorrad hat. Aber einen guten Job hast du dann gemacht, wenn der Auserwählte vorne ist.»

Quartararo verzichtet auf Nebengeräusche

Überraschend kam in der Toskana der zweite Platz von Fabio Quartararo, der lange den fehlenden Top-Speed der Yamaha bemängelt hatte «Er scheint jetzt die Situation zu akzeptieren», so der ServusTV-Experte. «Ich will nicht sagen, dass Fabio davor im Jammer-Modus war. Er hat das Team aber doch immer wieder wissen lassen, dass er sich nicht gut betreut fühlt und mehr kommen muss. Jetzt schaltet er rundherum alles aus und konzentriert sich auf das Rennfahren.»

Aleix beeindruckt mit Konstanz

Mit dem vierten Podium in Serie hat sich Aleix Espargaró hinter dem Gesamtführenden einzementiert. «Aleix ist ein unauffälliger Arbeiter, der viel Konstanz und Durchhaltevermögen zeigt. Seine Geschichte mit Aprilia, wie viel Schweiß und Energieleistung er über die Jahre investiert hat, ist einfach schön», freut sich Hofmann mit dem Wahl-Andorraner. Die Vertragsverlängerung habe zusätzlich Ruhe ins Team gebracht. «Er ist jetzt voll im Flow, zieht das durch und wird bis zum Ende ein Titelkandidat bleiben.»

Suzuki endgültig in der Krise

Eine ähnliche Konstanz brachte Joan Mir 2020 die Weltmeisterschaft ein, doch seit der Rückzugsankündigung von Suzuki ist er neben Stallgefährte Alex Rins einziger Pilot mit zwei Ausfällen in den letzten zwei Rennen. Alex Hofmann: «Da besteht hundertpro ein Zusammenhang. Dem ganzen Team wurde der Boden unter den Füßen weggezogen. Die Konzentration ist nicht mehr da, der Fokus hat sich verschoben, sie führen nebenbei Gespräche. Man sieht es selbst an den Gesichtern der Mechaniker.»

Japaner von Europäern überholt

Doch auch die anderen japanischen Hersteller stecken in der Krise. «Ich kann mich nicht erinnern, dass Honda in dieser Phase der WM jemals den letzten Konstrukteursplatz eingenommen hat», staunt Hofmann.

Auch Yamaha würde abgesehen von Quartararo keine gute Figur machen. «Wie gut und in welchem unglaublichen Tempo Ducati, Aprilia und KTM arbeiten, sollten die Japaner als Schuss vor dem Bug verstehen und aus ihrem Corona-Schlaf erwachen.» Die Asiaten seien in ihrer Flexibilität immer schon behäbiger gewesen. «Aber die Pandemie hat die Entwicklung völlig in Slow-Motion versetzt.»

Spanische Fahrer schwächeln

Auch die stolze Motorradnation Spanien erlebt in der Königsklasse einen Dämpfer. Einzig Aleix Espargaró schaffte in Mugello ein einstelliges Ergebnis. «Marc Márquez war nicht fit und beeinflusst garantiert auch Bruder Alex. Jorge Martin hat eine neuerliche Operation angedeutet, Pol Espargaró ist mit der Suche nach einem Team abgelenkt», zählt der ServusTV-Experte die Problemzonen auf.

Italien im Feiermodus

Und die Mannen vom Stiefel? «Sie erleben mit der italienischen Diva unter dem Hintern den kompletten Gegenfluss», analysiert Hofmann. Bei Bagnaia gehe derzeit alles auf, und Valentino Rossi habe in Mugello für positive Stimmung gesorgt. «Es spielt sich in der MotoGP immer mehr unter dem Helm ab. Die Psyche wird zunehmend wichtiger und ist letztlich der Schlüssel zum Erfolg.»

Barcelona mit Mugello vergleichbar

Der Circuit de Catalunya weise auch ähnliche Eigenschaften wie die Strecke in Mugello auf. «Viel Kurvenspeed und eine lange Gerade: Man muss ständig arbeiten, dazu kommt das Zusammenspiel mit den Reifen. Power allein reicht nicht aus.» Hofmanns Prognose: «Fabios Paket funktioniert in Barcelona gut, Pecco ist wieder da, und es wird wieder ein paar Überraschungen geben. Auch KTM hat am Sonntag in den letzten fünf Runden gezeigt, dass man podiumsfähig ist.» Immerhin hatte man ja im Vorjahr mit Miguel Oliveira den Sieger gestellt.

Aprilia-Veteran im ServusTV-Talk

Rund um die Rennaction gib es ein Exklusiv-Interview mit Aprilia-Urgestein Aleix Espargaró. Weiters beleuchtet ServusTV nach dem Geschwindigkeitsrekord von Jorge Martin in Mugello, wie die MotoGP immer schneller und extremer wird. Und ein Rückblick auf das Wochenende in Italien zeigt noch einmal alle Emotionen um Ducati, Bagnaia und Rossi.

Aus der Boxengasse des Circuit de Catalunya melden sich Alina Marzi und Gustl Auinger, den Kommentar aus Barcelona liefern Christian Brugger und Alex Hofmann.

Catalunya-GP LIVE bei ServusTV

Samstag (4. Juni):
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12:35 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
13:30 Uhr: 4. freies Training MotoGP LIVE
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15:10 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE (nur Deutschland)
15:50 Uhr: Analyse Qualifying (nur Deutschland)

Sonntag (5. Juni):
10:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
11:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
12:20 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
14:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
14:45 Uhr: Analyse MotoGP

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