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Aleix Espargaró (1.): «Diese Pole ist wie ein Sieg»

Von Günther Wiesinger
Aleix Espargaró nahm nach der Quali-Bestzeit in Barcelona seine vierjährige Tochter Mia mit ins Parc Fermé, die mit einem Herzfehler geboren wurde und der er sein spezielles Helm-Design widmete.

Für Aleix Espargaró hat sich heute ein Jugendtraum erfüllt. Er und sein Bruder Pol sind in Granollers aufgewachsen, sie sind 3 km von der Rennstrecke entfernt in die Schule gegangen, sie hörten sieben Tage lang den Motorenlärm und hatten deshalb schon als Halbwüchsige nichts anderes im Kopf, als Motorradrennfahrer zu werden. Heute leben die Brüder zwar aus steuerlichen Gründen im zwei Autostunden entfernten Zwergstaat Andorra, aber der Catalunya-GP wird wie jedes Jahr ein Familientreffen, auch alle Freunde und Bekannten sind zugegen.

Aleix gelang mit der Werks-Aprilia im Qualifying eine Bestzeit von 1:38,742 min, damit unterbot er die bisher beste Rundenzeit von Fabio Quartararo aus dem Vorjahr, eine 1:38,853 min, nach FP3 ein zweites Mal.

«Es war ein sehr, sehr hartes Qualifying, ich würde sogar sagen, es war das mühsamste Qualifying in dieser Saison, denn die Piste war wegen der Hitze extrem rutschig», berichtete Espargaró. «Ich war nicht überzeugt, dass mir eine bessere Rundenzeit gelingen würde wie in der Früh im FP3. Denn die Zeit im FP3 ist mir relativ einfach gelungen, ich habe nur einen Soft-Hinterreifen dafür gebraucht. Diese beste Quali-Runde habe ich nicht genossen, denn es war sooo rutschig, das Vorderrad ist mir zweimal weggerutscht. Ich war mehrmals in Highsider-Gefahr, ich bin wirklich am Limit gefahren. Aber ich war in den letzten zwei Kurven extrem schnell unterwegs. Ich war dann sehr happy, als ich gesehen habe, dass wir die Pole-Position bei meinem Heim-GP verwirklicht haben. Als ich nach dem Zielstrich ausgerollt bin, habe ich durchgeatmet und gedacht: ‘Du bist nicht gestürzt, du hast es vollbracht!’ Ich sah dann P1, das war wie ein Sieg. Bisher ist das Wochenende großartig verlaufen.»

Der Aprilia-Star ist aber nicht nur über eine einzelne Runde schnell, die Gegner werden sich wohl auch an seiner Rennpace die Zähne ausbeissen.

«In 90 Prozent der MotoGP-Rennen gewinnt der schnellste Fahrer», meint Aleix. «Aber in Barcelona ist das nicht unbedingt der Fall. Hier ist es nicht so ausschlaggebend, dass du schnell bist, im Rennen musst du in erster Linie den Hinterreifen in einem guten Zustand über die Distanz bringen. Das ist ein bisschen frustrierend. Denn du musst die Reifen schonen, du kannst nicht einfach bedenkenlos das Gas aufdrehen und Wheelspin riskieren. Außerdem bremst dich die Traction-Control sehr stark ein. Im FP4 habe ich ein anderes Elektronik-Set-up probiert, um herauszufinden, wie viel Zeit ich beim Reifenschonen verliere. Mit den Ergebnissen dieses Tests sind wir recht happy.»

«Morgen werden wir eine Gratwanderung machen müssen, wir müssen die ideale Mischung zwischen Speed und dem Reifenverschleiß finden», meinte der 32-jährige Spanier, der in der WM als Zweiter nur acht Punkte hinter Leader Fabio Quartararo liegt – und morgen am Nachmittag WM-Spitzenreiter werden könnte. 

MotoGP-Ergebnis, Q2, Montmeló (4. Juni):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 1:38,742 min
2. Bagnaia, Ducati, 1:38,773 min, + 0,031 sec
3. Quartararo, Yamaha, 1:38,959, + 0,217
4. Zarco, Ducati, 1:39,027, + 0,285
5. Di Giannantonio, Ducati, 1:39,099, + 0,357
6. Martin, Ducati, 1:39,142, + 0,400
7. Rins, Suzuki, 1:39,145, + 0,403
8. Viñales, Aprilia, 1:39,397, + 0,655
9. Marini, Ducati, 1:39,451, + 0,709
10. Pol Espargaró, Honda, 1:39,477, + 0,735
11. Miller, Ducati, 1:39,523, + 0,781
12. Nakagami, Honda, 1:39,611, + 0,869

Die weitere Startaufstellung:
13. Bezzecchi, Ducati, 1:39,240 min
14. Bastianini, Ducati, 1:39,246
15. Brad Binder, KTM, 1:39,249
16. Oliveira, KTM, 1:39,420
17. Mir, Suzuki, 1:39,664
18. Morbidelli, Yamaha, 1:39,884
19. Dovizioso, Yamaha, 1:40,071
20. Gardner, KTM, 1:40,113
21. Bradl, Honda, 1:40,298
22. Pirro, Ducati, 1:40,351
23. Darryn Binder, Yamaha, 1:40,373
24. Fernández, KTM, 1:40,587
25. Alex Márquez, Honda, ohne Zeit

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